2054 - Die Höhlen von Ertrus
allerdings, daß er noch Gelegenheit zu einer Reaktion gehabt hatte.
Der Aktivatorträger versuchte, sich in die Psyche des Oxtorners hineinzuversetzen. Monkey hinterließ ihnen auf alle Fälle einen deutlich sichtbaren und gut verständlichen Hinweis. Ein Schuß aus dem Desintegrator war dafür ideal, der ein Stück eines Röhreneingangs wegfetzte.
Der Infrarottaster der QOLFIM 1 mußte lediglich die Restwärme messen, um den Zeitpunkt der Ereignisses bestimmen zu können.
Perry ließ den Syntron die gesamte Kaverne in zwanzig Plan-Kuben einteilen. Die voraussichtliche Zeit für die Suche veranschlagte der Automat auf achtzehn Stunden.
Sie machten sich auf die Suche.
3.
„Partikelortung hundert Prozent. Metallortung null Prozent."
Sie hörten es seit sechseinhalb Stunden. Die Suche überstieg längst den zeitlichen Rahmen, den die Expedition ihnen ließ.
Andererseits waren sie sich darüber im klaren, daß sie das Unternehmen ohne die QOLFIM 2 gar nicht erst fortzusetzen brauchten.
An der Wandung der Kaverne entlang tasteten sie sich immer tiefer hinab. Die weißen Flecken in der Gesamtkarte des unterirdischen Hohlraums nahmen ab. „Plankubus vier erreicht", meldete der Syntron. Inzwischen befanden sie sich auf knapp achthundert Metern Tiefe, unmittelbar über dem Boden der Kaverne. Hier hatte die Strömung gut vierzig Meter Geröll abgelagert, fein verfugt von schwereren Kleinstteilchen, die jeden Zwischenraum ausfüllten.
Spuren vom Einschlag eines größeren Gegenstands oder von einem Desintegrator fanden die Männer und Frauen keine.
Perry Rhodan sah in fragende Gesichter und ignorierte sie. Er gab sich gleichmütig, aber irgendwie sahen sie ihm den grimmigen und zu allem entschlossenen Blick an.
Er würde diese Kaverne erst verlassen, wenn die QOLFIM 2 gefunden und geborgen war.
Inch Ishery ortete unaufhörlich, geradezu besessen. Das Echolot registrierte jeden Gegenstand und jede Basaltmuschel, die größer als einen Millimeter war. Der Orter funktionierte in der trüben Brühe so gut wie gar nicht. Das Radar lieferte nur irrwitzige Werte über Millionen winziger Flugkörper, und der Infrarottaster versagte aufgrund der Tatsache, daß die Tauchboote insgesamt kühler waren als das sie umgebende Wasser und daher keine meßbare Wärme abstrahlten. Der Syntron hielt deshalb ausschließlich nach Lücken in der Wärmefront Ausschau.
Nach zehn Stunden verstand Perry die Ungeduld der Crew-Mitglieder, aber sie mußten es aushalten. Dazu waren sie Spezialisten.
Wolken aus Gasblasen trieben am Tauchboot vorbei. Eine Schnellanalyse ergab hohe Konzentrationen von Schwefelgas, das unter dem starken Druck teilweise kondensierte.
Vereinzelt bildeten sich schmierige gelbe Schlieren.
Dazwischen jagten Millionenheere winziger Gesteinspartikel vorbei. Sie besaßen rillenartige Muster. Es handelte sich um eine Art Weichbasalt, ähnlich einer Mischung aus Lava und Feldspat. Unter den Druckverhältnissen der Planetenoberfläche zerbröselte er vermutlich wie alter Gummi. Hier unten bildete es Kleinstteile, die an von der Brandung zerschlagene Muscheln erinnerten.
Ishery prägte den Namen Basaltmuscheln.
Nach achtzehn Stunden spielte Perry Rhodan mit dem Gedanken, die Fern- und Hyperortung einzusetzen, die Monkeys Leute nachträglich in die tschirmaynischen Boote eingebaut hatten.
Dann liefen sie hier unten allerdings Gefahr, daß arkonidische Wachschiffe über Ertrus die Emissionen anmaßen und sich auf die Suche nach dem Urheber machten. Ein Prospektor, der die Stollen unter der Oberfläche mit dem Hyperorter untersuchte, das mußte selbst den arglosesten Naat nachdenklich stimmen. „Elf Kuben haben wir ergebnislos abgegrast", sagte Yilza Mpinder. „Ich denke, wir sollten damit aufhören. Es bringt nichts. Sinnvoller wäre, an einer bestimmten Stelle Position zu beziehen und zu warten, bis QOLFIM Zwei zu uns stößt."
Auf Rhodans Stirn erschien eine steile Unmutsfalte. „Fragt mich, wenn zwanzig Stunden rum sind", sagte er und übernahm von Mpinder das Steuer.
Das Rauschen im Funkempfänger nahmen sie längst nicht mehr wahr. Der Dauerruf führte bisher lediglich dazu, daß die Schwebeteilchen immer wieder Fragmente davon als Echo zurückwarfen, Hoffnung weckten und Enttäuschung hervorriefen.
Eine Spur der QOLFIM 2 fanden sie nirgends. Es nährte ihre Hoffnung, daß sich Monkey und seine Mannschaft noch in der Kaverne aufhielten. „Wir halten an", entschied Rhodan. Sie blieben in der Nähe der
Weitere Kostenlose Bücher