2051 - Flucht aus Thantur-Lok
eine besondere Fracht!" rief der Pilot mit dröhnender Stimme. Karul Tak-Veil war laut, übergewichtig und für einen Arkoniden unangemessen unreinlich. Aber nüchtern. Er spielte auf den Kontrollen wie auf einem Musikinstrument. Der altersschwache Handelsraumer ächzte, klagte und stöhnte. Aber er gehorchte dem Piloten ohne Verzögerung und hob von dem Landefeld ab. Bald erreichte er den Orbit und beschleunigte langsam. „Weißt du, es ist immer wieder ein Wunder, dass diese Kiste noch fliegt", grinste der Pilot. In seinem Mundwinkel steckte eine lange Stange Gubar-Wurzel, an der er manchmal mehr, manchmal weniger geräuschvoll herumkaute. Die Gubar war eine Drogenpflanze, ähnlich wie Tabak, und aus Karuls Gesicht nicht wegzudenken, wenn er nüchtern war. „Mit einem besseren Schiff würdest du doch gar nicht glücklich werden", sagte Prinz Rimbea lächelnd. „Ihr braucht euch gegenseitig, die STICIDO und du."
„Ja, diese Herausforderung hat schon was", gab Karul zu. „Wenn alles glatt geht, erreichen wir morgen Traversan."
„Vielleicht sollten wir eine Wette machen, wie viele Milchstraßen-Drinks du diesmal durchziehst", schlug Rimbea vor. „Wobei ja immer noch der pangalaktische Donnergurgler vom letzten Maloffen steht."
„He, den hebe ich mir für den Schluss auf", versetzte Karul. „Das muss der richtige Zeitpunkt, der richtige Ort und der richtige Barmixer sein."
Die STICIDO näherte sich der halben Lichtgeschwindigkeit. Ammh Riconah II war nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne, verloren zwischen den helleren Geschwisterplaneten des Systems. „Oh, Mann", bemerkte Karul und kaute heftig auf seiner Wurzel. „Die Ortung knallt gerade durch."
„Besuch." Keine Frage, eine Feststellung. „Ganz recht, mein Kleiner. Die kündigen sich absichtlich an, um uns schon im Vorfeld einzuschüchtern. Wir schaffen es nicht mehr vorher in den Hyperraum. Ich gehe lieber gleich runter, bevor uns die Kiste auseinander fällt." Wenige Augenblicke später brachen zehn Superschlachtschiffe des Kristallimperiums aus dem Hyperraum." Hier spricht Vere'athor Ols Kuniom von der ROHANY", schallte eine herrische Stimme durch die Zentrale.
Auf dem Holo zeigte sich das hochmütige Gesicht des Dreiplanetenträgers. „Ich befehle den sofortigen Stopp des Schiffes. Wir kommen an Bord."
Rimbea nickte Karul zu, der auf Parkposition ging. Die vergleichsweise kaum mehr als kieselsteingroße STICIDO wurde von den Giganten wie von einem Schwarm wütender Hornissen umkreist. „Junge, Junge, die müssen vielleicht Angst vor uns haben, wenn sie gleich ein ganzes Geschwader schicken", bemerkte der Pilot grinsend. Er verschränkte die Arme im Nacken und lehnte sich zurück. „Dann werden wir denen was bieten, wie, Junge?"
„Klar", stimmte Rimbea zu. „Wir lassen sie an Bord und werden sehr höflich sein. Und in unserer Großzügigkeit werden wir unsere hundertfache Überlegenheit nicht ausspielen."
„Guter Plan. Könnte von mir sein." Karul schmatzte laut. „Losen wir aus, wer sie in Empfang nimmt?"
„Du bleibst hier. Ich gehe." Der Prinz stand auf und klopfte seinem älteren Freund auf die Schulter. „Und mach keinen Blödsinn, während ich weg bin."
Nicht weniger als 350 Arkoniden und 30 Kampfroboter kamen in voller Kampfausrüstung an Bord. Sie verloren keine. Minute Zeit, das alte Schiff auf den Kopf zu stellen. Rimbea hatte die Mannschaft angewiesen, sich ruhig zu verhalten, damit es zu keinen Zwischenfällen kam. „Darf ich fragen, was das zu bedeuten hat?" wandte der Prinz sich an Ols Kuniom, der sich persönlich herüberbemüht hatte. „Wie eine normale Kontrolle sieht das hier nicht aus. Wir sind ja gerade erst gestartet."
„Wohin geht der Flug?" schnappte der Vere'athor. „Gemäß unseren Frachtpapieren nach Traversan. Diese Reise ist schon seit langem geplant, und es liegen eine Menge Bestellungen für unsere Ware vor. Du kannst die Papiere überprüfen, es ist alles in Ordnung. Wie immer."
„Traversan gilt als unzuverlässig, ebenso wie Ammh Riconah. Bedingt durch einige Vorfälle in letzter Zeit, sind verschärfte Kontrollen notwendig geworden", redete der Vere'athor um den heißen Brei herum. Dann grinste er spöttisch. „Und diesmal schnappt die Falle zu. Das Flottenzentralkommando hat gut daran getan, meinem Plan Glauben zu schenken und abzuwarten."
Rimbea war klar, dass der Kommandant des Lakans von Anfang an Jhariens Worten keinen Glauben geschenkt und nur auf die günstige Gelegenheit gewartet
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