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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Abbild der bekanntesten Nachrichtensprecherin von Nacht-Acht. Croms Blicke hingen an ihren Lippen. Seine Gehirntentakel zitterten heftig. „Nun komm doch schon!" rief er aus. „Sag uns doch endlich, was geschehen ist."
    Jetzt erst sah er die Tränen in ihren Augen. Die Ansagerin stand unter Schock! Was war so schrecklich, dass es sie, die oft genug schlechte Nachrichten zu verkünden hatte, so aus der Bahn warf? Dann warf sie den Kopf in den Nacken und blickte in die Kamera. „Es ist zu einer ungeahnten, furchtbaren Katastrophe gekommen, Mitbewohner von Nacht-Acht", sagte sie mit heiserer Stimme. „Es ist wieder zu einem Energieeinbruch gekommen, diesmal mitten in Nacht-Acht. Der Wohnplanetoid Nacht-Acht 7 wurde betroffen. Die heftige Explosion hat große Stücke aus dem Planetoiden herausgerissen und durch Überschlagblitze die Kommunikation in ganz Nacht-Acht vorübergehend lahmgelegt.
    Nach jetzigen Schätzungen hat die Katastrophe rund eintausend Mom'Serimer das Leben gekostet."
    „Eintausend Opfer!" entfuhr es Crom Harkanvolter. „Das ist unglaublich, ein furchtbares Unglück. Und es kann jederzeit wieder geschehen. Wir sind ohne Schutz!" Die Sprecherin redete weiter. Ständig liefen bei ihr neue Nachrichten ein, Hiobsbotschaften von' Vakuumeinbrüchen und verschmorten technischen Groß anlagen. Und dann unterbrach sie eine Propagandasendung der Zyniker der NACHT. Croms Empörung war riesig. Denn die Zyniker bewiesen, wie schnell sie reagieren konnten.
    Ihr Spot Bestand nur aus einer einzigen Frage: „ESTARTU, wo warst du, als tausend deiner Kinder ihr Leben lassen mussten?"
    „Das wird ernst, Herr", sagte einer der Eunuchen. „Die Zyniker haben gute Psychologen in ihren Reihen. Sie haben den Nerv der Bevölkerung getroffen."
    „Sie werden viele neue Anhänger gewinnen", prophezeite ein anderer. „Du musst etwas dagegen tun, wenn du Lord Eunuch bleiben willst."
    „Das werde ich", kündigte Crom Harkanvolter grimmig an. „Glaubt mir, das werde ich. Es wird eine Trauerfeier für die Opfer geben, wie Nacht-Acht sie noch nie erlebt hat. Und danach werde ich eine Versammlung der maßgeblichen Mom'Serimer einberufen."
    „Ist es nicht genau das, was die Zyniker von dir erwarten?" fragte Garbam, der alte Eunuch.
    Sechs Seg später: Die Trauerfeier war abgehalten und in alle Wohnungen und Arbeitsstätten übertragen worden. Inzwischen hatten die Techniker die Lecks in Nacht-Acht 7 abdichten können, so dass keine Vakuumeinbrüche mehr erfolgten. Von den Verletzten und Schwerverletzten starben stündlich noch weitere, was die Zahl der Toten auf über 1100 hochtrieb. Leichter Verletzte konnten die Medo-Stationen bereits wieder verlassen. Aber den Schock würden sie niemals vergessen. Und die energetischen Entladungen tobten weiterhin durch die NACHT. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Wohnanlage der Mom'Serimer zum zweitenmal getroffen wurde.
    Die Optimisten der NACHT schrien nach ESTARTU, während die Zyniker die Hand in die Wunde legten und mit ansehnlichem Erfolg darin herumstocherten, Immer mehr Optimisten liefen zu ihnen über, vom einfachsten Bürger bis zum angesehenen Indoktrinato.
    In dieser Situation wagte es Crom Harkanvolter tatsächlich, die geplante Versammlung einzuberufen. Zweihundert Lehrer, Eunuchen, freie Wissenschaftler und gewählte Interessenvertreter der einzelnen Planetoiden trafen sich unter der Leitung des Lord-Eunuchen in Nacht-Acht 5 zu einem „Meinungsaustausch" - so die offizielle Bezeichnung für ein Zusammentreffen, das mit Sprengstoff geladen war.
    Crom Harkanvolter eröffnete das Treffen. Dann aber ließ er zur Überraschung der Zyniker und vieler aus dem eigenen Lager den Eunuchen Stap Crumero für die Optimisten der NACHT sprechen. Er selbst hielt sich zurück, um zum geeigneten Zeitpunkt einzugreifen.
    Crumero vertrat leidenschaftlich den Standpunkt der Optimisten und versicherte, was niemand wissenschaftlich untermauert versichern konnte: dass ESTARTU bald zurückkehren und sich seiner Diener annehmen würde.
    Er sprach wirklich mit viel Überzeugung, doch leider waren seine „Argumente" alle bereits aus der öffentlichen Diskussion bekannt - ganz im Gegensatz zu denen, mit denen Rue Kantasiak Riesengeschütze auffuhr. „Habt ihr von den Optimisten etwas Neues gehört?" fragte er provozierend in die Runde. „Ich sage euch: nein! Sie reden und reden und reden immer wieder von einem Phantom, einem Phantom namens ESTARTU. Das tun sie schon seit vielen

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