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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tief, nicht wahr?"
    „Nicht grundlos!"
    „Darüber später mehr - und anderes. Bis zu diesem Punkt: Zusammenarbeit?"
    „Ich sagte es mehrmals: unbedingt!"
    „Gut. Also: Wahrscheinlich leiden alle Dryhanen auf dem Heimatplaneten und besonders auf der Insel der Dienenden unter Geldmangel. Deine Sekretärin hat vorbereitet, was wir beabsichtigen?" Kelterom schob die drei Fahrthebel einen Fingerbreit nach vorn. Drei synchronisierte Maschinen drehten die Schrauben unter dem Heck schneller und hoben die schwankende Yacht durch schäumende Wellen, die Reste eines Gewittersturm. Die Schiffscrew, ebenfalls in Freizeitkleidung, bot das Bild einer Gruppe auf Vergnügungsfahrt. Teile der Yacht waren für die.
    Zwecke des Einsatzes umgebaut worden; ein Fluchttransmitter war im Maschinenraum versteckt. Durren ter Uchat, in knapper Badekleidung, enterte den Niedergang zur Steuerkanzel und stellte Kunststoffbecher mit Magnetboden vor Kelterom und Lorts zwischen die Armaturen. „Danke, meine Schönste!" rief Kelterom gegen die Fahrtgeräusche und duckte sich unter einem erneuten Hagel aus Gischttröpfchen. Lorts starrte Durren an, als habe er zum erstenmal eine knapp bekleidete, wohlgebaute Arkonidin erblickt. Er selbst bot das makellose Bild eines Adligen. „In einer Stunde legen wir an."
    „Denk ans kleine Haus am Hang!"- rief sie. „Auch im Hafen muss ter Royah darauf gefasst sein, dass der Dryhanensinn sein Vorhaben sabotiert." Lorts schob die Finger durch den Henkel des Weinbechers. „Das ist es, was ich befürchte. Mir scheint, die Insel füllt sich mit Besuchern."
    „Unzählige auf engstem Raum." Kelterom steuerte die ZEUTAN in weitem Bogen um ein blaues Boot, dessen Mannschaft unterhalb der Felsküste, wo der Wind umsprang, das Ballonsegel barg. „Für alle wichtigen Ereignisse haben wir Karten; wir werden auf den besten Plätzen sitzen, vermutlich zwischen dem arkonidischen Hochadel von zahlreichen Planeten."
    „Von diesen Adligen wird Euch niemand erkennen, Geschäftsfreund ter Royah!" rief Durren. „Niemand außer SEELENQUELL natürlich." In Küstennähe kamen Boote und Yachten einander näher als auf dem offenen Gewässer.
    Die Crewangehörigen und die Steuermänner winkten. Die ZEUTAN zog ein mächtiges, weiß strudelndes Heckwasser hinter sich her, als sie das Felskap umsteuerte. Auf drei kanzelartigen Vorsprüngen standen uralte Trichterbauten, deren Konstruktionselemente jeden arkonidischen Geschichtswissenschaftler erfreut hätten; sie waren jahrhunderte-, wenn nicht jahrtausendealt und anscheinend unbewohnt. „Arkonidische Vergangenheit. Glorreich, einzigartig und Ausdruck einer Kultur, deren Beispiele märchenhaft teuer waren", sagte Lorts. Kelterom nickte und schob die dunkle Brille auf den Nasenrücken. „Ebenso märchenhaft teuer wie die Eintrittskarten für die diversen Ereignisse der nächsten Tage", sagte er. „An wen darf die United Stars Organisation die Rechnung schicken? In den Kristallpalast etwa?" Zum erstenmal, seit sich das große Fass geöffnet hatte, lachte der Imperator. Lorts ter Royah brach in ein lautes Gelächter aus; er schien die gefahrvolle Doppelbödigkeit der Situation sogar zu genießen. „Darüber müssen wir uns unterhalten. Spaßvogel oder Sternvogel? Ich glaube, unsere Zusammenarbeit wird ein makabres Beispiel für Sinn und Zweck einer Notgemeinschaft. Kampf gegen SEELENQUELL."
    Kelterom aktivierte das Sichtfunkgerät und stellte die Frequenz der Hafenmeisterei ein. Er lachte nicht. Mit einem Blick schickte er Durren hinunter aufs Hauptdeck. „Die Art und Dauer unserer Zusammenarbeit ist klar definiert", sagte er dann schroff. „Ich bin dazu da, dem Machthaber im Kristallpalast soviel zu schaden wie möglich. Notgemeinschaft SEELENQUELL? Ja, meinetwegen. Ich würde mich bis an mein Lebensende freuen, wenn meine Tätigkeit innerhalb des Imperiums überflüssig wäre. Aber weder jetzt und hier noch andernorts bricht jähe Freundschaft zwischen Terranern und Arkoniden aus."
    Die Yacht holte weit über, als Kelterom eine ufernahe Grundwelle kreuzte. „Solange Ihr bewaffnete Expansionspolitik betreibt, werde ich Euch bekämpfen." Er wartete, bis das Boot wieder ruhig auf Kurs lag, und schloss: „Auf andere Art und Weise würde ich auch Rhodan bekämpfen. Aber Terra und seine Verbündeten sind ja bekanntlich kosmisch gesehen passive, ängstliche und von Myriaden Skrupeln behaftete Kosmo-Pazifisten. Ihr und ich - wir bekämpfen SEELENQUELL. Und damit hat es sich." Lorts

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