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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworfen, bis der Räumdienst kam und es mitnahm.
    Bruno beschloss, sein Glück zu versuchen. Etwas mulmig war ihm bei der Sache ja schon zumute. Wenn er von Posbis entdeckt wurde, konnte er immer noch sagen, seine Artgenossen hätten ihn geschickt, um mit dem Zentralplasma zu reden. Oder etwas anderes. Ihm würde schon etwas einfallen. Der Matten-Willy blähte sich auf, was einem Atemholen bei anderen organischen Wesen gleichkam, sackte wieder in sich zusammen und nahm eine noch flachere Fladenform an. Dann öffnete er mit einem Tentakelarm die Tür und schob sich hinaus. Hinter sich schloss er sorgsam ab.
    Der Sitz der Zentralsyntronik bedeckte die riesige Bodenfläche von zehn mal zehn Kilometern. Bruno erreichte ihn nach anderthalb Stunden schnellen Marschierens auf seinen nun fast tausend Pseudobeinchen. Sein Plan konnte eventuell nur deshalb funktionieren, weil die Siedlung der Matten-Willys so nahe an ihm gelegen war. Das war die Voraussetzung für Brunos waghalsiges Unterfangen gewesen. Andernfalls hätte er sich einen Gleiter beschaffen und die Entfernung damit zurücklegen müssen. Natürlich wäre er sofort geortet worden. Diese Möglichkeit wäre also von vorneherein ausgeschieden.
    Er hatte noch einmal Glück. Direkt vor ihm war die Wandung des Gebäudekomplexes auf fast hundert Meter Breite aufgerissen. Auf einer Seite wurde schon wieder damit begonnen, die Lücke zu schließen. Anscheinend hatten die Posbis größere Gegenstände herausgebracht und andere ins Innere transportiert. Überall waren Roboter an der Arbeit. Gleiter landeten und starteten. Es herrschte ein ziemliches Durcheinander. Bruno sah mehrere kleine Container vor dem „Eingang" stehen. Sie konnten ihm Deckung bieten, bis er einmal an den Posbis vorbei und in der Baustelle war, wo es sicher Verstecke in Hülle und Fülle gab. Er machte sich noch flacher und schob sich als Teppich auf zehntausend winzigen Beinchen an den ersten Container heran. Seine Hautfarbe hatte er der des Untergrunds angeglichen. Es war nahezu unmöglich, dass die Posbis ihn optisch wahrnahmen. Sie konnten ihn höchstens mit Hilfe von Wärmedetektoren entdecken.
    Hinter dem Container hielt er an und wagte es, ein Stielauge auszufahren. Es lugte um die linke, dann um die rechte Ecke des Behälters herum und sah, wo sich gerade die meisten Posbis aufhielten und wo die Gleiter standen. Momentan wurde einer der Container auf Antigravkissen durch die Öffnung ins Innere der Baustelle geschafft. Schade, hinter ihm hätte Bruno gerne als nächstes in Deckung gehen wollen. Egal, er musste weiter.
    Bruno zog das Auge wieder ein, ließ es nur noch ganz flach aus seinem Fladenkörper hervorlugen wie ein winziger Dotter auf einem riesigen Spiegelei. Da er bisher nicht entdeckt worden war, wurde er kesser. Er bewegte sich schneller und wagte sogar, einige Kleinstcontainer links liegenzulassen, bis er vor einer Kolonne marschierender Posbis halt machen musste.
    Die positronischbiologischen Roboter, kein einziger sah aus wie der andere, ihre jeweilige Form war rein zweckgebunden, kamen gefährlich nahe an ihm vorbei. Einer sah aus wie eine zwei Meter durchmessende Walze, ein anderer wie eine auf stählernen Beinen laufende Riesenspinne, die etwas in ihren Greifwerkzeugen trug, und wieder ein anderer wie ein menschliches Skelett - wenn man viel Phantasie zu Hilfe nahm. Die einen schwebten auf Antigravkissen, die anderen marschierten mit schweren Schritten oder rollten sich wie die Walze. Brunos Haut riffelte sich vor Angespanntheit. Aber dann war plötzlich der Weg frei. Ein dünner Fladen mit einem winzigen Auge in der Mitte glitt unter einem schwebend geparkten Gleiter hinweg in die Baustelle der Posbis hinein, in den Sitz der Zentralsyntronik. Er war drin!
    Künstliches Licht umgab ihn. Riesige Aggregate ragten vor ihm auf. Er fühlte sich in eine andere Welt versetzt, eine Welt voller technischer Wunder, die ihn einerseits faszinierten, ihm andererseits aber aufzeigten, wie wenig er in Wirklichkeit von diesen Dingen verstand. Insgeheim träumte er davon, bei den Posbis - wenn sie wieder normal waren Unterricht zu nehmen. Die Matten-Willys waren immer für die Posbis dagewesen und hatten sie mütterlich umsorgt. Warum sollten sich die Roboter nicht auch einmal revanchieren? Bruno holte tief durch seine Hautporen Luft. Dann drang er in die Baustelle vor.
     
    2.
     
    Bruno geriet immer mehr ins Staunen. Zwischen offenen Containern und kugelförmigen Behältern lagen ebenfalls

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