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2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Stern aus!" sagte Hugh Amien schwer. „Mir gefällt gerade der. Er blinkt so verführerisch. „„Das ist arkonidisches Territorium."
    „Bist du sicher?"
    „Ich weiß es. Ganz sicher."
    „Der eine Handbreit weiter links, der ist auch ganz nett." Die Frau stieß einen überraschten Ausruf aus. „Was ist das, Hugh? Sie sind plötzlich weg - alle."
    „Die Wetterkontrolle hat für den frühen Morgen Wolken und einen kurzen warmen Regen angesagt."
    „Da ist keine Wolke, Hugh. Eher ein... Loch im Himmel."
    „Natürlich", sagte Amien in gespieltem Ernst. „Frisch Verliebten fällt irgendwann der Himmel auf den Kopf." Sylviens heftiges Atmen irritierte ihn.
    Auch Dass sie unbewegt in die Höhe starrte, Hugh Amien folgte ihrem Blick. Da war wirklich ein kreisrunder schwarzer Fleck inmitten der verblassenden Sternenpracht. ,Er bewegte sich, Hugh sah auf der einen Seite der Scheibe Sterne verschwinden, auf der anderen neue auftauchen. Ein Raumschiff, redete er sich ein. Es sank langsam tiefer, andernfalls wäre der dunkle Bereich nicht angewachsen.
    Abzuschätzen, wie groß der Raumer sein mochte, fiel schwer. Mindestens fünfhundert Meter - doch ein Schiff war alles andere als eine schwarze Kugel. Er vermisste die Lichterketten der Fenster, die vielen Hinweisbeleuchtungen und das fahle Flirren aktivierter Schirmfelder. Selbst Triebwerksöffnungen glühten mitunter längere Zeit nach.
    Die Schwärze schien weitaus näher zu sein, als er im ersten Moment angenommen hatte. Auch Sylvien hatte das erkannt. „Eine seltsame Erscheinung", raunte sie. Hugh richtete sich zögernd auf. Nicht eine Sekunde lang ließ er das eigenwillige Gebilde aus den Augen. Es kam näher, als hätte es sich ausgerechnet die Yacht als Ziel ausgesucht. „Das ist unheimlich ..." Sylviens Stimme bebte.
    Kaum noch hundert Meter hoch hing die Schwärze. Hugh Amien stieß eine Verwünschung aus und hastete bugwärts. Neben dem Ruder lag seine Kleidung, dort hatte er den Minikom und das Fernglas abgelegt. Er hatte nicht mehr als acht oder neun Meter zurückzulegen. Als er sich nach seinen Sachen bückte und zurückschaute, erstarrte er. Die Schwärze ballte sich schon über dem Schiff, sie senkte sich soeben auf den achteren Mast herab und verschluckte ihn. Erst das Leichtmetall, dann das Segel - als hätte das alles nie existiert. „Sylvien!" rief Hugh. „Komm her zu mir! Schnell!" Es war zu spät. Die unheimliche Erscheinung berührte schon die Decksplanken. Auf mindestens zweihundert Meter Durchmesser schätzte Hugh das Gebilde, Sylvien schrie gellend, beinahe hysterisch. „Spring über Bord!" brüllte Hugh aus Leibeskräften. „Spring!" Stille.
    Unheimlich und bedrohlich.
    Die Schwärze entzog das Achterschiff seinen Blicken, Hugh blieben nur wenige Sekunden...
    Er hatte den Minikom aktiviert. „Mayday! Mayday! Hier ist die Sea Majesty..."
    Die junge Frau zitterte wie Espenlaub. Eben noch hatte sie sich, als gäbe es nichts anderes auf der Welt, heftig mit dem Handtuch abgerieben, nun hielt sie abrupt inne. Ihr Blick wirkte abwesend, sie starrte Reginald Bull an und schien ihn dennoch nicht wahrzunehmen. „Ich wünsche das niemandem", kam es tonlos über ihre blau verfärbten Lippen. „Das waren die schlimmsten Minuten meines Lebens." Fahrig schüttete sie sich einen Cognac ein, aber sie hatte Mühe, das Glas ruhig zu halten. Sylvien trank nicht, sondern stellte das Glas ruckartig auf den Kajütentisch zurück. „Es war entsetzlich, die Yacht verschwinden zu sehen. Sie wurde von der Schwärze verschluckt, anders kann ich nicht sagen." Erneut griff sie nach dem Cognac, und diesmal nahm sie einen tiefen Schluck. Dann wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Da ist nicht mehr viel, woran ich mich erinnere, höchstens meine Todesangst. Nicht einmal eine halbe Stunde zuvor hatten wir Haie gesehen. Und nun - ich hatte in meiner Panik nicht an den Schockfeldprojektor gedacht. Der lag an Bord, und die Yacht war verschluckt, ich kann es nicht anders sagen."
    „Im Nachhinein ist alles halb so schlimm", kommentierte Gucky. Sylvien starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an und kippte den Rest des Glasinhaltes in einem Zug. Die Position der Sea Majesty lag rund fünfhundertundvierzig Seemeilen von Hawaii entfernt. Der Mausbiber hatte die Distanz mit einer einzigen Teleportation überwunden, war zusammen mit Bully aber zuerst hoch über dem Wasser materialisiert, um sich zu orientieren. Die panikerfüllten Gedanken Hugh Amiens

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