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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übrigen war."
    „Ich frage mich die ganze Zeit, warum der Matten-Willy seinen Selbstmord ausgerechnet in Suntown beging", überlegte Hamish O'Brian laut. „Wollte er uns dadurch ein Zeichen geben? Ich weiß, es klingt verrückt, aber ..." Er hob. die Schultern und ließ den Rest unausgesprochen.
    Die Botschafterin nahm einen tiefen Schluck. „Wenn du recht hättest, könnte das bedeuten, dass die Matten-Willys irgendein Geheimnis haben, über das sie mit uns nicht reden wollen - oder dürfen. Ich werde morgen noch einmal zu ihnen fliegen und mein Glück versuchen."
    „Du wirst ebensowenig Erfolg haben wie ich", prophezeite Hamish. „Von Anfang an, seitdem wir die Veränderung an ihnen bemerkten, haben sie sich gegen unsere Hilfe gesperrt."
    „Aber ich muss es versuchen!" Er nickte bedächtig. „Eines ist mir noch aufgefallen", sagte er dann. „Wir beobachten, dass das Zentralplasma in der großen Syntronik weitreichende Umbauten vornimmt. Wir beobachten das: seit ungefähr zwei Wochen ..."
    „Genauso lange, wie die Veränderung bei den Matten-Willys zurückreicht."
    Daniela stand auf. Unruhig ging sie vor dem großen Fenster auf und ab. „Beobachten" war sicherlich nicht das richtige Wort. Das Zentralplasma selbst hatte den Terranern vor zwei Wochen angekündigt, dass es zu den Umbauten kommen würde, ohne jedoch einen Grund zu nennen oder ein Wort über die Natur der Umbauten zu verlieren. Seitdem war die Kommunikation zwischen Terranern und Plasma so gut wie zum Erliegen gekommen. Etwas geschah, aber. niemand wusste, was es war. „Ich fliege morgen zu den Willys", wiederholte Daniela. „Bis dahin können wir nichts tun."
    „Morgen" war auf der Hundertsonnenwelt ein relativer Begriff. Durch die ewig gleiche Helligkeit gab es keinen Tag- und Nachtrhythmus. Die Terraner hatten sich ihren eigenen Kalender geschaffen, den Tagen und Stunden auf der Erde nachvollzogen. Hamish erhob sich ebenfalls und küsste Daniela zum Abschied. Er hatte ein Gespür dafür, wann sie allein sein wollte.
    Bruno war das, was man ein Genie nennen konnte - für die Verhältnisse der Matten-Willys. Das hatte er dem Umstand zu verdanken, dass er wohl der erste von ihnen war, der jemals so etwas wie ein technisches Talent entwickelt hatte. Das machte ihn zum Star und zum Anführer in Personalunion.
    Von seinen Artgenossen wurde Bruno als Quantensprung der Evolution gefeiert - wenn es denn noch etwas zum Feiern gab. „Hört mir zu!" rief Bruno an diesem Tag seinen Anhängern zu, die sich unweit der großen Kuppeln unter freiem Himmel versammelt hatten. „Bitte, seid einmal still!"
    Das dumpfe Gemurmel um ihn herum verstummte. Es war nicht freudig gewesen, so wie sonst, wenn die Matten-Willys herumalberten und sich gegenseitig narrten. Hunderte von Stielaugen wandten sich ihm zu. Die Matten-Willys hatten die unterschiedlichsten Formen angenommen, fast keiner glich dem anderen. Die häufigste Form war noch die des Fladens, obwohl die „Ursprungsform" dieser Wesen der kugelförmige Klumpen war.
    Bruno hatte sich in eine Säule verwandelt, mit einem halben Dutzend Pseudoarmen, mit denen er jetzt winkte. Sein Kopf bestand aus drei wie im Wind schwankenden Augen und einer Sprechöffnung. Um noch besser gesehen zu werden, war er auf eine flache Kiste gekrochen, die irgendjemand, wahrscheinlich ein Terraner, einmal liegengelassen hatte. „Hört mir bitte zu!" wiederholte er, als endlich Ruhe eingekehrt war. „Ihr wisst alle, was passiert ist. Es ist schrecklich und erschütternd. Roland ist nicht mehr unter uns. Er hat bei den Terranern den Freitod gesucht und gefunden."
    „Bei den Terranern!" rief einer dazwischen: der junge Cassim, ein ewiger Unruheherd und Querdenker. „Warum da? Ich sage euch, er wollte ihnen ein Zeichen geben. Er wollte sie auf unser Problem aufmerksam machen. Roland war ein Verräter!" Empörte Stimmen wurden laut. Von hinten schob sich an einem langen Pseudoarm eine Faust nach vorn und landete schmerzhaft auf Cassims „Kopf". Bruno musste abermals um Ruhe bitten. „Freunde!" rief er. „Genossen! Roland brauchte die Terraner nicht auf uns aufmerksam zu machen. Schon seit längerem belästigen sie uns ja, wenngleich sie glauben, uns helfen zu müssen. Sie verstehen nur nicht, dass sie uns nicht helfen können. Sie könnten unsere Schwierigkeiten nie begreifen. Und deshalb bleiben sie allein Sache unseres Volkes. Wenn uns jemand helfen kann, dann nur wir selbst!"
    „Niemand", rief ein Matten-Willy, „niemand

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