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2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichtet worden. Die nun fertiggestellten Neubauten würden mit den aus dem Kreit-System abgezogenen Einheiten als Geschwader 19 bis 24 für doppelte Redundanz im Solsystem sorgen. Die Umstände, die den Fall von Ertrus bewirkt hatten, durften sich nicht wiederholen. Jedes Besatzungsmitglied war erneut auf Herz und Nieren überprüft und sein Umfeld von allen Seiten durchleuchtet worden. Dabei hatten der Terranische LigaDienst und zuständige Regierungsstellen weitere potentielle Verräter enttarnt, schlafende Befehlsempfänger, die selbst nicht die geringste Ahnung davon hatten, welch tückische Zeitbombe in ihnen schlummerte. Mit Hochdruck wurde zurzeit versucht, die para psychische Blockade der Betreffenden zu durchbrechen.
    Die Deckensegmente des Felsendoms begannen sich zu öffnen. In Kürze würde das erste der neuen Schiffe an die Oberfläche steigen. Ein Heer von Technikern und Montagerobotern löste sich von den Antennensystemen. Bully wandte sich ab, Leer und ausgebrannt fühlte er sich. halb erdrückt von der Last der Verantwortung, die er mit Perry Rhodan und einer Handvoll weiterer Entscheidungsträger teilte. Seltsamerweise spürte er keinen Hass gegen Arkon, obwohl er die Gefangenschaft im Golkana-Hochsicherheitsgefängnis keineswegs vergessen hatte. In seiner Erinnerung schien nicht mehr er selbst betroffen zu sein, sondern eine dritte Person, mit der ihn wenig verband. Er hatte es geschafft, die durchlittenen Schrecken zu verarbeiten.
    An die einhundert Personen erwarteten ihn - die Führungsmannschaft jedes neuen WÄCHTER-Schiffs. Schon als er unter dem Schott stehenblieb, spürte er ihre Blicke wie Seziermesser. Sie fragten sich, was er ihnen sagen würde. Erwarteten sie vom Residenz-Minister für LigaVerteidigung eine lagetaktische Analyse? Zahlen und Berechnungen über den Flottenaufmarsch der Angreifer? Er nickte knapp und ging weiter. Allzu bereitwillig wichen die Männer und Frauen vor ihm zur Seite. Ihr Ring schloss sich wieder, als er die Mitte des Raumes erreicht hatte. Das von zwei trokanischen Felsranken flankierte Rednerpodest an der Stirnseite ignorierte er. Dabei galten Felsranken als Symbol für Lebenskraft unter widrigsten Umständen.
    Bully schwieg. Minutenlang. Bis die aufkommende Unruhe keinen weiteren Aufschub duldete. „Genau so fühle ich mich", begann er endlich. „Ich kann auch nicht behaupten, dass mir dieser Empfang Freude bereitet. Viel lieber wäre ich nicht gezwungen, neue Blockadegeschwader aus dem Boden zu stampfen. Ich sehe nicht Raumschiffe und Transformgeschütze vor mir, sondern Mütter und Väter, Töchter, Söhne und Lebensgefährten.
    Kurzum: Schicksale. Es gibt schon zu viel Leid. Eure Aufgabe ist, noch mehr Schmerz und Trauer zu verhindern. In einem Krieg, den vermutlich niemand will. Jeder sollte sich vor Augen halten, dass nicht Arkon unser wahrer Gegner ist, sondern SEELENQUELL.
    Von Merkur bis über die Neptunbahn hinaus steht die stärkste eigene Flotte versammelt, die Sol je gesehen hat. Die im Bau befindlichen stationären Festungsversionen der Aagenfelt-Barriere, die das Gros anfliegender Kampfschiffe direkt in die Sonne ablenken könnten, sind leider nicht einsatzbereit. Bis zu ihrer Fertigstellung fehlen nur wenige Wochen, aber das ist wohl einer der Gründe, weshalb die negative Superintelligenz jetzt schon losschlägt ... Terra steht mit dem Rücken zur Wand. Wenn wir kämpfen, dann zuallererst für uns und unsere Lieben - alles andere wäre nur Selbstbetrug -, aber dennoch auch für Freiheit und Selbstbestimmung aller galaktischen Völker. Das Schicksal des Solsystems entscheidet letztlich über die Geschicke der freien Milchstraße. Dass wir nicht auf uns allein gestellt sind, beweisen die fünfundfünfzigtausend halutischen Kampfschiffe, die unter Führung von Mon Vanta eingetroffen sind. Auf eine Fragmentraumer-Flotte warte ich zudem stündlich - die Posbis lassen uns nicht im Stich. Bleibt zu hoffen, dass das Abschreckungspotential hoch genug ist. Der heutige 22. Januar 1304 NGZ wird auf jeden Fall als Vorabend der Entscheidung in die galaktische Geschichte eingehen."
    „Oder als Vorabend der Ewigkeit", murmelte jemand. „Wir Schaffen es", versicherte Bully. „Wenn' der Minister für Liga-Verteidigung einen Wunsch äußern müsste, welchen?" erklang es laut aus dem Hintergrund. Reginald Bull fuhr sich mit einer Hand durch das Stoppelhaar. „Dass wir alle aus diesem Alptraum aufwachen und feststellen, dass Arkon und Terra nach wie vor

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