Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nur so haben wir eine Chance, die Dunkelwolke zu verlassen."
    „Laut neuesten Berechnungen dauert der Flug zum Rand der Wolke rund 26,5 Stunden - bei jetziger Fahrt", informierte ihn Fee. „Die relativistischen Effekte sind dabei schon eingerechnet."
    Atlan nickte grimmig. „Noch ein Argument, sofort der Inzaila Onda zu folgen. Die Mundänen werden uns wieder überfallen, wenn sie aus dem Einflussbereich der Fliegenden Insel heraus sind. Wir können uns keine 26 Stunden gegen einige zehntausend Raumschiffe halten, die uns jagen. Wir müssen im Kielwasser der Inzaila Onda fliegen, wo ihre aggressionshemmende Wirkung noch anhält!"
    „Das überzeugt mich völlig", sagte Fee Kellind und lächelte. „Roman, bleibe dicht an der Insel" Atlan atmete auf. Aber etwas anderes beunruhigte ihn. Er erkannte, dass die drei Tage Frist bis zum Erreichen der NACHT keineswegs großzügig bemessen waren, sondern sehr schnell dahinschmelzen konnten.
    Die SOL hatte im Verlauf des Schlagabtausches mit den Mundänen keinen Schaden genommen. Dennoch wurde die Zeit der Waffenstille dazu genutzt um unter allerhöchstem Zeitdruck das transformierte Carit zu untersuchen unter anderem, weil nicht nur die SOL-Hülle und tragende Teile im Innern, sondern auch Komponenten des Hypertakt-Triebwerks aus Carit bestanden hatten. Die bange Frage, die allenthalben gestellt wurde, lautete: Funktionierte das Triebwerk überhaupt noch richtig? Sollte dem nicht so sein, dann war die Mission der SOL an ihrem Ende angekommen, dann waren sie den Mundänen ausgeliefert.
    Myles Kantor, Icho Tolot und Tangens der Falke hatten sich zu diesem Zweck in den Maschinenleitstand zurückgezogen, um verschiedene Situationen zu simulieren. Eine andere Gruppe unter Steph La Nievand kümmerte sich um die Erforschung der Eigenschaften des neuen Materials.
    Dazu entnahmen sie mit hochleistungsfähigen Desintegratoren winzige Proben des Carit-Derivats von den Hüllen der Beiboote und untersuchten es, soweit sie das konnten. Es war eine mühselige Arbeit, die viel Geduld verlangte. Die Stunden vergingen quälend langsam. Die SOL flog in gleichbleibendem Abstand hinter der Inzaila Onda her, mittlerweile wieder gefolgt von den zylinderförmigen Zackenschiffen der Mundänen.
    Der Friedenswille des Gegners ging also nicht so weit, dass sie die SOL hätten ziehen lassen. Sie eröffneten zwar nicht das Feuer, die Verfolgung gaben sie aber nicht auf. „Zähe Burschen sind das", bemerkte Fee Kellind. „Ob sie überhaupt wissen, warum sie uns verfolgen?"
    „Wahrscheinlich nicht", meinte Ronald Tekener. „Ich wette, dass sie nur instinktiv handeln. Sie wissen, dass sie mit uns ein Hühnchen zu rupfen haben, aber nicht, warum sie es tun sollten. - Wenn ihr versteht, was ich meine ..."
    „Das ist manchmal nicht einfach", sagte Atlan seufzend. „Und hör bitte endlich mit deinen Wetten auf."
    „Ich habe keine Wette angeboten, oder?" verteidigte sich der Smiler und grinste. „Wenn allerdings jemand mich so verstanden haben will, bin ich gerne bereit, ihm zur Verfügung zu stehen."
    „Dao", sagte die Kommandantin. „Kannst du ihn nicht zum Schweigen bringen?"
    „Ich kann und werde ihm nicht den Mund verbieten", antwortete die schlanke Kartanin und legte Tekener demonstrativ eine Hand auf die Schulter.
    Sie schnurrte leise. „Da hört ihr es", sagte Ronald. „SO etwas nenne ich Treue. Im Übrigen ist mir die Stimmung hier in der Zentrale zu schlecht. Man kann überhaupt keine Scherze mehr machen. Wie viele Stunden sind es noch bis zum Erreichen des freien Weltalls?"
    „Knapp achtzehn", informierte ihn Fee Kellind. „Na wunderbar. Da bis dahin ohnehin nichts Aufregendes passiert, gehen Dao und ich uns etwas die Füße vertreten. Wir sind rechtzeitig wieder da, um mit euch Abschied zu nehmen."
    „Abschied?" fragte Pria Ceineede irritiert. „Wovon?"
    „Na, von der Inzaila Onda, wovon sonst? Was hast du gedacht?"
    „Vielleicht ein Abschied vom Leben", sagte die Dritte Pilotin. Es war mehr ein Flüstern. „Habt ihr das gehört?" fragte Tekener in die Runde, während er sich losschnallte und aufstand. „Habt ihr das wirklich alle gehört? Wer zweifelt noch daran, dass wir es schaffen?"
    „Hör auf, Tek!" verwies ihn die Kommandantin. „Mach jetzt keinen Ärger!"
    „Ich will es wissen. Wer glaubt, dass wir den Mundänen unterliegen werden?" Einige Hände hoben sich zaghaft. Ronald Tekener nickte. Er wechselte einen Blick mit Atlan, der ebenfalls kein Verständnis für sein

Weitere Kostenlose Bücher