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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiter?"
    „Sobald die Bevölkerung erst einmal unruhig geworden ist, werden wir große Versammlungen abhalten und sie informieren. Wir werden Harkanvolter zu einer öffentlichen Diskussion zwingen, die auf allen TV-Kanälen übertragen wird."
    „Das alles hört sich sehr gut an, Rue."
    „Aber?"
    „Du kennst meine Einstellung. Sabotagetrupps zusammenstellen und die Ewigen Batterien und die Stromschnelle abschalten! Ohne langes Hin und Her!"
    „Das wäre Mord, Mars", sagte Rue Kantasiak. „Und eine Abschaltung, nachdem eine Mehrheit dafür plädieren würde, in einer Abstimmung, die viel Zeit braucht? Was wäre das? Manchmal muss der Intelligente über das Schicksal der Einfältigen entscheiden, Rue. Wir sind doch schon tot, Unser Dasein ist sinnlos geworden, und Sinnlosigkeit ist Tod!" Die beiden Zyniker der Nacht sahen sich lange an.
    Dann sagte Kantasiak: „Du hast große Macht, Mars. Du könntest die Sabotage selbst und gegen meinen Willen verüben lassen. Ich bitte dich, gib mir fünfzehn Seg Zeit, um das Ende auf meine Art herbeizuführen."
    „Höchst ungern, Freund, aber so sei es. In fünfzehn Seg greifen wir an - wenn du keinen Erfolg hattest."
    Mars Overlott schaltete von sich aus ab. Rue Kantasiak starrte noch eine Zeitlang auf die Stelle, an der sein Holo gestanden hatte, dann drehte er sich um und wandte sich an Aldee. „Und?" fragte er. „Was hättest du ihm an meiner Stelle gesagt?"
    „Das weißt du", antwortete sein Partner. „Ich an deiner Stelle würde nicht zu lange warten."
    „Verräter!" sagte Kantasiak und lachte. „Nein, Alef, wir haben alle Trümpfe in der Hand." Und dann rief er seinen Kontaktmann beim Sendepersonal der Kanäle an.
    „Das ist ungeheuerlich!" rief Crom Harkanvolter aus, als die Sendung ohne Ankündigung unterbrochen wurde, und zwar nicht für Werbung, sondern für eine Sondersendung der Zyniker der NACHT. Rue Kantasiak selbst sprach zu den Mom'Serimern und versuchte ihnen einzureden, dass ESTARTU niemals wiederkommen würde und die SOL ebensowenig. Das im Namen ESTARTUS fliegende Hantelschiff machte er überdies für a11e Katastrophen verantwortlich, die seit seiner Abreise in der NACHT geschehen waren. In diesem Zusammenhang erwähnte er mit dramatischen Gesten die Verkleinerung der NACHT von 0,42 auf 0,35 Lichtjahre. „Ist er denn verrückt geworden?" ereiferte sich Crom Harkanvolter. „Wenn er schon um die Dinge weiß, die ich erst gestern erfahren habe- wie kann er sich damit an die Bevölkerung wenden? Er muss doch wissen, dass dies eine Panik hervorrufen kann!"
    „Vielleicht will er es so, Herr", sagte Garbam.
    Crom bebte. am ganzen Körper. „Nein", sagte er. „Dazu kenne ich ihn zu gut. Er mag mein politischer Gegner sein, aber eine Revolution anzetteln - dazu ist er nicht in der Lage."
    „Ich hoffe, du hast wie immer Recht, Herr." Rue Kantasiak hatte gerade zu Ende gesprochen, und die Sendung lief normal weiter, da geschah es. Die gesamte Kommunikationswand wurde dunkel, und die indirekte Deckenbeleuchtung erlosch. Der Temperaturregler fiel aus, und in einer der Lampen am Bett zerplatzte ein Lichtstab. Unvermittelt war es vollkommen finster, aber nicht still.
    Selbst hier, mitten in Nacht-Acht 1, war das Krachen einer gewaltigen Explosion zu hören, die sich offensichtlich in einem der Asteroiden zugetragen haben musste. Der Boden erzitterte.
    Crom Harkanvolter schrie vor Wut und Angst auf. Was war das nun wieder? Ein Anschlag der Zyniker? Das war der erste Gedanke des Lord Eunuchen. Die Zyniker der NACHT mussten die Überraschung über den Vorstoß von Rue Kantasiak genutzt haben, um einen der Planetoiden durch eine Sprengung schwer zu beschädigen, vielleicht sogar zu vernichten. Eine andere Erklärung gab es nicht - jedenfalls jetzt noch nicht. „Die Notsysteme, Garbam", sagte Crom Harkanvolter, dessen Nachtsichtigkeit ihm genau zeigte, wo sein Diener stand. „Aktiviere sie!"
    „Ich bin schon unterwegs, Herr." Kurz darauf wurde es wieder hell, und der Temperaturregler nahm seine Arbeit wieder auf. Nur die Holoschirme in der Kom-Wand blieben dunkel. Aufgeregte Eunuchen traten ein und ,überzeugten sich davon, dass ihr Herr keinen Schaden genommen hatte. Versuche ergaben, dass sich alle Stellen in Nacht-Acht 1 erreichen ließen, während die Kommunikationsleitungen zu den anderen sieben Planetoiden gestört waren. Es dauerte fast eine Stunde, bis diese Störungen behoben worden waren.
    Ein Schirm in der Kom-Wand leuchtete auf und füllte sich

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