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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und die beiden Führer waren ein paar Meter vorausgegangen - bemerkte Trim Marath mit einemmal ein Augenpaar im Dunst. Es mußte sich um einen Favvinta handeln. Das Geschöpf beobachtete ihn, nur zögernd schälte sich der Körper aus den fast gleichfarbigen Schwaden. Vorsichtig näherte sich der Monochrom Mutant dem Wesen, um es nicht zu verschrecken.
    Tatsächlich, der Favvinta wich nicht zurück. Trim sprach beruhigend auf das Geschöpf ein, ohne große Hoffnung auf Verständnis. Der Favvinta schien tatsächlich nur still zu dem jungen Mann hinaufzusehen. Nach kurzer Überlegung zog der Mutant aus einer Anzugtasche ein Stück Konzentratnahrung, unendlich langsam, um das Wesen nicht zu verscheuchen, und bot es dem Favvinta an. Irgendwo hatte er einmal gelesen, daß solch ein Vorgehen von Verhaltensforschem häufiger angewandt wurde, da Nahrung in der Regel den besten Schlüssel zur „Psyche" eines Wesens darstellte.
    Zuerst reagierte der Favvinta gar nicht, dann aber griff er blitzschnell nach dem kleinen Riegel, riß ihn an sich und verschwand im Sturm, ehe Trim Marath reagieren konnte. Startac, Mondra und die beiden Wissenschaftler hatten sein Zurückbleiben bemerkt und alles beobachtet. „Wie hast du das gemacht?" Alinta Erquars Stimme klang dumpf unter der Verdichtermaske hervor. „Den Futtertrick haben wir ebenfalls schon versucht, aber ohne Erfolg. Womit hast du den Favvinta gefüttert?"
    „Ein irdisches Multivitaminpräparat. Erschien mir als das geringste Risiko denn was dem einen lebensnotwendig ist, kann dem anderen ein tödliches Gift sein."
    Der Sambarkin und der Caranese sahen ihn ungläubig an. „Sind Multivitamine etwas so Besonderes?"
    „Keine Ahnung. Aber es war ganz leicht. Ich empfand Sympathie, und umgekehrt war es vielleicht genauso. Und ich bin sicher, daß es sich keineswegs um ein dummes Tier handelt."
    „Außer einem Hintergrundrauschen konnte ich nichts orten", murmelte Startac Schroeder.
    Eine Stunde lang hielten sie nach weiteren Favvinta Ausschau, um das Experiment zu wiederholen. Doch es ließ sich keiner mehr sehen ...
     
    *
     
    Mondra Diamond lehnte lässig an einer Strebe und ließ den Blick aus halb geschlossenen Augen schweifen. Während draußen das Land in sturmdurchpfiffene Dämmerung versank und die vagen Lichtbahnen der Forschungsstation geisterhaft durch dichteren Dunst fingerten, trafen sich die Expeditionsmitglieder im Bodenhangar der TERRA. Alle trugen die Anzüge, Gepäck war aufgestapelt, Icho Tolots abgestellter Tornister halb geöffnet.
    Die Klarsichthelme waren kapuzenartig im Nacken zusammengerollt. Im an einen Schildkrötenpanzer erinnernden, leicht gewölbten Rückentornister befanden sich leistungsstarke, wenig störanfällige Speicherzellen. „Die technische Ausrüstung wird uns auf dem Weg nur bedingt von Nutzen sein." Atlan stellte einen Fuß auf eine Kiste und stemmte die Hände auf den Oberschenkel. „Sie soll uns unterstützen und helfen, verlassen müssen wir uns in erster Linie auf uns selbst. Myles?"
    „Schutzanzug mit Innenklimatisierung und Wasseraufbereitungseinheit braucht jeder.
    Obligatorisch - aber sicher nicht auf Dauer einzusetzen - sind Antigrav und Gravo-Pak einschließlich eines Gravoneutralisators und kraftverstärkender Mikrofasern, Schutzschirmgenerator, Deflektor und eines Mikrocomputers auf Positronikbasis. Hinzu kommen Handwaffen - Kombistrahler, Granaten, Vibratormesser und dergleichen -, Verbindungsleinen, um sich im Sandsturm nicht zu verlieren, ausreichend Verpflegung, zu winzigen Rollen zusammengefaltete, aufblasbare Schlafsäcke, ebensolche Zeltkonstruktionen, Mikrokocher. Alles, was für ein Primitivlager in einer Wüste benötigt wird - Atlan kennt sich in dieser Hinsicht ja genau aus und hat wichtige Tips bei der Zusammenstellung geben können.
    Den größten Teil der Last trägt dankenswerterweise Icho."
    „Wir werden alles drei- und viermal überprüfen, und wenn es sein muß, auch ein fünftes Mal."
    Plötzlich gewann Atlans Stimme an Schärfe, fast überdeutlich hörte Mondra nun den alten arkonidisehen Kommandoton heraus. „jeder von uns muß alles wie im Schlaf beherrschen, wissen, wo was abgepackt ist, Wie er am schnellsten herankommt. Die Anzüge werden diese Nacht nicht abgelegt. Ich wiederhole: nicht abgelegt! Sollten sich eventuell Trageprobleme ergeben, ist das die letzte Gelegenheit zur Überprüfung und gegebenenfalls Änderung. Wenn wir erst einmal unterwegs sind, gibt es kein Zurück. An die

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