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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Drachen zu erörtern, erlauchter Thantan", widersprach der Bekümmerte Kucurrt. „Die ist längst durch das Vorhandensein wandernder psionischer Felder von schwankender Stärke bewiesen. Sie wurden eindeutig angemessen, das wissen die Wissenschaftler schon seit einigen tausend Jahren. Es gibt im Berg, auf dessen Spitze Tin Tissmany steht, diese starke psionische Kraft. Den Begriff des Drachen benutzen die Wissenschaftler praktisch nicht mehr, früher war er üblich. Ich benutze ihn aber als Synonym für das Unbekannte, dessen Erscheinung mir fremd ist. Frag deine Ortungsspezialisten, sie werden meine Aussagen bestätigen."
    „Ja, ja, schon gut", sagte Thantan ter Morgur ungehalten, um sich weitere Ausführungen zu ersparen. „Du kannst diesen ... äh ... Drachen mit deinem Dryhanensinn also nicht mehr orten? Und was beunruhigt dich daran?"
    „Ich kann es nicht gut in Worte fassen, es nicht logisch begründen, weil ich auch nicht einmal erklären kann, auf welche Weise ich mit dem Drachen verbunden bin. Aber ich vermute, daß er ruht, um Kräfte zu sammeln."
    „Kräfte sammeln? Wofür?"
    „Vielleicht, um sie dann urplötzlich freizusetzen. Um den Berg zu sprengen und seine Freiheit zu erlangen. Ich weiß es nicht. Aber ich bin in Sorge, weil ich kein Lebenszeichen mehr von ihm erhalte. Das beunruhigt mich sehr, erlauchter Thantan."
    „Und was, meinst du, sollte man tun?"
    „Burg Tin Tissmany schnell zu evakuieren wäre natürlich am sinnvollsten. Die Kralasenen könnten vorübergehend in den subplanetaren Trainingsgründen Quartier beziehen."
    Vogus ter Morgur nickte schwer atmend. Der Bekümmerte Kucurrt merkte, daß der Dreiplanetenträger nahe daran war, die Beherrschung zu verlieren. Darum schwächte er sofort ab. „Vielleicht wäre eine solche rasche Reaktion aber auch überzogen. Ich denke, es könnte genügen, wenn ich wachsam bleibe und beim geringsten Anzeichen verstärkter psionischer Aktivitäten Alarm schlage. Wäre das akzeptabel, erhabener Thantan?"
    „Es gibt meinerseits keinerlei Akzeptanz mehr!" schrie Vogus ter Morgur aus voller Brust. „Und ich möchte nichts mehr über diesen Schwachsinn hören. Kein Sterbenswort mehr!"
    Der Bekümmerte Kucurrt senkte ehrerbietig das Haupt. Er merkte, daß er zu weit gegangen war oder sein Anliegen mit den falschen Worten vorgetragen hatte. Er war bereit, das Büßergewand überzustreifen und sich in aller Demut zurückzuziehen. Aber Vogus ter Morgur war noch nicht bereit dazu, nachdem der Bekümmerte Kucurrt ihn in Rage gebracht hatte. „Was glaubst du denn, wo wir hier sind, Dryhane?" brüllte der Dreiplanetenträger. „Meinst du gar, dies sei ein Ort wie Gorians Planet, wo Mythos und Phantasterei gedeihen können?
    Aber dies ist nicht der richtige Platz, Aberglauben zu verbreiten. Wir sind hier auf Trumschvaar, dem Hauptquartier der Kralasenen. Dem Hort der Celista-Spezialisten. Das hier ..."
    Vogus ter Morgur verstummte, als resigniere er. Er wandte seinem Besucher den breiten Rücken zu, auf dem die Muskeln zuckten, und sagte mit unterdrückter Stimme: „Geh mir aus den Augen! Verschwinde, Dryhane!"
    Als er das letzte Wort aussprach, klang es wie ein Schimpfwort. Der Bekümmerte Kucurrt wollte tun, wie ihm geheißen, und sich lautlos zurückziehen.
    Doch da wandte sich Vogus ter Morgur abrupt um und rief barsch: „Hast du denn wirklich keine andere Probleme, als dich mit solchen Hirngespinsten auseinanderzusetzen? Oder aber lenkst du dich damit nur ab?"
    Der Bekümmerte Kucurrt verstand. Natürlich verstand er, worauf der Thantan anspielte. Und das schmerzte. „Ich bin der lebende Beweis dafür, daß es das absolute Nichts gibt", sagte der Bekümmerte Kucurrt, er konnte nicht anders. „Ich bin so leer und inhaltslos, daß ich nicht einmal mehr Schmerz empfinden kann."
    Er mußte seinen Zustand in die Welt entlassen und auf ein Echo hoffen - wie immer das auch ausfiel.
    Es war Vogus ter Morgurs Pech, daß kein anderer zur Verfügung stand und darum er als Stellvertreter für die Welt herhalten mußte.
     
    *
     
    „Jetzt tu nicht so, als habest du die Verzweiflung des gesamten Universums gepachtet, Kucurrt!" herrschte der Thantan den Dryhanen an, der jetzt nicht nur einen kummervollen, sondern geradezu einen geknickten Eindruck machte. Ein wahres Häufchen Elend. Thantan ter Morgur klang vielleicht deswegen irgendwie versöhnlich. „Reiß dich zusammen, damit du weiterhin deinen Pflichten nachkommen kannst!"
    „Aber Seine Millionenäugige

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