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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Gebäude im Hang eines nahen Hügels und sagte: „Zur Sicherheit haben wir dieses Ferienhaus angemietet. Wenn euch die Kabinen im Boot zu ungemütlich werden."Kelterom betrachtete die Gebäudefront, die von Ranken und Büschen halb zugewachsen war, und gab das Instrument an Lorts weiter. „Ich denke, wir sollten uns zuerst gründlich umsehen und um eine Audienz bei der Vollkommenen Dienerin nachsuchen."
    „Ich habe schon mit dem Sekretariat verhandelt. Mit ihrem persönlichen Sekretär Eynam on Manshegur." Durren öffnete die transparenten Türen zum Salon. Die Mannschaft zog sich für den Landgang um. „Wir bekommen einen Termin, sobald es möglich ist. Ich habe durchblicken lassen, dass die beiden Herren als Mäzene, Investoren oder Stifter aufzutreten beabsichtigen."
    Ohne das Gesicht zu verziehen, dachte Kelterom mit stiller Belustigung: Ob Bostich Eins daran gedacht hat, etliche Millionen Chronner mitzubringen? „Für die Hanische Zeremonie habe ich, nebenbei sündhaft teure, Eintritts-Chips schon in Shulukai besorgt", sagte Kelterom. Lorts nickte und sah sich unruhig um. „Wir haben noch Zeit für einen ersten Rundgang. Kommt mit, Edler ter Royah." Lorts folgte ihm ins Unterdeck, wo im Heck die großen Kabinen lagen. Die neue Mannschaft lebte im Mittelteil, die mitgecharterte Crew im Bug. In ihren geräumigen, luxuriösen Kabinen zogen sich Kelterom und Lorts um und verließen das Schiff. Nach wenigen Dutzend Schritten waren sie schon am Ende des Stegs mitten im Gedränge der Besucher.
    Die Städtchen oder Wohnbezirke, deren Anlage ebenfalls auf zurückliegende Jahrhunderte zurückging, waren durch ein System langsam schwebender Antigravplattformen mit Sitzen miteinander verbunden; für den Verkehr mit herkömmlichen Gleitern waren die meisten Gassen zu schmal. Lorts und Kelterom aktivierten ihre Mini-Peilsender. Bis zu achtzehn Beobachter konnten jetzt, auf einen Schritt genau, alle Bewegungen der Spaziergänger verfolgen. „So groß habe ich mir das Gedränge nicht vorgestellt", sagte Lorts, als sie außerhalb der siebenstöckigen, bunten Hafengebäude eine Plattform bestiegen. „Aber noch ist ein Spaziergang ungefährlich."
    „Ein Gang durch die arkonidische Geschichte ..."
    „... die an Länge, positiven und negativen Höhepunkten und unglaublichen Einzelheiten ihresgleichen sucht." Die Plattform, mit etwa hundert Angehörigen aus allen Teilen des Kristallimperiums besetzt, glitt im Schatten uralter Bäume eine Arcadiane entlang, eine breite Allee, die viele Statuen auf gleichartigen Steinsockeln säumten. Kelterom Champac las verwitterte, restaurierte und völlig neue Schriften in verschiedenen Stilarten auf Tafeln, deren Gesteinsart er mitunter nicht kannte; sie schienen auf exotischen Arkonidenplaneten aus der Planetenkruste gebrochen worden zu sein. Am Ende der Straße, auf der sich Gruppen und einzelne Besucher zu Fuß bewegten, sah man den mächtigen Rundstiel eines Khasurn aus archaischer Zeit. „Niemand, außer einem spezialisierten Historiker, kennt alle Namen sämtlicher Imperatoren und ihrer Geschlechter." Lorts deutete auf einige Statuen und stieß ein kurzes Lachen aus. Dann sagte er leise: „Und weil wir Arkoniden im Lauf dieser Geschichte schon alles Vorstellbare überlebt haben, werden wir auch SEELENQUELL überleben."
    „Also werdet Ihr SEELENQUELL heraufordern!" stellte Kelterom fest, während die Plattform langsamer wurde und sich um eine Handbreit absenkte. „Ich habe keine andere Wahl", sagte Lorts ter Royah ernsthaft. Trotz der Maske des adligen Arkoniden mit schulterlangem Haar glaubte Kelterom erkennen zu können, dass sich Lorts ebenso vor der entscheidenden Aktion fürchtete wie er.
    Sie stiegen von dem schwebenden Transportgerät und gingen auf den Sockel des Khasurn zu. Je mehr sie sich den mächtigen Steinblöcken näherten, desto mehr erstaunte es Kelterom, dass er bisher in den Besuchermengen nur wenige der kleinwüchsigen Dryhanen gesehen hatte. Aber er war gewiss, dass sich schon heute unerkannt Celistas unter die Menge gemischt hatten. Im Inneren des Khasurn, der nicht höher als hundert Meter aufragte, führte eine spiralförmige Rampe an einem der ältesten Kapitel der Geschichte Arkons Ientlang und durch viele Zeugen der Geschichte hindurch. Statuen, Ausgrabungen, Funde und schriftliche Zeugnisse aus der Zeit vor den Hyperstürmen, Dagorwaffen aus der zweiten archaischen Periode ... Immer wieder ließ die Anordnung von Hologrammen und Statuen in der

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