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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein schwaches Rauschen im Empfänger. Einen Herzschlag später wurde es von einer wohlvertrauten Stimme durchdrungen. „... mich hören, Perry? ... müssen ... justieren..."
    Erleichtert atmete Rhodan auf. „Ich höre dich, Bully." Kurz und knapp schilderte er die Lage. „Die Monochrom-Mutanten befinden sich in höchster Gefahr", schloß er. „Ein Wesen, das vermutlich mit Morkhero Seelenquell identisch ist, ist hier wie aus dem Nichts aufgetaucht.
    Ich halte Seelenquell für skrupellos genug, daß er sie alle töten und gnadenlos zurückschlagen wird, wenn ihr jetzt eingreift. Du mußt unbedingt die Nerven behalten."
    „Aber wir können dich nicht einfach da unten in Seelenquells Gewalt lassen", widersprach der Residenzminister. Rhodan war klar, was er meinte: Er darf nicht auch noch dich als Geisel nehmen! „Und wir können nicht zulassen, daß Seelenquell vierunddreißigtausend Mutanten entführt! Stell dir nur vor..."
    „Nein, das können wir nicht", unterbrach Rhodan seinen ältesten Freund. Ratlos betrachtete er die Schlangen der jungen Mutanten aus der ganzen Galaxis, deren Länge vor der ZENTRIFUGE nur sehr langsam geringer wurde.
    Eine Bewegung in einem Augenwinkel erregte seine Aufmerksamkeit. Er wandte den Blick von den Monochrom-Mutanten vor dem halbkugelförmigen Raumschiff ab und drehte den Kopf. Die Geste bereitete ihm kaum noch Mühe. Entweder hatte Seelenquell den psionischen Druck weitgehend zurückgenommen, oder der Galornenanzug hatte endlich eine Möglichkeit gefunden, seinen Träger fast vollständig davor abzuschirmen.
    Unter ihm irrte eine Gestalt durch die Straßen von Para-City. Zum einen fiel sie ihm sofort auf, weil sie schwerfällig torkelte, während die Mutanten zwar langsam gingen, als seien sie in Trance, aber doch aufrecht und sicher. Und zum anderen, weil sämtliche jungen Mutanten zur ZENTRIFUGE strebten, sofern sie sich noch nicht in die Menschenschlangen vor dem Schiff eingereiht hatten, diese Gestalt sich jedoch nicht in südliche, sondern in östliche Richtung bewegte.
    Die optische Vergrößerung räumte jeden Zweifel aus.
    Rhodan erkannte einen über zwei Meter großen, hageren, ja schon dürren Mann mit einem zugespitzten eiförmigen, absolut haarlosen Schädel. Die Haut, die Rhodan sehen konnte, war alabasterweiß, aber es war nicht viel davon auszumachen. Die Gestalt war mit einer knöchellangen Robe aus einem gelben, brokatartigen Material bekleidet.
    Zwei weitere Dinge fielen Rhodan sofort auf: Der Mann trug keine Schuhe, und seine Augen waren strahlend rot.
    Es war Zheobitt, der Ara-Mediziner und Eigner der ZENTRIFUGE, den Rhodan in der Solaren Residenz empfangen und der kurz darauf Para-City betreten hatte. Rhodan erfaßte sofort, welche Chance sich ihm mit dem Ara bot. „Bleib dran, Bully!" bat Rhodan. Ein kurzer Flug, praktisch nur ein Sprung, trug ihn vom Dach hinab und zu dem Galaktischen Mediziner
     
    *
     
    Zheobitt war nicht ansprechbar. Der Ara wirkte völlig desorientiert, schaute sich ständig um, sog auffällig oft die Luft ein und blickte immer wieder auf seine Hände.
    Aber so mitleiderregend sein Zustand auch sein mochte, er kannte sich in der ZENTRIFUGE aus!
    Vielleicht konnte Zheobitt ihn in die Zentrale des Schiffes bringen und mit Hilfe der Bordsyntronik die Gewalt über das Schiff erringen, den Start vielleicht verhindern. Oder ihm ein Versteck zeigen, aus dem heraus sie dann zuschlagen konnten ...
    Dazu mußten sie aber erst mal hineinkommen. Noch immer standen gewaltige Menschenschlangen vor dem Raumschiff...
    Rhodan überschlug blitzschnell die Aussichten. Immerhin befanden sich vierunddreißigtausend Monochrom-Mutanten in Para-City. Falls Seelenquell tatsächlich alle entführen wollte, mußte er in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Menschenmenge in dem Raumschiff unterbringen, die sonst ein Fußballstadion füllte.
    Der unheimliche Fremde konnte unmöglich jede einzelne Person kontrollieren, die das Raumschiff betrat! Genau das war es!
    Rhodan packte Zheobitt am Arm und zerrte ihn herum. Der Ara bewegte sich völlig unkontrolliert, wäre gestürzt, wenn Rhodan ihn nicht gehalten hätte.
    Beschränkte Seelenquells psionischer Druck sich jetzt ausschließlich auf die Mutanten?
    Immerhin bewegte Zheobitt sich ja nicht wie in Trance zum Raumschiff. Er selbst litt kaum noch, was allerdings in der Tat am Galornenanzug und am PsIso-Netz liegen mochte. „Perry, was ist da unten los?" vernahm Rhodan Bulls ungehaltene Stimme. „Was hast du

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