Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Generationen. Wir kennen ihr Gefasel, und ich sage: Schluss damit! Jeder Mom'Serimer, der über einen halbwegs klaren Verstand verfügt, weiß, dass ESTARTU nicht wiederkehrt. Sie kam nicht vor tausend Segaf, sie kam nicht vor zehntausend Segaf, und sie wird auch in weiteren tausend Segaf nicht kommen, weil ..." Er machte eine Pause um die Spannung zu steigern. „... weil' es dann keine NACHT mehr geben wird!"
    „Hört, hört!" rief einer der Optimisten, während die anderen betroffen schwiegen. „Nur wenn es euch Verbrechern gelingt, die unersetzlichen Anlagen abzuschalten, haben wir keine Zukunft. Dann geht die NACHT wirklich unter."
    „Sie wird auch ganz ohne unser Zutun untergehen", rief Kantasiak. „Wisst ihr denn noch nicht, dass der Durchmesser der NACHT seit dem Verschwinden der SOL von 0,42 auf mittlerweile 0,31 Lichtjahre geschrumpft ist? Das ist die neueste Zahl, vor einem Dutzend Seg waren es noch 0,35 Lichtjahre. Habt ihr das wirklich nicht gewusst? Dann frage ich mich, wie es mit der Informationspflicht unseres Lord-Eunuchen der Bevölkerung gegenüber bestellt ist!"
    Beifall brandete auf, in dem die wenigen Protestrufe der Optimisten hoffnungslos untergingen. Crom Harkanvolter fasste es nicht. Beifall für das eigene Todesurteil! Rue Kantasiak bat mit einer nachdrücklichen Geste um Ruhe. „Die Finstergrenze rückt mit jedem Tag, mit jeder Stunde näher an Nacht Acht heran. Die Schöpfung holt sich die NACHT zurück, und kein ESTARTU wird uns zu Hilfe kommen. Unsere Existenz hat ihren Sinn verloren. Wozu noch leben, wenn dieses Leben ein jämmerliches Warten auf ein Wunder ist, das nicht geschehen wird? Ich stelle daher den Antrag, noch in dieser Versammlung eine Entscheidung herbeizuführen, ob die Anlagen, inklusive der Stromschnelle und der Ewigen Batterien, abgeschaltet werden oder nicht ..."
    „Er wagt es!" flüsterte Stap Crumero dem neben ihm sitzenden Lord-Eunuchen zu. „Er wagt es tatsächlich, und es sieht so aus, als ob die überwiegende Mehrzahl für ihn stimmen würde. Das ist das Ende, Herr. Das Ende der NACHT und unseres Volkes."
     
    5.
     
    SOL
     
    Atlan fühlte, wie sämtliche Aggression in ihm wie durch Zauberei abstarb. Er konnte sich nicht mehr vorstellen, auf die Mundänen schießen zu lassen. Und wie es aussah, wollte dies auch kein anderer an Bord der SOL mehr.
    Selbst SENECA, der das Feuer eigentlich selbständig weiter leiten könnte, ergriff keinerlei Initiative. Das Bordgehirn gab auch keinen Kommentar von sich.
    Nicht einmal die Mundänen schossen mehr. Plötzlich herrschte ein totaler Feuerstopp in der Dunkelwolke von Auroch-Maxo. Beide Parteien, die sich eben noch aufs härteste bekämpft hatten, trieben friedlich nebeneinander durch die Dunkelmaterie, als ob nichts geschehen wäre. Und mitten durch die plötzlich entstandene Zone des Friedens zog als Insel der Weisheit und des Friedens die Inzaila Onda.
    Atlan konnte spüren, dass von dort die alles umfassende Ruhe ausgestrahlt wurde, die eine Hölle aus Transform- und Mundänenfeuer in eine Zone vollständiger Sicherheit umgewandelt hatte. Wie eine gewaltige Wesenheit zog die pflanzliche Intelligenz ihre Bahn, schweigend und gigantisch.
    Atlan wurde an einen überdimensionalen Wal erinnert und erwartete instinktiv, seinen Gesang zu hören, wenn auch nur als „telepathischen" Hall in seinem Bewusstsein. Seine Albinoaugen tränten vor stiller Erregung. Er fühlte etwas tief in seinem Inneren, ohne es definieren zu können. Aber ein Blick auf die Mitglieder der Zentralebesatzung zeigte ihm, dass sie ebenso empfanden.
    Der Arkonide war ruhig, zutiefst ruhig, und starrte voller Ehrfurcht auf die Schirme. „Es ist wunderbar", hörte er von Don Kerk'radian. „Einfach unfassbar."
    „Wunderbar", sprachen ihm einige der Anwesenden spontan nach. Es war wie bei einer Massenhypnose. Es ist nichts dergleichen, sendete Atlans Logiksektor. Erwache endlich! Suche nach einer Möglichkeit der Kommunikation! „Ja", murmelte der Arkonide. „Die Inzaila Onda muss der SOL im letzten Moment aus dem Dimensionstunnel gefolgt sein, Niemand kann wissen, welche es ist, aber sie wird ihrem Anspruch gerecht, als kosmischer Friedensstifter und Heilsbringer in das Universum hinauszuziehen." Er überprüfte die Instrumente der Zentrale und blockierte vorsichtshalber die Transformkanonen. Er wollte verhindern, dass die SOL als erste wieder das Feuer eröffnete.
    Als er sich umdrehte, sah er in das Gesicht von Dao-Lin-H'ay. Die Kartanin

Weitere Kostenlose Bücher