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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Milchstraße dieses Wunder zurückerhalten. Noch heute wird Arkon III an alter Stelle auferstehen!"
    Wie theatralisch, dachte er. Doch er durfte nicht zuviel verraten. Man mußte den zahlreichen Gegnern des Imperiums, die nur auf eine Schwäche Arkons lauerten, ja nicht genau auf die Nase binden, wie sie es gemacht hatten.
    Die Traktorstrahler der eintausend Raumschiffe waren auf seinen Befehl hin aktiviert worden.
    Nach dem syntronisch kontrollierten und synchronisierten Plan, den er erstellt hatte, wirkten ihre titanischen Kräfte auf den Planeten ein, um ihn mit sanfter Gewalt aus seiner Umlaufbahn zu zwingen. Sie wurden unterstützt von den auf Subtor stationierten Hyperkon-Blöcken, die einen abgeschirmten Virtuellen G-Punkt erzeugten.
    Aktakul hätte in diesem Moment lieber jeden anderen G-Punkt erforscht als diesen.
    Er kniff die Augen zusammen. Plötzlich wußte er, wieso er solche Angst verspürte.
    Der Wissenschaftler in ihm war überzeugt, daß sein genialer Entwurf nicht scheitern konnte.
    Die Kreatur in ihm fragte sich verzweifelt, ob sie sich nicht der Hybris hingab und scheitern mußte.
    Nein, dachte Aktakul und zwang sich, sich zu erinnern, mit welcher Begeisterung, welcher Faszination er an den Simulationen gearbeitet hatte.
    Es wird gelingen, dachte er. Und dann: Es geschieht nichts!
    Er korrigierte sich sofort. Zunächst war die Bewegung selbst für ihn kaum zu bemerken, doch dann sah er, daß Subtor beschleunigte.
    Aktakul wußte gar nicht, daß er so viele Poren hatte. Der Schweiß drang aus ihnen allen, und er stank widerwärtig. Nicht der, den er jetzt ausschied, sondern der, der schon längst getrocknet war und nun wieder angefeuchtet wurde. Frischer Schweiß stank nicht.
    Als er seinen eigenen Geruch wahrnahm, wurde ihm übel.
    Warum diese Angst? fragte er sich. Bildete er sich nur ein, daß er fürchterlich stank?
    Er zwang sich, nicht mehr daran zu denken. Der Augenblick war höchst kritisch. Aktakul hätte aus technischen Gründen geringere Beschleunigungswerte vorgezogen, doch der Imperator hatte auf einem Paukenschlag bestanden ... auf einem Paukenschlag, der ihn den Kopf kosten konnte.
    Natürlich hatte Aktakul Redundanzen gefordert, fünffache, am liebsten zehnfache. Aber der Imperator hatte auf diesem Termin bestanden. „Ihr zögerlichen Wissenschaftler", hatte er gesagt. „Am liebsten berechnet und überprüft ihr alles tausendfach und tut es dann doch nicht!"
    Welche Schäden ein Planet anrichten würde, der aufgrund einer einzigen falschen Berechnung wie ein Geschoß durch ein Sonnensystem raste und obendrein das gesamte Schwerkraftgefüge durcheinanderbrachte, vermochte er sich allerdings nicht vorzustellen ...
    Es wird gelingen! dachte er erneut. Warum zweifelst du nur an dir? Du hast es entworfen, durchgerechnet. Fehler sind ausgeschlossen.
    Trotzdem zögerte er, die aktuellen Werte aufzurufen. Dann tat er es doch. Was kommen würde, würde kommen. Tränen schossen ihm in die Augen. Und es waren nur zum Teil solche der Erregung.
    Heftige Beben durchliefen Subtor und erschütterten die Unzahl der hochmodernen Anlagen, die in den zurückliegenden Jahren auf dem Planeten errichtet worden waren.
    Das kann nicht gutgehen, dachte Aktakul. Die Beschleunigungswerte sind viel zu hoch! Es mußte zu Schäden an der komplizierten und niemals zuvor real erprobten Steuertechnik kommen, mit der am Ende des Tages der Kristallschirm hochgefahren werden sollte.
    Die Werte entsprechen denen der Simulationen! dachte eine andere Stimme, doch ihre Begeisterung vermochte es nicht, ihn endgültig mitzureißen.
    Mein Freund wird mir meinen Kopf nehmen.
    Aktakul riß die Augen auf. Nichts geschah. Die von ihm befürchtete Katastrophe blieb aus, die gigantischen Hyperkon-Projektoren des Planeten sorgten mittels der Semi-Manifestationsfelder für die Stabilität der Planetenkruste.
    Ich hatte recht!
    Und plötzlich wußte er, warum er solch eine Furcht verspürte.
    Es war nicht die Angst vor dem Versagen. Nicht die Angst vor dem Tod, davor, daß Gaumarol ihm den Kopf nehmen würde.
    Es war die Angst, die jeder geniale Wissenschaftler einmal in seinem Leben verspürte. Die Angst, sich mit seiner Arbeit zu versündigen.
    Gegen die Schöpfung. Gegen das Leben. Sein Plan war so groß, so gewaltig, daß er gegen all das verstoßen mochte.
    Doch die andere Stimme sagte: Der Glanz und Ruhm des Imperiums!
    Aktakul schluckte schwer. Die erste kritische Phase war überwunden. Jetzt konnte er die eigentliche

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