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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nackter Mensch baumelte.
    Wie ein Symbol unserer Situation ... ?durchfuhr es mich. Was ist diese Dunkle Null wirklich?
    Wird die Desorientierung ähnlich bizarre Bilder liefern, wie sie Bosch damals malte?
    Die Forscher der Station haben Andeutungen in dieser Richtung gemacht ...
    Eiseskälte rann über meinen Rücken, als ich plötzlich an ein anderes Bosch Bild denken mußte: Aufstieg in das himmlische Paradies: Geflügelte Engel in wallenden Gewändern trugen nackte Menschen durch Wolken und Dunkelheit zu einem Tunnel, dessen fernes Ende in hellem Licht erstrahlte. Klein und nur als Silhouette erkennbar, wartete dort eine Gestalt...
    Ich flüsterte betroffen: „Wer oder was wartet auf uns?"
     
    *
     
    Der Dunst in der dünnen Luft gestattete nur eine freie Sicht über ein paar hundert Meter. Selbst näher befindliche Konturen blieben verschwommen, alle Objekte waren kaum mehr als vage Silhouetten inmitten der Staubschwaden, die von heißen Böen verwirbelt und weiter, getragen wurden.
    Ein stetes Pfeifen, Jaulen, Knistern und zartes Prasseln war zu hören. Bis in Kniehöhe wogte der vom Wind vorangetriebene Sand; weil schwerer als der feinere Staub, konnte er nur bei heftigerem Sturm höher aufgewirbelt werden. Förmlich in Wellen kroch er voran, umspülte mit Myriaden Körnchen und Partikeln Findlinge und bizarr abgeschliffene Felsformationen.
    Die Metallkuppel der Station war nur ein düster wirkender Schatten im Dunst, ebenso die Abfertigungshalle neben dem eigentlichen Portalareal. Als Stufenpyramiden aufgeschichtet waren gestapelte Container zu erkennen. Nicht weit entfernt erhob sich die TERRA über den abgespreizten Teleskopstützen.
    Eine Reihe von Gestalten bewegte sich im Dunst. Die Köpfe waren von transparenten Kugelhelmen umhüllt oder verschwanden hinter den Vollmasken von Luftverdichtern und Schutzbrillen. An Schildkrötenbuckel erinnernde Aggregattornister waren bei einigen zu erkennen, nur vereinzelt entstand die staubfreie ovale Kontur von Individualfeldern.
     
    4.
     
    7. März 1304 NGZ
    Begegnung in der Wüste
     
    Mondra Diamond hörte den eigenen Atem im geschlossenen Helm; das Geräusch klang dumpf und fremd, ihr Herz pochte gleichmäßig und im sehr niedrigen Ruhepuls. Auch während der überlangen Schwangerschaft hatte die Frau stets darauf geachtet, durchtrainiert zu bleiben.
    Kaum hörbar war das Zischen verdichteter und gefilterter Umgebungsluft.
    Sie musterte die auf der Helminnenseite eingeblendeten Daten des Schutzanzugs und nickte zufrieden. Die von der Mikropositronik simulierten Geräteausfälle stellten keine wirkliche Behinderung dar, da die maßgeblichen Funktionen des Lebenserhaltungs- und Versorgungssystems weitgehend auf mechanischer, biologischer und chemischer Ebene abliefen.
    Die in den Automatwerkstätten der SOL nach SENECAS Berechnungen hergestellten Kombinationen hielten bislang den! Belastungstest problemlos stand. Sonderlich angenehm war auf Dauer das Tragen eines solchen Anzugs natürlich nicht, insbesondere mit Blick auf die leicht schamhaft umschriebene sanitäre Aufbereitung des „Hygieneslips". Aber es mußte in Kauf genommen werden.
    Alle Expeditionsteilnehmer hatten sich inzwischen mit den Funktionen vertraut gemacht. Dank ihrer Erfahrung hatten vor allem die Zellaktivatorträger damit die wenigsten Probleme.
    Trim Marath und Startac Schroeder dagegen hatten auf längerem Ausprobieren bestanden, und so marschierten sie nun seit einigen Stunden durch die Wüste nahe der Forschungsstation.
    Mondra war aufgefallen, daß sich Trim nahezu nie von der Monofilament-Klinge trennte, die ihm von dem Sambarkin Schmied Farelg Hall auf den Leib „geschneidert" worden war. Der Mutant hatte das Schwert Chakra genannt, nach Chakra Haken, dem besten Krieger Yezzikan Rimbas und Meister aller Klassen. Es steckte in einer ebenfalls eigens angefertigten Scheide und wurde von dem jungen Mann auf dem Rücken getragen, so daß der Griff über die linke Schulter hinausragte.
    Es handelte sich um eine bis zu eineinhalb Zentimeter breite, fünfundneunzig Zentimeter lange, chromblitzende, einschneidige Klinge von der leicht gebogenen Form eines Samurai-Katana - diesen Vergleich jedenfalls hatte Tekener verwendet. Dem passionierten Waffensammler stand dabei stets ein begeistertes Leuchten in den Augen.
    Noch immer klangen seine Worte in Mondras Ohren: „Anstelle eines Schwertstichblattes gibt es allerdings eine sechzehn Zentimeter lange Parierstange; der schwarze Griff erlaubt bei

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