2040 - Der Galaktische Mediziner
endgültig zu heilen. Wäre es möglich, für mich eine Besucherlaubnis in Para-City zu besorgen?"
„Ich werde mit der Mutantenministerin Moharion Mawrey sprechen", versprach Rhodan. „Ich weiß, dass die Chancen äußerst gering sind, doch ich kann dir versprechen, dass du von der LFT jede benötigte Unterstützung erhalten wirst."
„Damit ist mir schon sehr geholfen. Selbstverständlich werde ich dich über jeden Fortschritt informieren." Der Ara war erleichtert, wie unbürokratisch und unkonventionell dieses Gespräch verlief. Bei seinem Volk hätte diese Unterredung mindestens einen halben Tag in Anspruch genommen, bei den ganzen zeremoniell ausschweifenden Reden, dem Erwägen von Für und Wider... „Eine Frage habe ich noch." Rhodan legte den Arm auf die Rückenlehne des Sessels und stützte den Nacken. „Warum dieses Engagement?"
„Nun, ich bin der Beste", antwortete Zheobitt trocken und ohne Zögern. „Warum jetzt erst? Weshalb nicht schon früher, als noch etwas mehr Zeit war?"
„Ich habe ebenso meine Termine."
„Ist es eine Herausforderung?"
„Etwas in der Art." Zheobitt erhob sich langsam zu seiner vollen Länge von über zwei Metern. Er ließ sich nicht anmerken, wie unangenehm ihm diese Fragen waren, wie treffend sie den Charakter der Aras zeichneten. Dabei hätte er sich lieber als Wohltäter präsentiert. „Ich will deine kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen und fliege nach Aralon zurück. Ich hoffe, dass ich bald gute Nachrichten von dir erhalte."
Perry Rhodan erhob sich gleichfalls. Er war mehr als eine Handspanne kleiner, trotzdem hatte der Ara das Gefühl, auf derselben Augenhöhe mit ihm zu sein. Ein seltsames Gefühl,' „Ich hoffe dasselbe im Gegenzug", sagte er leise. „Du ahnst nicht, wie sehr. Wir werden uns wiedersehen, Zheobitt. Ich bin sehr gespannt, was du herausfindest."' „Ich werde die Lösung finden", verkündete der Medicus stolz. „Merkwürdigerweise glaube ich das", sagte der Resident. „Vielleicht, weil ich es mir so sehr wünsche - und dass es nicht eine weitere illusorische Hoffnung ist, die zu Staub zerfällt."
„Ich tue, was ich kann."
„Ach noch eine kurze Frage." Zheobitt verharrte. „Müssen wir nicht einen Vertrag schließen?" wollte Perry Rhodan Wissen.
Das traf Zheobitt empfindlich, aber er ließ es sich nicht anmerken oder glaubte es zumindest. Zeitweise hatte er das Gefühl, als würde der Unsterbliche bis auf den Grund seiner Seele blicken. „Das ist nicht notwendig", stieß er hervor. „Manchmal... gibt es Notwendigkeiten, die keine erwarten. Zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Unterhalten wir uns doch noch einmal darüber, wenn ich Ergebnisse vorweisen kann."
„Dann hoffe ich nur, dass der Preis nicht die ganze Liga ist", lächelte Rhodan. „Die will nämlich schon das Kristallimperium."
„O nein, meine Ansprüche sind sehr viel bescheidener, das kann ich versichern", gab der Ara schmunzelnd zurück. „Ich möchte mir nur eine kleine Option offen halten ... vielleicht einen Gefallen. Man weiß nie, wann man Freunde braucht."
„Einverstanden." Rhodan hielt ihm die Hand hin. „Damit kann ich leben."
9.
Der Feind
Merkwürdig motiviert flog Zheobitt mit der ZENTRIFUGE nach Aralon zurück. Perry Rhodans Zuversicht steckte ihn an. Nagriol, Ir,kani, Rhodan - sie waren alle fest davon überzeugt, dass er es schaffen konnte.
Zumindest war die erste Hürde auf Terra genommen. Bei der Ankunft am 7. November teilte der Zentralsyntron der Klinik mit, dass nunmehr alle Daten vorlägen und im Präsentationssaal auf ihn warteten.
Ohne sich vorher anzumelden, betraten Zheobitt, Zwergmaus und Kreyfiss die Klinik. Ihre Chipkarten funktionierten einwandfrei; wie der Medicus angenommen hatte, bestand kein zeitliches Limit für einen Aspiranten.
Die Zada-Meister wussten natürlich, dass er wieder zurück war, aber keiner ließ sich blicken. Sie waren anderweitig beschäftigt; es war außerdem nicht üblich, einen Aspiranten nach seinen Fortschritten zu fragen.
Lordmediker Nagriol war ebenfalls unabkömmlich.
Womit Zheobitt allerdings fest rechnete, waren Schwierigkeiten wie auch immer geartet -, die von Irkani Thrada ausgehen würden. Sicher nahm sie die Schmach der gescheiterten Verführung nicht einfach so hin. Ihre Drohung waren keinesfalls nur leere Worte, in der Erregung hervorgestoßen. Er war ihr härtester Konkurrent, und er würde nie ihren Reizen zu erliegen. Es gab also nur einen Weg - sie musste
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