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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er hatte über Enzon da Bostich in einem Tonfall gesprochen, der grenzenlose Verehrung ausdrückte. Das verwirrte den Bekümmerten Kucurrt, mehr noch, es weckte Mißtrauen in ihm.
    Wie konnte Vogus ter Morgur Verehrung für eine Person empfinden, die er überhaupt nicht kannte? Und noch dazu ein gefühlskranker Arkonide wie er! „Ist noch etwas?" hörte er den Thantan fragen.
    Aber der Bekümmerte Kucurrt gab nicht sofort Antwort. Vogus ter Morgurs Verhalten trieb ihn dazu - und das geschah fast gegen seinen Willen, es war wie ein innerer Zwang -, seinen Dryhanensinn auszubreiten und sein Gegenüber damit zu erfassen. Er mußte einfach wissen, was im Moment in diesem Arkoniden vor sich ging.
    Er tastete sich in ihn vor, lotete seine emotionale Sphäre aus und fand ... fast nichts.
    Die geradezu abartigen Neigungen, die Vogus ter Morgur einst beherrscht hatten, waren in den Hintergrund gedrängt, waren nicht mehr als ein dumpfes Pochen. Keine Abgründe einer kranken Seele taten sich vor dem Bekümmerten auf, sie waren zugeschüttet, gekittet und überlagert von ganz anderen Landschaften. Kaum mehr Spuren von Haß und Verachtung und der widerwärtigen Sehnsucht, Leben zu zerstören - auch das Verlangen, auf höhere Werte zu speien, war nur noch schwach zu orten.
    Nichts von den Neigungen einer kranken Seele, die Vogus ter Morgur einst beherrscht hatten, offenbarte sich dem suchenden Kucurrt. All das war in Vogus ter Morgur wie verdrängt.
    Und es wurde überlagert und dominiert von einer geradezu abgöttischen Verehrung und bedingungslosem Gehorsam für ein Geschöpf, das dem Thantan bisher völlig unbekannt gewesen war: Enzon da Bostich über alles! Der Name Gaumarol da Bostich dagegen erweckte in ihm nur Verachtung, als der Bekümmerte Kucurrt in Gedenken an seine verblichene Millionenäugige Erhabenheit dessen Geburtsnamen aussprach.
    Dieser Arkonide empfand Verachtung für Bostich I. und Erleichterung über seinen Tod!
    Den Bekümmerten Kucurrt schwindelte. Er mußte rasch von hier weg, um sich nicht zu verraten.
    Vogus ter Morgur erleichterte ihm den Abgang, indem er ihn anherrschte: „Du stiehlst meine Zeit, Kucurrt. Mach, daß du wegkommst!"
    Der Bekümmerte Kucurrt eilte wie in Trance davon, getrieben von einem chaotischen Gedankensturm.
    Es trieb ihn, wie von amoklaufenden Kralasenen gehetzt, in die verwaisten Imperatorgemächer, deren Quartiermeister er war. Hier erst fand er die nötige Ruhe, um seinen inneren Aufruhr abzubauen.
    Was war nur in Vogus ter Morgur gefahren?
    War es möglich - so absurd es ihm selbst auch erschien -, daß die Propaganda des Residenzfunks ausnahmsweise einmal nicht gelogen hatte? Und daß die von der Solaren Residenz verbreitete Meldung über eine destruktive Superintelligenz mit Namen SEELEN-QUELL tatsächlich stimmte?
    Wenn dies der Wahrheit entsprach, könnten auch weitere Einzelheiten zu diesem Themenbereich der Wahrheit entsprechen. Und wenn dies alles annähernd den Tatsachen entsprach... in diesem Fall könnte Vogus ter Morgur durchaus eine Hand SEELENQUELLS sein.
    Wenn das Wahrheit war... Der Bekümmerte nahm sich vor, auf Vogus ter. Morgur ein wachsames Auge zu haben.
     
    2.
     
    „Eine schöne Show habt ihr für die Milchstraße abgezogen", sagte Gucky sarkastisch.
    „Ihr habt richtig gute Figur gemacht, als ihr euren Pakt mit einem Händedruck besiegelt habt. Nicht wahr, Bully?"
    „Ja, richtig herzergreifend war euer Auftritt", schlug Reginald Bull in dieselbe Kerbe. „Ihr seid ein schönes Paar, du und Bostich, das muß euch der Neid lassen. Die ganze Milchstraße konnte sehen, daß ihr ein Herz und eine Seele seid."
    Perry Rhodan hatte fast den Verdacht, daß Bull nur an Bord der LEIF ERIKSSON gekommen war, um sich mit Gucky auf ihn einzuschießen. Bull hatte jedenfalls noch keinen Grund genannt, warum er die VASCO DA GAMA mit einer Korvette verlassen und ins System Kalups Pforte gekommen war.
    Dort kreiste die LEIF ERIKSSON in der Korona der Sonne, um gegen zufällige Ortungen gesichert zu sein. Mit dem terranischen Flaggschiff bewegten sich die beiden Ponton-Tender und der Matrix-Tender, die mit den zehn Schiffen der arkonidischen Thronflotte ARK'IMPERION beladen waren.
    Selbst wenn ein geheimes Funksignal von der Thronflotte ausgesandt wurde, selbst wenn die Arkoniden auf wie auch immer geartete Weise auf die ARK'IMPERION aufmerksam wurden - man würde sie in der Sonne entdecken, von wo aus sie hoffentlich flüchten konnten, nicht aber unbedingt die

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