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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann uns helfen! Seitdem das Zentralplasma sich zu verändern begonnen hat, ist es mit unserer Idylle auf der Hundertsonnenwelt vorbei!"
    „Das ist richtig", sagte Bruno. „Das ganze Gebiet um die große Syntronik hat sich in eine einzige Baustelle verwandelt, und wir kennen nicht den Grund dafür. Das Zentralplasma hat ihn uns nicht mitgeteilt."
    „Wozu auch?" rief Cassim. „Wir haben kein Interesse an technischen Details, weil wir nichts davon verstehen. Ich meine, außer dir vielleicht, Bruno."
    Bruno wölbte die Brust vor und strich sich mit einigen Händchen darüber. Er nickte mit den Stielaugen. „Das ist wohl wahr, Cassim", antwortete er voller Stolz. Er musste an sich halten, nicht schon jetzt von seinem Plan zu reden. „Ihr habt kein Interesse an dem, was unter den Kuppeln vorgeht - das glaubt jedenfalls ihr! In Wahrheit müsste es uns interessieren, denn wir alle spüren, dass etwas falsch ist mit dem Zentralplasma. Es hat sich verändert, sein ureigenes Wesen, und wir leiden darunter. Die Posbis lassen keinen von uns mehr an sich heran, und wir kommen uns überflüssig vor.
    Das ist aber nicht das Hauptproblem. Wann habe ich zuletzt einen von euch lachen hören? Wann hat zuletzt einer von euch übermütige Scherze gespielt? Seit Monaten nicht mehr! Seitdem sich das Plasma verändert hat, nicht mehr! Im Gegenteil, wir Matten-Willys sind regelrecht gemütskrank geworden, wir leiden unter schlimmen Depressionen. Irgendetwas - nicht die Unordnung unter den Kuppeln oder die Ablehnung durch die Pos bis - drückt unsere Sinne, und wir wissen nicht, was es ist. Wir vegetieren nur noch dahin. Wollt ihr, dass das so bleibt?"
    „Lass gut sein, Bruno!" rief ein Fladen-Willy und seufzte. „Du sagst ja selbst, wir wissen nicht, woher es kommt. Wie sollen wir uns da helfen?"
    „Wir können es nicht und schon gar kein Außenstehender", sagte ein anderer. Bruno ließ seine Blicke über die Ansammlung von Fladen und Klumpen wandern. Ihre Stielaugen hingen herab wie Bogenlampen. Ihre Haut war blass und spröde. Sie lagen kraftlos auf dem Boden, ohne die innere Kraft, ihre Körper zu strukturieren. Sie litten - litten unter etwas, das sie nicht ergründen konnten. Aber es musste mit dem Zentralplasma und seinen Aktivitäten zusammenhängen. Bruno räusperte sich. „Hört mir zu!" rief er und warf sich wieder in die Säulenbrust.„Ich, Bruno, habe beschlossen, dass es so nicht weitergehen darf. Deshalb habe ich einen Plan ausgearbeitet, um unser Volk zu retten oder zumindest so lange über Wasser zu halten, bis sich eine andere Lösung anbietet."
    Einige der Bogenlampen richteten sich auf und auf ihn. Etliche Fladenkörper zogen sich etwas zusammen. Eine Reihe von Matten-Willys bildete Stielohren aus. Sie brauchten sie natürlich nicht zum Hören, es war mehr eine unterbewusste Geste. „Du hast einen Plan?" rief einer. '„Du kannst uns vor dem Dahinsiechen retten?" kam es von einem anderen. Und der vorlaute Cassim gab von sich: „Du willst uns an die Terraner verraten, so wie Roland - stimmt's? Damit sie mit ihren Medo-Robotern kommen und uns auf den Kopf stellen!"
    „Auf den Kopf stellen" war, genau wie „über Wasser halten", eine Redewendung, die die Willys in kooperativeren Zeiten von den Menschen der Erde aufgeschnappt hatten. Wie fremde Körper kopierten sie auch Sprachen und alles sonst noch Mögliche. „Aber nein!" wies Bruno den Vorwurf zurück. „Ich habe etwas völlig anderes im Sinn, kann aber jetzt noch nicht darüber sprechen. Es hat jedenfalls nichts mit den Terranern zu tun. Leider wird es noch eine Weile dauern, bis ich euch ein Ergebnis präsentieren kann. Seid ihr bereit, mir zu vertrauen und so lange zu warten?"
    „Ja!" brüllte ein besonders großer Matten-Willy aus dem Hintergrund. „Ja!" riefen auch andere. „Wenn du es sagst, glauben wir dir, Bruno!"
    „Lasst Bruno nur machen!"
    „Rette uns, Bruno, aber beeile dich, bevor wir die Qualen nicht mehr aushalten können und so enden wie Roland!" Er hatte ihnen nicht ganz die Wahrheit gesagt, was die Terraner anbetraf, aber das würde sie ganz bestimmt nicht stören, wenn er ihnen brachte, was er im Sinn hatte. Ihre Depression würde dann schnell verfliegen und der Euphorie Platz machen. Aber bis dahin war es noch ein Stück Weges, das wusste Bruno auch, „Also geht zurück in die Siedlung und berichtet allen, die jetzt nicht bei uns waren, dass ich einen Rettungsplan habe. Wir Matten-Willys werden uns aus eigener Kraft aus dem Dreck

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