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2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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achtete weder auf den Geräuschorkan hinter den Wänden noch auf den dringenden Hinweis des Syntrons, das akustische Schutzfeld zu verstärken. Rhodans ganzer Körper fühlte sich noch immer wie betäubt an. Der Gehörsinn arbeitete nur mit einem Teil seiner üblichen Leistung - ein psychosomatisches Problem, wie der Terraner sehr wohl wusste. Jede Bewegung fiel ihm in diesen Minuten unsäglich schwer. Die Muskelfasern seines Körpers waren angespannt, als müsse er einen gewaltigen Einsatz verarbeiten. Rhodan musste sich eingestehen, dass er Angst hatte. Es war die Sorge um den Heimatplaneten und seine Bewohner. Seit der Mondlandung waren die Menschen seine Menschen, für die er sich verantwortlich fühlte. Dass er mit der Flotte aus dem Solsystem geflüchtet war, konnte er zwar jederzeit begründen, doch wohl fühlte er sich trotzdem nicht dabei.
    Immerhin würde SEELENQUELL Terra nicht zerstören und der Bevölkerung kein Leid antun, solange sie sich unter der Knute der Arkoniden duckte. Eine Vernichtung der Erde hätte den Milchstraßenvölkern die Augen über die wahren Zusammenhänge geöffnet. Das lag nicht in der Absicht der jungen Superintelligenz, die offensichtlich noch nicht in der Lage war, die Menschheitsgalaxis komplett zu kontrollieren. Die Arkoniden und nicht SEELENQUELL nahmen das Solsystem in Besitz, das vor über zehntausend Jahren als Larsaf-System zu ihrem Imperium gehört hatte. Sie würden es in ihr neu ausgerufenes Huhany'Tussan eingliedern. Allein diese Übernahme würde dem Göttlichen Imperium eine zusätzliche Größe verleihen, die vorher nicht zu erwarten gewesen war. Rhodan dachte an Bostich. Der Imperator ruhte nach seinem erfolglosen Fluchtversuch, für den ihn der Terraner widerwillig bewunderte, in der LEIF ERIKSSON auf seinem Krankenlager. Bostich war in einen Tiefschlaf versetzt worden, um sich regenerieren zu können. „Wir holen lediglich das nach, was Crest und Thora von Zoltral damals versäumten, als ihr Schiff auf Luna strandete", hörte Rhodan seinen arkonidischen Kontrahenten im Geiste sagen. „Also beschwere dich nicht! Sei lieber froh, dass das Schicksal dir und deinem Volk fast dreitausend Jahre Selbständigkeit zugestanden hat." Rhodan wusste, dass der Ex-Imperator normalerweise keinen Augenblick gezaudert hätte, ihn mit solchen Sätzen zu demütigen. Als bewusstloser Patient war es ihm jedoch nicht möglich. Irgendwann wirst du zeigen müssen, auf wessen Seite du wirklich stehst, dachte Rhodan. Wenn nicht heute, dann morgen oder in den nächsten Tagen.
    Bisher war Bostichs Zusage, gegen SEELENQUELL zu kämpfen, nur ein Lippenbekenntnis. Ob er dazu stand, ließ sich nicht vorhersehen. Die Eroberung des Solsystems durch Arkon veränderte die Situation grundlegend. Macht ist eine Droge, dachte Rhodan. Sie berauscht schlimmer als Alkohol. Über die Monitore flimmerten neue Daten. Sie lieferten ihm Aufschluss über die zerstörten Schiffe der Hilfsflotten. Die Einheiten von Olymp und Plophos hatten ebenso Verluste zu verzeichnen wie die terranische Heimatflotte. Und die Haluter? Rhodan sah in einem Hologramm, wie sich Tausende der Kugelraumer sammelten, in denen die schwarzhäutigen Riesen in den Einsatz für Terra gegangen waren. Wie viele Tote es dort wohl gegeben haben mochte?
    Rhodan hob die Hand, wollte die Funkzentrale um eine Verbindung zu den Halutern bitten. Nein, dachte er dann und ließ den Arm wieder sinken.
    Nicht jetzt. Sie werden sich von sich aus melden.
    Rhodans Augen brannten; sie waren leicht gerötet. Er kniff die Lider zusammen und starrte auf das leuchtende Energiefeld. Der Transmitter, der direkt in die Zentrale der LEIF ERIKSSON führte, ließ eine ihm wohlbekannte Frau materialisieren. Es war Dr. Dr. Bré Tsinga, eine Person, die Perry Rhodan sehr schätzte und die in den vergangenen Jahren der Liga Freier Terraner manch wichtigen Dienst erwiesen hatte. Die Kosmo- und Xenopsychologin verfügte über empathische Fähigkeiten, mit deren Hilfe sie die Gefühlswelt anderer Wesen ausloten konnte. Die 1,70 Meter große Frau mit dem blonden Haar und dem schmalen, blassen Gesicht kam direkt aus der PAPERMOON. Ihr Blick war unstet, im Augenblick schien nichts an die sonst so selbstbewusste Person zu erinnern. Völlig verständlich, dachte der Unsterbliche. Sie hat unwissentlich dazu beigetragen, dass das Solsystem erobert wurde. „Guten Tag, Perry", sagte Bré Tsinga. Ihre Blicke wanderten fahrig hin und her. „Hast du mich angefordert, um mir

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