Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gegenüber unhöflich zu sein und dessen Dank abzulehnen. Ein Mißverständnis?
    Ich sollte mehr auf ihn eingehen. Ich sehe in ihm zu oft so eine Art illegalen Herrscher.
    Das war Monkey auf keinen Fall. Wenn es für jemanden galt, dann für Tizian Grannet, den Anführer der Galactic Guardians. „Monkey?" Der Oxtorner blieb vor seinem Boot stehen. „Rhodan?"
    „Entschuldige bitte. Es war nicht so gemeint."
    „Schon gut. Ich verstehe das besser, als du denkst. Wie oft hast du in deinem Leben schon das Liebste verloren, das du besaßt? Mehrmals, nicht wahr? Ich habe es nur einmal erlebt. Ich weiß, wie das ist."
    Monkey zeigte auf seine Weise Gefühle. Die Worte blieben kalt, das Gesicht unbewegt, der Körper steif wie immer. Aber er drückte sie in seiner Sprache aus. In schlichten Worten machte er Perry begreiflich, daß es in seinem Innern etwas gab. Daß er nicht aus Stein bestand, aus unzerstörbarem Fels. „Du hast...?"
    „Ja. Aber sprich nie zu mir darüber."
    Wenn ein Oxtorner über das Liebste in seinem Leben sprach, meinte er etwas ganz Bestimmtes.
    Was hast du in deinem Leben alles mitgemacht? dachte der Terraner und wußte, daß er die Antwort darauf nie erhalten würde.
    Die beiden Katsugos schwebten den Kanal herauf, wo sie bisher in der Nähe des Wasserspiegels Messungen vorgenommen hatten. „Die Temperatur steigt an", berichtete Sumner Kagel. „Ebenso der Wasserspiegel."
    Inch Ishery stieß einen Warnr uf aus. „Sofort starten! Der Kanal macht dicht!"
     
    *
     
    Hintereinander tauchten sie ins Wasser ein. Da sie keinen Platz zum Wenden hatten, mußten sie rückwärts fahren, die QOLFIM 2 vor der QOLFIM 1.
    Aus der Wandung des Kanals lösten sich Gesteinsbrocken und zerfielen. Gruppen von Luftbläschen stiegen auf.
    Perry Rhodan wartete vergebens auf nähere Informationen des Geologen, woher er seine Kenntnis bezog. Der Anstieg von Temperatur und Wasserspiegel sowie die sich lösenden Felsbrocken konnten andere Ursachen haben.
    Ishery bemerkte seinen grübelnden Blick, griff unter den Sessel und holte das dritte Buch hervor. Der USO-Spezialist drückte es ihm in die Hand. „Seite dreihundertachtzig", sagte er lächelnd.
    Perry Rhodan schlug das dicke Werk auf und überflog den Text. „Der Bruchgraben ist durch die sich erwärmenden Wasserströme gekennzeichnet. Dadurch, daß die Kanäle vor zwanzigtausend Jahren absanken, liegen sie nahe an den Vulkanzonen des Mattun Gor. Zahlreiche Hot Spots, also Lavaregionen, die in Kaminen bis fast an die Oberfläche heraufreichen, erwärmen das Wasser. Es steigt aufwärts. Die Kanäle, die es sich in das weiche Sediment- und Bimsgestein gewaschen hat, führen dementsprechend ebenfalls aufwärts.
    Wer im Norden des Bruchgrabens einen Zugang findet und sich den Wasserströmen anvertraut, kann in den meisten Fällen sichergehen, daß er irgendwo im Süden die Oberfläche erreicht. Kritisch wird es, wenn das Wasser bestimmte Schichten um die Kanäle herum so aufgeweicht hat, daß sie sich auflösen. Oftmals fallen Kanäle in sich zusammen, führen zu einem Rückstau und erhöhtem Druck auf andere Röhren. Dort führt es zur Stabilisierung oder Explosion, je nach Tiefe und Druckverhältnissen der Umgebung. Nach kurzer Zeit hat das Wasser dank des erhöhten Drucks einen neuen Kanal ausgewaschen und die zerstörte Verbindung im Netzwerk ausgeglichen.
    Eine bestimmte Wassermenge benötigt unter einem bestimmten Außendruck immer eine bestimmte Anzahl von Kanälen, um das Netzwerk zu erhalten. Das Zusammenspiel aus Sedimenten und natürlichem Felsgestein der Umgebung führt dabei zu einem Gleichgewicht.
    Es wird dort gestört, wo der Mensch in seiner Unwissenheit eingreift.
    Der Bruchgraben von Nordwestbaedhro blieb bisher als geologisches System erhalten. Eine Störung würde dazu führen, daß sich das sensible Kanalsystem auflöst und sich das Wasser einen einzigen, umfassenden Zugang zur Oberfläche sucht. Es würde die Ebene überschwemmen, ebenso Baretus und das Barkennto-Becken, und aus dem Barkennt einen reißenden Strom machen. Zumindest für einige Zeit.
    Danach wäre das Kanalsystem fast leer. Zuwenig Wasser würde nachfließen. Das Mattun-Gor-Vulkanland würde innerlich austrocknen, die Gör-Oasen würden verschwinden und die Hitze der Lava bis an die Oberfläche dringen. Die bisher wassergekühlten Lavakamine unter der Oberfläche würden explodieren und das Magma den halben Kontinent unter sich begraben. Solange das Kanalsystem sich aber selbst

Weitere Kostenlose Bücher