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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Länge von zweiundzwanzig Zentimetern die beidhändige Führung. Die Klinge besteht aus einem Ynkonit gleichendem Verbundstahl, ist sehr elastisch, belastbar und extrem scharf, weil die Schneide gesondert gehärtet wurde und an der Kante nur noch Moleküldicke erreicht - deshalb die Umschreibung Monofilament."
    „... das erste Portal, das trotz Funktionsfähigkeit ausgestorben daliegt", hörte Mondra Trim über Helmfunk sagen. „Angesichts der Bedingungen von Clurmertakh allerdings nicht verwunderlich - als Reiseziel ist der Sperrplanet nicht sonderlich beliebt ..."
    Die beiden schienen offene Charaktere zu sein. Aber Mondra spürte, daß das so nicht stimmte.
    Die Monochrom-Mutanten waren durch ihre Fähigkeiten isoliert, durch ihre gemeinsamen Erlebnisse. So, wie es im Grunde auch ihr ging, denn sie hatte Perry Rhodans Kind geboren und war an ES'Entstehung beteiligt gewesen.
    Doch selbst Mondra gelang es nicht, wirklich an die zwei heranzukommen. Sie waren freundlich, aber die ehemalige Zirkusartistin und TLD-Agentin glaubte nicht, daß sie ihr tatsächlich vertrauten.
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als in ihr Bilder der Erinnerung aufstiegen. Ihre Jugend und die frühe Erwachsenenzeit hatte sie als Zirkusartistin auf verschiedenen Kolonialwelten der Liga Freier Terraner verbracht. Aus dieser Zeit stammte auch ihr Künstlername. Lange Zeit hatte sie sogar behauptet, ihren Geburtsnamen - Agalija Teekate vergessen zu haben.
    Dann das Jahr 1277 NGZ auf Horrikos: Die Rofus-Krankheit, eine an sich harmlose Infektion mit Ursprung im Wega-System, hatte den Planeten heimgesucht und ein Massensterben zur Folge gehabt. Nicht mehr als einige Dutzend meist sehr junge Menschen überlebten die Krankheit darunter sie. Wenige Monate vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag verließ Mondra im Frühsommer 1277 NGZ ihre Heimatwelt. Der vollständige Wechsel zum Künstlernamen hatte seine Ursache im Verlust der Familie und des angestammten Umfeldes.
    Als Agalija Teekate hatte sie sich als entwurzelte Waise gefühlt, als Mondra Diamond war sie dagegen eine Athletin mit Zukunft. 1279 NGZ bewarb sie sich aus diesem Grund beim TLD und wurde aufgenommen. In den zehn Jahren Zugehörigkeit gelang es Mondra jedoch nicht, in einen höheren Rang aufzurücken, sondern gehörte immer zu den unteren Chargen; eine ihrer Meinung nach ungerechte Behandlung.
    Mondra Diamond hatte damals niemals die Anerkennung gefunden, die sie sich wünschte; nicht umsonst hatte sie deshalb die Teilnahme an der Expedition nach Shaogen-Himmelreich als ihre große Chance betrachtet.
    Was daraus allerdings wurde, hätte sie sich nicht in den kühnsten Träumen auszumalen gewagt.
    Unwillkürlich fragte sie sich, wie es nun weitergehen würde - denn daß sie mit ihrer ganzen Art eher auf Widerstand, wenn nicht gar Unwillen stieß, entging ihr natürlich keineswegs ...
    Ein aufgeregter Ruf riß Mondra aus ihren Grübeleien.
     
    *
     
    „Das sind Favvinta!"
    Zwischen dem senkrecht aufragenden Transmitterrechteck und der Abfertigungshalle stromerte mit einemmal eine Gruppe von Wesen herum. Sie erinnerten an irdische Paviane, traten in einem ganzen Rudel auf. Der Sambarkin lief plötzlich los, versuchte die Wesen zu verscheuchen. Und tatsächlich - sie verschwanden im Sandsturm, so schnell sie gekommen waren; fast schien es, als hätten sie, sich in Luft aufgelöst... „Wovon ernähren sie sich eigentlich?" wollte Trim Marath wissen.
    Die beiden Führer sahen einander an. „Wir haben nicht den Schimmer einer Ahnung.
    Eigentlich sollte in diesem Gebiet, ja auf ganz Clurmertakh keinerlei einheimisches Leben möglich sein. Bestenfalls entlang den Polkappen gibt es ausreichend Wasser."
    Nach einer Pause fuhr Elunil Eryamo fort: „Wenn es materielle Trugbilder sind, Ausgeburten der hiesigen Phänomene, müssen wir sie verscheuchen. Wir wollen nicht, daß sie an unserer einzigen Rückzugsmöglichkeit von diesem Planeten herumspielen und womöglich etwas beschädigen."
    Alinta Erquar hob die überlangen Arme und ließ den Kopf am Ende des Teleskophalses hin und her pendeln. „Wir Caranesen glauben hingegen, daß es sich um Intelligenzen handelt - mit denen lediglich keine Kommunikation möglich ist. Viele Jahre war von den Favvinta kaum etwas zu sehen, wenn man den Log Aufzeichnungen glauben darf. Seit einigen Domm jedoch tauchen sie immer öfter und länger auf - aus welchem Grund auch immer ..."
    Auf dem Rückweg zur Station Mondra Diamond, Startac Schroeder

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