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2059 - Die Astronautische Revolution

Titel: 2059 - Die Astronautische Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Technologien und Anwendungen auf, die in den letzten Dommhunderten verlorengegangen oder eben zurückgestutzt worden waren also, gemäß dem Kreislauf des Wissens im Land Dommrath, demnächst zur Wiederentdeckung anstanden.
    Ruben, Binte und Pali formulierten sie leichthändig ein wenig um und gaben ihnen neue Namen. Nicht wenige davon enthielten „Tashun-Reba", „Bo Heed" oder „Caldrogyn". Sie hatten viel Spaß dabei. Und sie brauchten nicht einmal drei Domm, bis sie losschlagen konnten.
    Danach trieben sie die Ugankers zur Weißglut und zur Verzweiflung.
    Am Ende jeder einzelnen Sitzung des Dominant-Rates, immer wenn Balubs Uganker, der Regierungschef und Dominante Forscher, Aufträge an ihm verbundene Oberste Lehrer anderer Akademien verteilen wollte, weil entsprechende Anfragen aus den Weiten der Galaxis vorlagen, hob Ruben bescheiden, ja geradezu verschämt die Lappfinger und erklärte, dass er und seine Mitarbeiter vor kurzem auf etwas gestoßen waren, was justament haargenau die gesuchte Lösung darstellte.
    So ein Zufall aber auch!
    Und er rief schnell per Minikom in seinem Büro an, und Binte erschien in weniger als einem Kilo-Hiddyn, verneigte sich tief vor den 55 Obersten Lehrern, lächelte mit unterwürfigen Ohrläppchen und legte die Unterlagen auf den großen Konferenztisch: einmal diese „Tashun-Reba-Methode", einmal jene „Optimie rung nach Carnial Bo Heed" ... und immer untermauert durch eine „Caldrogyn sche Verschärfungsrelation", zwei „Neue Caldrogyn-Theoreme" oder eine ganze Folge „Höherer Caldrogynischer Unglei chungen" ... Dirmel Uganker, der vor einigen Rhyn eine bombastische Szene daraus gemacht hatte, „wegen des beständig sinkenden Niveaus von Tashun-Reba" zu einer anderen Akademie zu wechseln, fand sich in einem nicht enden wollenden Alptraum wieder. „Dumm dreinschauen wie Dirmel" wurde in jenen Rhyn zum geflügelten Wort.
    Balubs, der Klanvorstand, kämpfte mit allem, was er hatte. Doch selbst wenn er Entwicklungsaufträge heimlich, am Dominant-Rat vorbei, an seine Protegés vergab, konnte Ruben, wenn diese ihre Ergebnisse dem Rat präsentierten, durchdachtere und umfassendere Problemlösungen vorlegen. Es war wie in der Fabel von der Wildkatze und den Stachelkröten: Wohin immer die Uganker-Leute sich wandten Caldrogyn war bereits da. Als ob er in die Zukunft hätte sehen können! Balubs Uganker war viel zu lange im Geschäft, um nicht zu erkennen, wann er geschlagen war. Ruben erleichterte ihm den Rücktritt, indem er durchblicken ließ, dass die interplanetare Vermarktung aller wissenschaftlichen Durchbrüche selbstverständlich den bewährten Kräften des Uganker-Klans anvertraut werden sollte. Wenig später wurde Ruben Caldrogyn. als neuer Dominant-Forscher der Sambarkin gewählt. Man schrieb das 433.808 Domm. Nur Ydene freute sich nicht mit Ruben.
    War es eine Art Eifersucht, weil nun wieder er zu größerem Ruhm aufgestiegen war? Oder eine Vorahnung kommenden Unheils? Hatte sie vielleicht durch das Zusammenwohnen mit ihm im Lauf der Zeit mehr von den Machenschaften der Loge mitgekriegt, als ihm lieb war? Jedenfalls gab sie sich immer kürzer angebunden, geradezu unfreundlich, um nicht zu sagen zickig. Und statt ihm zu gratulieren, murmelte sie wieder und wieder: „Stürz uns nur nicht alle ins Unglück, Ruben Caldrogyn, stürz uns nur nicht ins Unglück!"
    Zwölfte Lektion: Die Lawine Die folgenden Dammzehnte waren, rückblickend betrachtet, wohl unsere herrlichste Zeit. Wir zogen vorsichtig mehr und mehr Spitzenleute ins Vertrauen. Das Licht der Erkenntnis, das Wahre Wissen, das die Neuro-Transmuter brachten, verbreitete sich wie ein Fieber, nein - wie eine Epidemie!
    Dennoch achtete ich, obwohl die Astronautische Loge ihre Mitgliederzahl bald verhundertfacht hatte, peinlich genau darauf, dass nichts über diesen nach wie vor elitären Zirkel oder gar über unseren Planeten hinausdrang.
    Und es schien, als gelänge es mir tatsächlich, dank meiner Befugnisse als Dominant-Forscher, nach außen hin Repräsentant des herrschenden Systems zu sein, gleichzeitig aber in Wirklichkeit die Rebellion dagegen vorzubereiten. Ein furchtbarer Gedanke schoss mir plötzlich brühheiß durch den Kopf. Hatte man meinen Widersacher, meinen Attentäter, meinen zukünftigen Mörder, deswegen auf mich angesetzt, weil ich zu weit gegangen war?
    Stellte er die Vorhut des Rasenmähers dar, wie ihn Reseta und Amin so salopp bezeichnet hatten? Oder war das Monstrum mit dem Säbel, das

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