2043 - Rebellion der Mutanten
Er durfte nicht davon ausgehen, dass sie ihre Beobachtung für sich behielten. Um ein wenig Verwirrung zu stiften, machte er Umwege und transportierte den Freund schließlich zu einem Container, der im Norden von Para-City direkt am Paratronschirm stand. Dieses Wohngebäude hatten er und seine Freunde bewusst gewählt. Sie hatten es gereinigt und nach außen geschmückt, um glaubhaft zu machen, dass sie sich dort aufhielten.
Hätten sie einen völlig unauffälligen Container gewählt, wäre wohl jeder stutzig geworden, der sie darin gesehen hätte. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, als Trim mit fieberhafter Aktivität zu arbeiten begann. Er rückte einige Sessel und einen Tisch zur Seite und klappte eine Wand an der Schmalseite des Containers auf. Dahinter befand sich ein Hohlraum. Ein enger Schacht führte in die Tiefe. Trim hob Startac Schroeder hoch und ließ sich mit ihm - von einem Antigravkissen getragen - in den Schacht sinken. Dann schleppte er ihn durch einen kaum eineinhalb Meter hohen Tunnel etwa fünfzig Meter weit bis zu einem anderen Container. Hier glitt er in einem ähnlichen Schacht nach oben, öffnete eine Seitenwand und legte den Freund hinter einer geschickt aufgebauten Spiegelwand auf den gepolsterten Boden. „Ich bin gleich wieder da", versprach er, hastete durch den Tunnel zurück zum anderen Container, programmierte die Antigravtrage und ließ sie zur Tür hinausschweben. Sie flog davon und landete irgendwo im Süden der Stadt zwischen bewohnten Containern. Dann beseitigte Trim alle Spuren, die er hinterlassen hatte, zog die Wand vor den Hohlraum und verriegelte sie, so dass sie nur von innen her geöffnet werden konnte. Erst danach eilte er zu Startac Schroeder.
Trim war jetzt sicher, dass man sie nicht finden würde. Selbst wenn Yonder K'rigan sorgfältig suchte, konnte er nicht so einfach herausfinden, wie sie aus dem anderen Container verschwunden waren. Er würde die Hinweise als wertlos betrachten, die er möglicherweise von Zeugen bekam, oder annehmen müssen, dass der Teleporter Schroeder sein Para-Talent genutzt hatte. Neben seinem Freund ließ Trim sich auf eine Couch sinken. Er war vollkommen erschöpft, da ihm nach dem Ende des Para-Blocks keine Zeit geblieben war, sich zu erholen. Die Erholung war ihm auch jetzt nicht vergönnt: Kaum hatte er sich ein wenig entspannt, als er hörte, wie sich die Tür des Containers öffnete. Er vernahm die Stimmen mehrerer Männer, dann schloss sich die Tür wieder, und Schritte entfernten sich.
Trim atmete auf. Die Spiegel hatten sich als wertvoll erwiesen. Sie hatten einen leeren Container vorgetäuscht. Wer auch immer dort draußen unterwegs war, hatte sich nicht lange aufgehalten. Nun blieben ihm einige Minuten, um neue Kräfte zu schöpfen, dann aber öffnete sich die Tür erneut, und jemand trat ein.
Lautlos richtete er sich auf, stahl sich zu Startac Schroeder und wartete. Angespannt horchte er. „Trim?" Es war eine leise, weibliche Stimme. „Bist du hier?
Ich bin's, Nara." Aufatmend erhob sich der Mokhero-Spürer, ließ die Spiegel auf ihren Antigravschienen zur Seite gleiten und zeigte sich. Er erschrak, als er sah, in welchem Zustand sich die junge Frau befand. Ihr Gesicht war verquollen, von schweren Blutergüssen gezeichnet und von blutigen Schrammen verunstaltet.
Doch das war es nicht, was ihm in erster Linie auffiel. Schlimmer war der Ausdruck unendlicher Leere und Trauer in ihren Augen, die er stets als so schön und strahlend empfunden hatte. „Wer ist das gewesen?" fragte er nur. Am liebsten hätte Trim sie tröstend in die Arme genommen, doch eine seltsame Kälte, die von ihr ausging, schreckte ihn ab. „Karuga", antwortete sie mit tonloser Stimme. „Rihno hat ihn dafür umgebracht und ist selbst dabei gestorben. Das haben sie mir jedenfalls im Rathaus gesagt."
Trim wollte nähere Umstände wissen. Nara weigerte sich aber, darüber zu sprechen. „Ich kann es nicht vergessen", flüsterte sie, „aber ich will auch nicht darüber reden. Ich bin aus einem anderen Grund hier."
Sie blickte sich suchend nach einer Sitzgelegenheit um und entschied sich für einen einfachen Hocker. Als sie darauf saß, schlug sie die Hände vor das Gesicht und schwieg minutenlang. Trim Marath ließ sie in Ruhe und wartete, bis sie sich gefangen hatte. Wo ihr Gesicht nicht von den Blutergüssen dunkel war, erschien es ihm ungewöhnlich bleich. „Perry Rhodan ist in Para-City", eröffnete sie ihm und berichtete mit knappen
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