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2059 - Die Astronautische Revolution

Titel: 2059 - Die Astronautische Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sophistereien hin!
    Während Ulunkos Schlächter in wenigen Augenblicken den Säbel wieder befreit haben würde und nichts und niemand mehr verhindern konnte, dass er mir den Garaus machte. Außer ich selbst. Doch auf mich war kein Verlass. Nicht in einer Situation wie dieser. Ich war ein Denker, ein Forscher, ein ewiger Schüler. Vielleicht auch ein ganz guter Organisator und eine passable Führerfigur. Aber kein Kämpfer, nein, alles, nur kein Kämpfer.
    Hajita, die wäre mit ihm fertig geworden, hätte ihn sicher schon längst mit den Hörnern aufgeschlitzt. Aber ich war nicht Hajita. Ihre Mutter war stolz auf sie, sonnte sich im Kreis ihrer vielen Nachkommen. Meine Mutter hingegen ...
    Ydene kam nach Kozmo Yezzik, und sie blieb. Aus der Euphorie heraus, die die Loge erfasst hatte, schlug Ruben seiner Mutter vor, in einem der Studentenlokale aufzutreten und einige ihrer Lieder und Geschichten vorzutragen. Er hatte gedacht, dass ihr die fremde Umgebung gut tun und das Publikum ihr gutmütiggelangweilt begegnen würde. Doch die Studenten liebten die Bardin vom Sommerhügel, sie fraßen ihr vom ersten Ton an aus der Hand. Ydene war der Hit der Saison. Bald trat sie in Konzerthallen auf, die mehrere Rhyn im Voraus ausverkauft waren. Kozmo Yezzik, ja ganz Yezzikan Rimba war hingerissen von Ydene Caldrogyn, und ihr Bekanntheitsgrad übertraf Rubens binnen kürzester Zeit bei weitem. „Kein Wunder, dass du es bis zum Ober sten Lehrer gebracht hast", stichelte selbst Carnial, „bei dieser Mutter!" Tja. Und diese Mutter wohnte bei ihm. Tag und Nacht. Jeden Corz, von morgens bis abends. Permanent gut gelaunt und aufgekratzt, aufgeblüht und umschwärmt, war sie für ihn noch viel schwerer zu ertragen als früher, als sie in einem fort jammerte und klagte.
    All die Fürsorge und Zuwendung, die sambarkische Mütter ihres Alters gewöhnlich auf hundert und mehr Klanmitglieder aufteilten, konzentrierte sie auf ihren einzigen Sohn. Ruben fühlte, sich nicht umarmt sondern erdrosselt. Trotz der hohen Wohnungspreise in der Hauptstadt hätten sie sich leicht ein eigenes Quartier für Ydene leisten können. Zwar waren Rubens Einkünfte, aufgrund der Machenschaften des Uganker-Klans, eher bescheiden geworden, doch Ydenes Auftritte und Tonträger brachten viel Geld. Aber sie weigerte sich auszuziehen, wollte nicht weg von ihm, jetzt, da sie endlich wieder in seiner Nähe sein konnte.
    Notgedrungen flüchtete er, arbeitete und übernachtete immer öfter bei Carnial, obwohl zwischen ihnen nichts war außer Vertrauen, Kameradschaft und das gemeinsame Ziel der Loge. Bis zu jenem Abend, an dem die Patamedikerin sich früher als sonst entschuldigte, vom Tisch aufstand, ihm einen seltsamen Blick zuwarf und im Hygiene-Abteil verschwand. Ruben' dachte sich nichts dabei und vertiefte sich in die Ar beit, als ihn plötzlich eine Parfümwoge einhüllte und er Carnials Hand auf seiner Schulter spürte.
    Sie trug einen Hauch von Raupengespinst, hatte sich die Hörner mit Blütenkränzen geschmückt und in ihrem gemeinsamen Schlafraum, in den sie ihn jetzt mit sanftem Nachdruck zog, die Matratzen zusammengeschoben und dermaßen viele Kerzen entzündet, dass ihm trotz der kalten Jahreszeit schlagartig viel zu heiß wurde. Er war der sexuellen Belustigung in seiner Jugend keineswegs abhold gewesen, ganz im Gegenteil. Junge Sambarkin schliefen generell nicht gern allein, und die unaufwendig sicheren Verhütungsmethoden wirkten sich ganz automatisch in Form einer gewissen Freizügigkeit aus. Er gab sich auch jetzt, wiewohl überrumpelt und mitten aus der Arbeit gerissen, mit Carnial redlich Mühe ...
    Redlich Mühe, schoss ihm durch den Sinn. Das sagt wohl alles. Etwas zerbrach zwischen ihnen, was er vorher nicht einmal bemerkt hatte.
    Noch während Ruben und Carnial unbeholfen versuchten, mit dem Geschehenen umzugehen, übermittelten die gambiatischen Ortungsgeräte von Landro Gerisha schier unglaubliche Aufnahmen vom Rand der Galaxis. Ins Land Dommrath fielen - es war das Jahr 433.802 Domm - zu Zehntausenden fremde Raumschiffe ein. Es handelte sich um langgestreckte Walzen, und sie lieferten sich im Verlauf der folgenden Rhyn fürchterliche Gefechte mit den Legionsraumern.
    Auf beiden Seiten gab es riesige, Verluste. Bis sich schließlich in einer Entscheidungsschlacht in den Halo-Clustern von Do'Gwinyr, im Lebensraum der übel beleumundeten Außenland-Kolonisten, auf beiden Seiten angeblich je fast dreißigtausend Schiffe gegenüberstanden. Ob die

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