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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutet die Aussonderung; niemals würde ein solches Teil in ein Portal eingebaut werden.
    Keine Fracht, keine Person darf gefährdet werden! Leben und Wohlstand sind im Land Dommrath das höchste Gut; die Dogmen der Ritter sind dafür Garant. Das ist auch deine Überzeugung; in diesem Sinne verrichtest du deine Arbeit. Jetzt und in Zukunft. Denn du bist ein Portal-Installateur.
     
    5.
     
    1. Februar 1304 NGZ
    04C.10K.10R. / 433.903D
     
    „... lässt sich nicht auf Kommando herbeizwingen!" klagte Trim, hob ver zweifelt die Arme und starrte zum Zeltdach, unter dem wir auf Sitzpolstern saßen. „Was ich auch versuche, es klappt nicht!"
    Es war angenehm warm. Aus der Ferne drangen vielfältige Tierstimmen heran, in die sich vereinzelt Poltern und Scheppern mischten. Weiterhin wurde die CERRANGY förmlich ausgeschlachtet und jedes Aggregat auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft. Die vage Hoffnung, vielleicht doch noch eine Reparatur zu schaffen, hatte sich allerdings schon in den ersten Tagen nach dem Absturz vollständig verflüchtigt. Die ereignislos verstrichenen Wochen hatte Keifan genutzt, sich intensiv der Behandlung unseres Gendefekts zu widmen. Während er hier von weiteren Fortschritten sprach, blieben die Versuche, Trims erwachte, jedoch weiterhin nicht willentlich einsetzbare Parafähigkeit zu erforschen, erfolglos.
    Trims Werte waren um ein vielfaches höher als die aller anderen Monochrom-Mutanten, dennoch war er nicht in der Lage gewesen, dieses Potential in irgendeine spezifische Psi-Fähigkeit umzusetzen. Seine Affinität zu Morkhero Seelenquell war als Hinweis gesehen worden, dass seine Fähigkeit darin bestand, derartige paranormale Kraftpakete aufzuspüren. Keifan hatte deshalb die Bezeichnung Psi-Spürer verwendet. Die Natur von Trims Fähigkeit war für den Druiden von Couxhal nur schwer zu definieren gewesen, obwohl er sich intensiv damit auseinandergesetzt hatte. Er hatte den Eindruck gewonnen, dass die meinem Freund innewohnende Kraft alles daransetzte, Trim zu beschützen. Sie erschien Keifan fast als eigenständiges Wesen, und er sah sich anfangs außerstande zu sagen, als was sie sich letztlich entpuppte. Sie konnte positiver wie negativer Natur sein.
    Erstmals aktiv wurde die Kraft an Bord des Berku'Tama-Raumers CI KEBO. Aus einem nebeligen Gebilde entstand eine bizarre Wolke. Ihre Ausstrahlung machte angst und kündete von Unheil und Vernichtung. Selbst ich hatte diese Botschaft vernehmen können, obwohl ich nicht im Fokus der „Sendung" stand.
    Die Wolke hatte ihre ausgefranst wirkende Form verloren und sich verdichtet, war zu einer humanoiden Gestalt geworden. Die Inkarnation wirkte wie die eines fürchterlichen Racheengels, der erst Ruhe finden würde, wenn er alle seine Feinde bestraft hatte. Trims Feinde! Von der Nebelgestalt ging dann eine Wellenfront aus, die um ein vielfaches stärker war als die erste Sendung. Die Berku'Tama verloren daraufhin ihre Aggressivität und lie ßen angewidert ihre Waffen fallen.
    Noch beeindruckender war die Erscheinung beim Kampf gegen Rembatta-O-E gewesen; selbst die Trivid-Aufzeichnung hatte noch einen Nachklang dessen eingefangen, was wirklich passiert war. Trim hatte erzählt, dass das Pulsieren und Verdichten der Wolke mit einer entsetzlichen mentalen Strahlung einherging, einer beinahe körperlich fassbaren Aggression und Todesbedrohung.
    Aus dieser Wolke hatte sich dann der gesichtslose, kompakte Körper geformt, einem Oxtorner nicht unähnlich. Trim hatte die unwirkliche Erscheinung angestarrt, sich an flüssiges pechschwarzes Metall erinnert gefühlt, das kein Lichtstrahl erhellen konnte. „Das bin ich", behauptete Trim nach wie vor von dem „Anderen". „Er war nicht größer als ich, aber seine Kraft schier unglaublich. Die aggressive Ausstrahlung erreichte ihren Höhepunkt in einer wahren Explosion, aus der sich ein einziges Wort in meinen Gedanken formte: Töten. Es brannte in meinem Kopf, ein durchdringender mentaler Schmerz. Nur wenige Sekunden dauerte es, bis Rembatta-O-E zerfetzt war; dann löste sich der Andere mit allmählich formlos werdenden, wabernden Konturen auf." Inzwischen war Trim wieder so hilflos wie zuvor. „Ich kann die Parafähigkeit nicht einsetzen!"
    „Zumindest nicht bewusst", sagte Keifan mit sonorer Stimme und wac kelte mit dem Traenii, während uns Hermigo verächtlich das Hinterteil zuwandte und mit Piepsen Aufmerksamkeit zu erregen versuchte. „Das bedeutet aber nicht, dass sie verschwunden wäre.

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