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2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unseren Leuten zur Verfügung stehst", sagte Bull. „Wenn es sein muss, die ganze Nacht über. Auf jeder xbeliebigen Welt könnten wir das unbekannte Phänomen in Ruhe angehen oder gar auf sich beruhen lassen, aber niemals im Herzen der Liga, auf Terra selbst."
    Die Eruption des Kilauea hatte an Heftigkeit und Imposanz verloren. Dafür erstrahlte Pahoa um Mitternacht Ortszeit wie ein funkelndes Juwel im Widerschein ungezählter Lichtbatterien, die teilweise hoch über der Stadt schwebten und mehr Helligkeit zauberten als die im Zenit stehende Mittagssonne. Ein Heer wissenschaftlicher TLD-Spezialisten war in die Stadt eingefallen und hatte von ihr Besitz ergriffen. Mit Antigravplattformen, auf denen massige Gerätschaften montiert waren, patrouillierten sie im Schritttempo durch die Straßen.
    Viele Vulkantouristen waren wieder abgereist. Allen Befürchtungen und Mutmaßungen zum Trotz hatte Reginald Bull nicht daran gedacht, sie aufzuhalten oder gar zum Schweigen zu verpflichten und Pahoa zur Quarantänezone zu erklären. Mutmaßungen und Spekulationen konnte ohnehin niemand unterdrücken, und je mehr Geheimnisse die Medien witterten, desto hartnäckiger wühlten ihre Berichterstatter. Wenn er nichts unternahm, schätzte Bully, würde sich in längstens zwei Tagen alle Sensationsgier im Sand verlaufen haben. Möglicherweise hielt die Berichterstattung die Terraner zu verstärkter Aufmerksamkeit an. Niemand konnte vorhersagen, ob überhaupt und wenn ja, wo ein weiteres Dunkelfeld erscheinen würde.
    Es gab keine brauchbaren Messungen, nichts, was auf einen Energieeinbruch aus einer übergeordneten Dimension hingewiesen hätte.
    Keine Strahlungsrückstände ... Keine Anomalien im Schwerkraftfeld... Die Aussagen der Augenzeugen waren gespeichert und wurden syntronisch abgeglichen. Sonderlich große Hoffnung, auf bemerkenswerte Details zu stoßen, hegte indes niemand mehr. Vom Stadtzentrum aus strebten die Suchtrupps der Peripherie entgegen. Das war Routine, mehr nicht, aber es gab noch die vage Möglichkeit, das Dunkelfeld könnte vorher schon an anderer Stelle erschienen sein. Eine winzige Hoffnung...
    Nach Mitternacht schickte Bully den Hawaiianer zu Bett. Er selbst teleportierte mit Gucky von einem Team zum nächsten... ... bis er am frühen Morgen endlich akzeptierte, einem Phantom nachzujagen, das auf diese Weise gewiss nicht aufzuspüren war. Gucky maulte, Dass er die Hinundherspringerei nicht länger mitmachen würde. „Frag Moharion, was sie diesmal weiß!" forderte der Ilt. „Ist das alles?"
    Gucky zuckte mit den Achseln. „Worauf wartest du eigentlich? Auf eine Privatfehde mit den Arkoniden?"
    „Unsinn", wehrte Bully ab. „Ich bin nicht nachtragend." Der Pfiff, den der Ilt ausstieß, klang schräg und schrill. Dazu grinste er herausfordernd. „Das merke ich mir", versprach er. „"Irgendwann säst du in deinem Garten wieder Mohrrüben aus und nicht bloß Unkraut, und dann ..."
    Ein dringender Anruf kam von einem Team im Nordosten der Stadt. Seit Menschengedenken verlief die Küstenlinie wenige Kilometer von Pahoa entfernt. Nur Reginald Bull als Aktivatorträger hatte sie noch anders in Erinnerung. Cape Kumukahi und die Stadt Kapoho waren nach dem Durchgang Terras durch den Schlund im Meer versunken. Schwere Beben mussten den Archipel damals erschüttert haben. Bully wechselte nur wenige Sätze mit dem Anrufer, dann ließ er sich von Gucky teleportieren.
    Der endlos scheinende, von Menschenhand angelegte Sandstrand lag überwiegend in Dunkelheit. Nur ein schmaler Streifen wurde von den Scheinwerfern taghell ausgeleuchtet. „Schrott." Gucky grinste beim Anblick des aus dem Sand ragenden metallenen Kastens. Ein halbes Dutzend Wissenschaftler hantierten an dem Artefakt, als hätten sie soeben den Fund ihres Lebens gemacht. Die letzten Meter stapften Reginald Bull und der Ilt durch den feinkörnigen weißen Sand.
    Guckys Bemerkung beschrieb das Fundstück äußerst treffend. Es handelte sich um ein kastenförmiges Etwas von der Größe und Form eines kleinen vollpositronischen Kühlschranks. Der Gegenstand sah zugleich aus, als wäre er von einem oder mehreren Strahlerschüssen getroffen, zähflüssig deformiert worden und blasenwerfend wieder erstarrt. „Was die Leute alles wegwerfen", murmelte Bully lauter als beabsichtigt und zog damit eine Reihe verwunderter Blicke auf sich. Niemand kam auf die Idee, seine ausgedienten Haushaltsgeräte selbst zu entsorgen. Hochwertige Aggregate waren ohnehin gemietet,

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