2054 - Die Höhlen von Ertrus
Kontaktweite vor uns her und erkunden den Kanal."
Die Intensität des Glühens verstärkte sich weiter. Auf das Vordringen der beiden Sonden reagierte es erneut mit einem abrupten Lichtausbruch. „Das soll doch ..." Inch Isherys Lebhaftigkeit steigerte sich zur Nervosität.
Harisme U'Ikarte aktivierte alles, was das Boot an medotechnischen Einrichtungen mit sich führte. „Ich muß euch enttäuschen", sagte sie. „Es ist nicht das, was ihr denkt. Außer einer chemischen Reaktion läuft da nichts ab."
„Was denken wir denn?" fragte Yilza Mpinder. „Daß es bewußt handelt, zum Beispiel. Der Eindruck täuscht."
„Aber es reagiert auf unsere Anwesenheit!" beharrte Ishery.
Die beiden Sonden steuerten verschiedene Stellen der Kanalwandung an. Wieder leuchteten grelle Blitze auf. Energieausbrüche von der Intensität einer 100-Watt-Glühbirne brachten selbst Mineratt als Physiker aus der Fassung. Er nahm Messungen vor, steuerte die Sonden dicht an den leuchtend en Belag heran und ließ die Minitentakel Proben entnehmen.
Das gelbgrüne Leuchten reagierte mit erhöhter Energieabgabe unter Inkaufnahme partieller Selbstvernichtung. Das phosphoreszierende Material verbrannte in einer Art Selbstzündung.
Die betroffenen Stellen der Wandung nahmen eine schwarzbraune Färbung an. „Die Algen reagieren auf die Veränderung der physikalischen Gegebenheiten, also etwa die Unterbrechung des kontinuierlichen Wasserstroms", sagte der Physiker. „He, was wird das?"
Das grüne Leuchten lö ste sich von einem Teil der Wandung und stürzte sich auf die beiden Tauchboote. Mpinder beschleunigte und jagte das Boot vorwärts. Die QOLFIM 1 zog einen Schleier aus gelbgrünen Partikeln hinter sich her. Monkey schaltete den Schutzschirm der QOLFIM 2 ein.
Zu spät. Ein Teil der Algen hatte die Oberfläche des Tauchboots bereits erreicht. Augenblicke später erlosch das Leuchten. Von den Algen war weit und breit keine Spur mehr festzustellen.
Weitere Angriffe von der Kanalwandung her erfolgten nicht. „Seltsam." Cux Mineratt sah sich die Zeitlupe des Vorgangs an. „Der Syntron der QOLFIM 2 sagt eindeutig aus, daß auch wir das Grünzeug verloren haben. Und das, ohne den Schutzschirm einzuschalten."
Sie erreichten eine enge Krümmung im Kanal und setzten Prallfelder ein, damit der Mindestabstand zur Wandung erhalten blieb. „Strömung plus zwanzig Prozent", klang es aus dem Akustikfeld.
Die Hohlraumortung schlug an. Eineinhalb Kilometer voraus endete der ehemalige Magmakanal.
Der phosphoreszierende Algenbelag endete fast wie mit dem Messer abgeschnitten. Dort, wo sich das Felsgestein änderte, hörte ihr Lebensraum auf. „Verlangsamen!" ordnete Rhodan an und warf einen eindringlichen Blick auf das Hologramm mit der optischen Darstellung.
Im Licht der Scheinwerfer zeichneten sich klobige, von der Strömung rundgewaschene Felsformationen ab. Sie ähnelten riesigen Knollen und schimmerten schwarzgrau. Den Unsterblichen erinnerten sie an überdimensionale Kartoffeln. Das Wasser staute sich an ihnen und bildete gischtige Strudel. „Strömung minus vierzig Prozent."
Inch Ishery meldete Vibrationen im Gestein über ihnen. Sie nahmen zu, je näher sie der Knollenzone kamen. „Yilza, stärker abbremsen!"
Das Tauchboot beschleunigte zum zweiten Mal gegen die Strömung und kam fast zum Stillstand. Die Sonden setzten ihren Weg fort und lieferten erste Eindrücke vom Innern der Höhle.
Sie war nicht groß, vielleicht fünfzig Meter im Durchmesser. Die Knollen ragten weit in den Hohlraum hinein.
Endstation! war Rhodans erster Gedanke. Wir sind in einer Sackgasse gelandet. „Strömung plus dreißig Prozent", meldete der Syntron.
Die Meldung paßte nicht zu seinen Erwartungen. Über den Steuerkonsolen bildete sich ein handtellergroßes Hologramm mit dem Gesicht Monkeys. Die Optiksysteme seiner Kunstaugen bewegten sich und klickten nervös. „Weitermachen!" empfahl er. „Wir folgen der Strömung."
Perry Rhodan stimmte zögernd zu. Die Qolfims reduzierten den Gegenschub und ließen sich treiben. Das Wasser zog sie zwischen die Knollen hinein. Die Wände rückten immer näher zusammen. Voraus verschwanden die beiden Sonden im Nichts. Es kam kein Funkkontakt mehr zustande. Der Echolot und das Bugradar zeigten nichts als eine schwarze, undurchdringliche Wand, auf die sie zutrieben.
Die Vibrationen steigerten sich zu einem Orkan. Er schüttelte die QOLFIM 1 durch und drückte sie gegen die Felsen. Prallfelder verhinderten, daß das
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