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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eingänge sind identisch. Das Gelände hinter den Mündungen unterscheidet sich vone inander." Er blätterte im Buch. „Ich finde es auf die Schnelle nicht."
    „Natürlich könnte es sich auch um ein völlig neues System gleicher Art an anderer Stelle handeln, das in den jahrzehntealten Karten nur noch nicht eingetragen ist", ergänzte Rhodan.
    Ishery sah ihn nur stumm an und zuckte mit den Achseln.
     
    5.
     
    „Trockenschwimmen in der Unterwelt", nannten sie es. Das Wasser überholte sie endgültig.
    Die Aggregate konnten nicht mehr zulegen. Die nächsten zehn Kilometer schwebten die Tauchboote in einem leeren, aber stabilen Tunnel. Das Wasser war versickert, durch das Gestein diffundiert oder durch fingerdicke Kanäle abgeflossen.
    Inch Ishery schüttelte stumm den Kopf. „Wir können unmöglich schon die eingezeichnete Perforationszone erreicht haben."
    „Und wenn doch?"
    „Dann hätten wir das Ziel fast erreicht, müßten nun noch einiges an Rast einlegen. Ein ziemlich gefährliches Unterfangen. Hier unten bleibt man nur am Leben, wenn man beständig mit dem Strom schwimmt."
    Voraus endete der Tunnel, als habe jemand ihn mit dem Messer abgeschnitten. Dahinter lag ein Zwischenraum von ungefähr hundert Metern Breite. Höhe und Tiefe ließen sich nicht genau ermitteln.
    Der Zwischenraum trennte sie von einer Wand aus verschiedenen Gesteinsschichten. Sie lagen schräg aufeinander.
    Laut Isherys Almanach war es hier vor zwanzigtausend Jahren im Zuge der Landabsenkung zu Verfaltungen gekommen. Mindestens eine der Schichten stammte aus dem Buckligen Reiter, die anderen aus dem Mattun-Gor-Vulkanland. Sie bildeten eine Barriere mitten im Bruchgraben. Das Wasser hatte in zäher Arbeit ovale Röhren hineingefräst, aus denen lauter Wasserfälle schossen und in der Tiefe verschwanden.
    Der Anblick entlockte den Insassen der QOLFIM 1 Ausrufe des Staunens. Eine riesige, bunt melierte Wand von nicht überschaubaren Ausmaßen vor sich zu haben, aus der Hunderte von Brunnen ins Nichts entsprangen, war für sie so etwas wie ein Weltwunder. Ein Wunder der Natur war es allemal.
    Die beiden Tauchboote schwebten hinaus über den Abgrund. Dreißig Meter unter ihnen strömte Wasser entlang. Die Außenmikrofone übertrugen ein Rauschen auch von den Seiten und oben. „Der Rückstau im zerstörten Areal schiebt das Wasser durch andere Teile des Kanalnetzes.
    Von dort kommt es jetzt zurück und füllt den entstandenen Hohlraum wieder auf", erläuterte Ishery. „Wir sollten uns warm anziehen. Am besten, wir verschwinden in einer der Röhren."
    Ohlea Rohdeck kehrte hastig aus dem Maschinenraum zurück, wo sie noch immer die Aggregate der Primärsysteme auf Vordermann brachte. „Was sagt dein schlaues Buch in diesem Fall? Welchen Kanal sollen wir wählen?" knurrte Yilza Mpinder.
    Der Geologe breitete die Arme aus. „Einer ist so gut wie der andere. Zumindest in dieser Gegend."
    Die beiden Qolfims verschwanden in der Hartgesteinsröhre unmittelbar in Flughöhe. Links und rechts blieb nicht ganz ein halber Meter Platz. Die Innenstrom-Gravojets drückten die Boote gegen die Strömung. „Naturkanal mit Präzisionsmittelachse", meldete die Ortung. „Die Abweichung von der Geraden liegt bei drei Zentimetern pro Kilometer. Geschätzte Länge unter Einrechnung des Krümmungsradius: achtundvierzig Kilometer."
    Die Gesteinsschicht ähnelte in etwa terranischem Sandstein, jedoch mit höherem Härtegrad.
    Die Farbe wechselte zwischen Rotbraun und Gelbbraun, in manchen Passagen herrschte ein marmoriertes Muster vor. Der Kanal führte waagerecht dahin, erhielt jedoch nach einer Weile einen leichten Drall nach oben.
    Nach zehn Kilometern holte das Wasser sie ein. Mpinder drosselte die Gravojets. In der engen Röhre rauschte das Wasser nicht an den Booten vorbei und verschluckte sie, sondern errichtete hinter der QOLFIM 2 eine Mauer und schob das Boot vor sich her. Zwischen den beiden Fahrzeugen bauten sich Prallfelder auf.
    Immer schneller wurde der Ritt auf dem Wasserstrahl. Bei vierzig Metern pro Sekunde in dem engen Kanal setzten Vibrationen in der linsenförmigen Bootszelle ein. Endlich kam auch das Wasser. Träge kroch es über die QOLFIM 2 und später über die QOLFIM 1 hinweg.
    Bei Kilometermarke 30 schloß es sich endlich vor der Bugspitze des vorderen Fahrzeugs. Die Vibrationen hörten auf. Von diesem Augenblick an waren sie wieder Bestandteil der Wassersäule, die sie beinahe schon vermißt hatten. Das Wasser in den Kanälen war ihr

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