2043 - Rebellion der Mutanten
nach draußen. Er sah gerade noch, wie Nara die Tür einer anderen Wohneinheit in der Nähe schloss. Neugierig blieb er am Fenster stehen und verfolgte, wie sich die junge Frau entfernte. Als sie außer Sicht war, ging der Telekinet hinaus und schlenderte zu dem anderen Container hinüber, so als verfolge er keine bestimmte Absicht.
Als er verstohlen - und, wie er meinte, unauffällig - seine Umgebung sondierte, stellte er erleichtert fest, dass sich niemand in der Nähe aufhielt. Vor der Tür des Containers blieb er noch einmal stehen, dann zog er sie rasch auf und trat ein. Beinahe wäre er über eine Gestalt gestolpert, die auf dem Boden lag und sich nicht regte. Verblüfft musterte er den, Mann, der einen seltsamen Anzug trug., Dann erst erkannte er ihn. Es war Perry Rhodan.
Nachdenklich ließ sich der Telekinet in die Hocke sinken. Entweder hatte Rhodan die Strukturschleuse benutzt, was unwahrscheinlich war, weil er sonst ein gewaltiges Aufsehen in der Stadt erregt hätte, oder er war direkt durch den Paratron gegangen. Manterlan entschied, dass nur die letzte Möglichkeit in Frage kam. Dabei musste Rhodan einen schweren Schock erlitten haben.
Er war aufgeregt, und zahllose Gedanken gingen ihm wirr und ungeordnet durch den Kopf, bis er sich zwang, ruhiger und überlegter zu denken. Als erstes machte er sich klar, dass er es nicht nur mit Perry Rhodan, sondern vor allem mit einem Unsterblichen zu tun hatte, aus seiner Sicht mit einem Wesen, das ein geradezu begnadetes Geschenk erhalten hatte. Er empfand die Tatsache als ungerecht, dass der Terranische Resident sich vor dem Tod nicht zu fürchten brauchte, während er buchstäblich in jeder Minute mit dem Ende rechnen musste.
Der Telekinet blickte auf die Brust Rhodans. Fast meinte er, den Aktivatorchip sehen zu können, der darin eingepflanzt war. In der Brust oder der Schulter.
Er wusste es nicht so genau. Jedenfalls irgendwo im Oberkörper. Manterlan schwindelte, denn ein verlockender Gedanke schlich sich ein. Er wirkte wie ein süßes, verführerisches Gift, bis es ihm nicht mehr gelang, sich von ihm zu lösen.
Er konnte dem Gen-Tod ein Schnippchen schlagen. Vor ihm öffnete sich ein helles, leuchtendes Tor, das in die Zukunft und in ein langes Leben führte. Er konnte hindurchgehen und alle Last und Angst hinter sich lassen. Dazu brauchte er nichts weiter zu tun, als diesen Wunderchip an sich zu nehmen. Das allein schon würde Rettung bedeuten. Natürlich wäre das gleichbedeutend mit dem Tod für Rhodan, aber hatte dieser nicht schon lange genug gelebt? Fast drei Jahrtausende lang, während er gerade mal 18 Jahre alt war und den Tod vor Augen hatte.
Und hieß es nicht, dass der Chip auch dafür sorgte, dass sein Träger stets gesund war? Korrigierte er möglicherweise sogar Verformungen, wie er sie am Kinn hatte, und sorgte er dafür, dass seine Sprachschwierigkeiten verschwanden?
Mit einemmal kam es ihm vor, als habe er mit dem Chip so etwas wie Aladins Wunderlampe gefunden. Im Handumdrehen könnte er all seine Probleme lösen und aus der Welt schaffen. Der Chip würde ihm zu männlicher Schönheit verhelfen und ihm erlauben. um eine schöne Frau zu werben. Um Nara etwa, die er schon lange bewunderte und verehrte, der er sich aber nie zu offenbaren gewagt hatte.
Er wusste nicht, welche Möglichkeiten der Galornenanzug hatte und inwieweit er Rhodan schützte. Ob der Anzug beim Durchgang durch den Paratron gelitten hatte oder nicht. Es war ihm egal. Da sein Leben möglicherweise schon in den nächsten Minuten zu Ende war, ging er kein Risiko ein wenn er einen Versuch wagte.
Seit Monaten litt Manterlan unter dem quälenden Gedanken, der Gen-Tod könne ihn ereilen. Wenn er morgens erwacht und das helle Sonnenlicht gesehen hatte, war er oft zu Tränen gerührt gewesen oder hatte sich gefreut wie ein Kind. Er hatte gebetet und Gott angefleht, er möge ihn wenigstens noch ein paar Tage leben lassen. Voller Verzweiflung hatte er sich an das Leben geklammert, um ein paar Tage später in tiefe Depressionen zu versinken und zu beschließen, der Qual durch eigene Hand ein Ende zu bereiten. Kein Wunder, dass er sich zeitweise geradezu in religiöse Verzückung geflüchtet hatte.
Irgendwie war es weitergegangen.
Von Tag zu Tag. Viele Male hatte es ihn zur Strukturschleuse gezogen. Immer wieder hatte er beobachtet, wie die Toten hinausgetragen wurden, um draußen bestattet zu werden, und dann hatte er seinem Gott dafür gedankt, dass er nicht dabei sein
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