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2059 - Die Astronautische Revolution

Titel: 2059 - Die Astronautische Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch die blütenweißen Gebäude, in denen die Priester der Do'Tangulhai unaufhörlich das Loblied der Ritter von Dommrath sangen.
    Aber sie fanden hier wie dort nichts. Zumindest nichts mit ihren Mitteln Messbares.
    Elfte Lektion: Der richtige Zeitpunkt Der Säbel kam frei. Ich hatte zu lange gezögert. „Wenn du eine winzige Lücke in der Deckung des Gegners erkennst, eine kurzfristige Schwäche in seiner Position, nütze sie noch im selben Augenblick, solange du die Gelegenheit dazu hast!" hatte uns Hajita immer wieder eingebleut, damals am Sommerhügel. „Denk nicht, träum nicht, Caldrogyn, sondern handle! Stoß zu! Das ist die Tradition unseres Volkes, das ist Kerr-Winnuck! Wenn unsere Vorfahren lange überlegt hätten, bevor sie ihre Hörner gebrauchten, wären wir schon vor Urzeiten ausgestorben!"
    Ich hingegen war immer ein Zauderer gewesen. Kein Wunder, dass mich selbst jüngere und körperlich schwächere Kinder mit Leichtigkeit besiegt hatten. Der Attentäter war aus anderem Holz geschnitzt. Obwohl seine Energiespeicher nachließen - die Projektion war auf die eineinhalbfache Größe eines Sambarkin geschrumpft -, überwand er die Entfernung zwischen uns mit wenigen schnellen Schritten, den Säbel hoch erhoben. Ich stand wie gelähmt, und er weidete sich an meiner Unentschlossenheit. Wieder zuckten seine Schultern, überschlug sich seine von den Gambia-Feldern verzerrte Stimme in schrillem Gelächter. So weit waren wir gekommen, so viel hatten wir erreicht! Und ich selbst, Ruben Caldrogyn, der umschwärmte, umjubelte, ach so charismatische Führer der Astronautischen Revolution, machte alles wieder zunichte.
    Pali, dem Feuerkopf, ging's wie üblich viel zu langsam. „Warum knallen wir unsere Forschungsergebnisse und unsere NTPs nicht endlich auf den Tisch des Dominant-Rats? Die Beweislast ist erdrückend, ebenso erdrückend wie die Fürsorge der Ritter!"
    „Zum hundertsten Mal: Wo werden die Spione der Ritter wohl sitzen, wenn nicht im Dominant-Rat?" keifte Landro. „Dass das nicht in deinen Quadratschädel will!" Binte presste die Hände an die Ohren. „Hört endlich auf zu streiten! Ich halte das nicht mehr aus!"
    Ruben spürte, dass ihm die Loge entglitt, wenn er ihr keine neuen Erfolgserlebnisse verschaffen konnte, keine neuen Herausforderungen. Das Wahre Wissen verlangte nach mehr und immer mehr es war eine Droge, und ihre Nebenwirkungen hießen Unzufriedenheit und Ungeduld. Binte und Pali hatten ein Antipsi-Gerät entwickelt, das man als Stirnreif tragen konnte. Landros stark verbesserte Hyperorter waren serienreif. Reseta versicherte, dass sie jederzeit mit dem Bau von Raumfahrzeugen beginnen könnten. Doch ihnen allen fehlten die entsprechenden Produktionsanlagen. „Pali hat recht", sagte Ruben, „wir brauchen eine bessere Infrastruktur, und wir brauchen die Mitwirkung der besten Köpfe, die sich in Kozmo Yezzik finden lassen." Seine Ohrläppchen schmunzelten. „Damit möchte ich die allerbesten keineswegs beleidigen. Doch wir sind einfach zu wenige. Ich will mehr."
    „Und wie soll das gehen?" fragte Reseta. „Alle 55 Akademien müssen sich in den Dienst unserer Sache stellen. Nach wie vor im Verborgenen, natürlich, wir dürfen den Rasenmäher nicht auf den Plan rufen.
    Deshalb müssen wir die Kontrolle über den Dominant-Rat erringen, ob es Balubs Uganker gefällt oder nicht."
    Die Vormachtstellung der Ugankers gründete sich auf ihre Geschäftsbeziehungen. Der Klan unterhielt Niederlassungen auf allen wichtigen Planeten des Landes Dommrath. Wann immer ein Volk nach technischen Problemlösungen suchte, erfuhren die Ugankers als erste davon. Und da sie seit vielen Generationen immer mindestens ein Klanmitglied im Dominant-Rat sitzen hatten, ja nicht selten den Dominanten Forscher stellten, dirigierten sie die Entwicklungsabteilungen der Akademien gemäß den Bedürfnissen ihrer Geschäftspartner. Dirmel und sein Urururgroßvater Balubs mochten langsam und träge wirken, für Sambarkin fett und verweichlicht, doch was die Vermarktung der Forschungen von Kozmo Yezzik anging, konnte es kein anderer Klan mit ihnen aufnehmen, und schon gar nicht ein Einzelgänger wie Ruben Caldrogyn.
    Nur über eines verfügten sie nicht: über das Wahre Wissen. Hierin sah Ruben die einzige Chance für sich und seine Mitstreiter - und sie nützten sie.
    Alles, was sie benötigten, befand sich längst in ihren historischnexialistischen Dateien. Reseta, Carnial und Landro spürten akribisch all jene

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