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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hormonausstoß ihrer Drüsen, und sie konnte wieder etwas klarer denken. Der Schleimfluss stockte abrupt. Ihre Enttäuschung war grenzenlos. Er wollte sich nicht mit ihr vereinigen! Wie konnte er ihr das nur antun? Eine solche Gelegenheit gab es nur einmal im langen Leben, und das auch nur bei jeder hundertsten Tayrobo, wenn überhaupt!
    Ihre Gedanken waren mit einemmal völlig klar. Sie war wieder bei Verstand, konnte auf das erlernte Wissen zurückgreifen. Der Männliche musste seine hormonelle Produktion mit reiner Willenskraft gesenkt haben. Sie wusste, dass die Schwärze durch die starken Hormonausstöße verursacht worden war. Sie brachten ihren Scat-Sinn völlig durcheinander, verhinderten, dass sie irgendetwas wahrnehmen konnte. Sie reagierte nur noch auf seine Hormone. Ein intensiver, bitterer Geruch stieg ihr in die Nase. Er wurde von der Erregung des Männlichen ausgelöst, aber keineswegs von seiner sexuellen. Vielmehr - so besagten es die Lehrtexte - strömte der Männliche diesen Bittermyzzelgeruch aus, weil er allgemein erregt war und viel Schleim absonderte.
    Weil er sich in Lebensgefahr sah. Weil er vor irgendetwas Angst hatte. Weil ihn irgendetwas aufwühlte. Aber da war noch etwas. Etwas, das sie nicht richtig einschätzen konnte, weil ihre Sinne völlig verwirrt waren. Doch sie glaubte, eine starke mentale Aura wahrzunehmen, die den Männlichen umgab und Leikene zu bannen drohte.
    Im nächsten Augenblick war das Gefühl wieder verschwunden. Der Männliche war der Männliche, und wenn er die Paarung verweigerte, musste ein wichtiger Grund dafür vorliegen. Ein Grund, der ihr genauso unverständlich vorkam wie die Nachbargalaxis. Der Männliche sprach, aber seine Worte konnten Leikenes maßlose Enttäuschung kaum lindern. Zuerst begriff sie gar nicht, was er sagte.
    Er musste sich wiederholen, bevor ihr klar war, was er von ihr verlangte. „Ich möchte von dir alles wissen, was du über den hochgewachsenen Humanoiden Ruben Caldrogyn weißt." Sie konnte mit dem Namen nicht das Geringste anfangen. „Es waren zwei Humanoide", erwiderte sie hilflos. „Ich meine den größeren, den mit dem kantigen, aber schmalen Schädel und den fingerlangen Hörnern, die aus seiner Stirn ragen." Jetzt wusste sie, um wen es sich handelte. Und warum interessiert dieser Humanoide dich dermaßen, dass du bitter riechst? dachte sie. Selbstverständlich äußerte sie ihre Frage nicht. „Und was willst du wissen?" sagte sie statt dessen. „Alles", sagte der Männliche. „Alles."
    „Wo soll ich anfangen?"
    „Am Anfang", sagte er. „Nein, vorher. Alles von dem Zeitpunkt an, bevor du jemals als Verantwortliche ein Portal betreten hast." Er sprach ungemein salbungsvoll. Das fiel Leikene sogar in ihrem derzeitigen Zustand auf. „Selbstverständlich werde ich dir gehorchen." Sie bemühte sich, das hormonelle Chaos in ihrem Körper zu unterdrücken. Und sie erzählte...
     
    1.
     
    Startac Schroeder: Ins Herz der Dunkelheit
     
    Die Welt war dunkel. Absolut und undurchdringlich dunkel. Einen Augenblick lang kam Startac Schroeder sich wieder wie ein kleiner Junge vor. Er hatte Angst, so, wie er als kleiner Junge Angst vor der Dunkelheit gehabt hatte. Das schien schon eine Ewigkeit herzusein. Lange vor jenem furchtbaren Tag im Jahr 1291 NGZ, als die Kosmische Fabrik WAVE ins Sonnensystem eingedrungen war und Ramihyn, ein Diener der Materie, Terrania verwüstet hatte. Damals war Startac siebzehn Jahre alt gewesen und hatte seine Fähigkeit der Teleportation eingesetzt, um Perry Rhodan vor dem übermächtigen Wesen zu retten. Jetzt war Startac Schroeder neunundzwanzig. Er war in einer Mutantenschule ausgebildet worden. Nicht nur seine besonderen Fähigkeiten waren dort gefördert worden, schließlich hatte diese Einrichtung einen ganz normalen Lehrauftrag und bediente sich der Hypnoschulung. Aber er war überzeugt davon, dass viele ihn noch immer für einen Jungen hielten. Für einen kleinen Jungen, der Angst vor der Dunkelheit hatte.
    Was grundlegend falsch war. Nachdem er die Begegnung mit dem Totengräber Ramihyn überlebt hatte, der eine Schneise des Todes durch Terrania gezogen hatte, hatte er seltsamerweise nie wieder Angst vor der Dunkelheit gehabt. Mochte sich ein Psychologe seinen Reim darauf machen. Nie wieder. Bis jetzt. Bis er mit Ruben Caldrogyn in das Portal von Yezzikan Rimba teleportiert war.
    Auch sein Freund Trim Marath war kein kleiner Junge mehr, obwohl die meisten ihn so sahen. Das wusste Startac ganz

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