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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor?"
    Rhodan ignorierte ihn. „Pikosyn", sagte er, „kann der Anzug mich auch ohne geschlossenen Helm gegen den mentalen Druck isolieren?"
    Die Antwort ließ kurz auf sich warten. „Zumindest zum größten Teil."
    Rhodan desaktivierte den formenergetischen Helm seines Anzugs und zog den wankenden Zheobitt Richtung ZENTRIFUGE. „Perry?" wiederholte Bull. „Perry!"
    Er schwieg weiterhin. Was hätte er seinem Freund auch sagen sollen? Ich will mich mit Zheobitt an Bord des Ara-Schiffes schmuggeln! In die Schlange der Mutanten stellen und darauf hoffen, daß Seelenquell uns nicht entdeckt!
    Bully hätte versucht, es ihm auszureden. Genau wie er ihm hatte ausreden wollen, allein den Paratronschirm um Para-City zu durchdringen, „Halt dich zurück!" sagte er schließlich. „Gefährde die Geiseln nicht."
    „Du hast doch nicht vor ...", sagte Bully verblüfft. „Doch", antwortete Rhodan. „Genau das." Und schwieg von da an eisern.
     
    5.
     
    Aktakul da Ertrus
    Drei Welten
     
    Begeisterung und Angst fochten einen schier unerträglichen Kampf aus und ließen den Schweiß auf Aktakul da Ertrus' Stirn perlen.
    Und nicht nur auf seiner Stirn.
    Er mag mein Freund sein, dachte er, aber wenn jetzt auch nur das Geringste schiefgeht, verliere ich den Kopf.
    Doch es gab kein Zurück mehr. Der Imperator würde gleich das vereinbarte Stichwort aussprechen.
    Von diesem Augenblick an war Aktakul machtlos. Simulationen waren hilfreich, aber letzten Endes blieben sie genau das: Simulationen. Die Wirklichkeit sah meist anders aus.
    Aber da war auch noch die Begeisterung. Er hatte Vertrauen in seine Fähigkeiten. Er hatte die Simulationen programmiert und ablaufen lassen, und er wußte, daß sie bis auf die letzte Dezimalstelle zutrafen.
    Warum zweifelte er also? Weil Bostichs Macht unermeßlich war und nichts und niemand ihn aufhalten konnte, wenn erst einmal etwas seinen Zorn erregt hatte?
    Oder weil du weißt, flüsterte eine Stimme tief in ihm, die ihm so furchtbar fremd und gleichzeitig so unendlich vertraut vorkam, daß du letzten Endes doch wertlos bist, ersetzbar, nun, da du deine Aufgabe erfüllt hast? Du hast die KrIso-Netze manipuliert und den Kristallschirm entworfen, und das genügt ihm. Vielleicht wirst du das Lehen, das Seine Erhabenheit dir verliehen hat, niemals betreten!
    Er lachte leise auf. Das Lehen! Ausgerechnet Ertrus! Er war Wissenschaftler, und maßgeblich waren für ihn nur der Titel und die damit verbundene Stellung und Macht, die ihm als Ka'Marentis gebührte. Und ihn vergessen ließ, daß er ein Kolonialer war.
    Toscar gewähre mir auch weiterhin seine ewige Hilfe und sorge dafür, daß ich Ertrus niemals betreten muß, dachte er.
    Was hatte er vor langer, langer Zeit zu Bostich gesagt? Damals, als sie bei der Wanderung zur Dagor-Abtei auf dem Hochplateau des Troagi-Tafelbergs von einem Bergsturz überrascht worden waren? Durchhalten, mein Freund! Wir schaffen es!
    So sprach kein Arkonide in diesem Alter zu einem anderen, und so hatte wohl noch nie jemand zu Bostich gesprochen, und trotzdem hatte er es gesagt. Und dieser Satz war der bedeutendste in seinem ganzen Leben gewesen. Er bezweifelte, daß Bostich ihm damals Glauben geschenkt hatte, doch irgend etwas mußte in ihm vorgegangen sein. Er war tatsächlich zu dem einzigen Freund geworden, den der heutige Imperator jemals gehabt hatte.
    Mein Freund. Der du mir den Kopf nehmen wirst, falls es scheitert.
    Da machte Aktakul da Ertrus sich keine Illusionen.
    Seine Position war so herausragend wie die keines anderen Angehörigen des Göttlichen Imperiums und doch so gefährdet wie die des niedrigsten Zaliters im Kristallpalast, der dafür zu sorgen hatte, daß Seiner Erhabenheit niemals verdorbenes Obst kredenzt wurde.
    Er saß in der Schaltzentrale, unter einem dreihundert Meter durchmessenden Kuppeldach aus semitransparentem Panzerplast, dem flugfähigen Flottenzentralkommando Ark'Thektran, und mußte darauf hoffen, daß alles so funktionierte wie in den Simulationen. Eingreifen konnte er nicht mehr. Entweder es gelang, oder er war einen Kopf kleiner.
    Er konnte nur noch die Holos beobachten und Befehle erteilen. Und vielleicht, vielleicht, minimale Justierungen vornehmen, falls die Simulation sich doch von der Wirklichkeit unterscheiden sollte.
    Aber es wird gelingen, sagte die Stimme seiner Überzeugung.
    Er rief die Holos auf. Eins zeigte Subtor.
    Subtor ... der verbotene zwanzigste Planet des Arkon-Systems. Ein einst öder Gesteinsklumpen, dessen

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