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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Trim genoß den wilden Ritt zusehends, selbst das unangenehme Desorientierungssyndrom beachtete er kaum noch.
     
    *
     
    „Ich glaube, wir haben Glück!" jubelte Mondra beim ersten Überblick, Das Kabinett war zwölf mal zwölf Kilometer groß und wies ebenfalls zahlreiche Zerstörungen auf aber es gab, tatsächlich intakte Einrichtungen. Eine Art offene Stadt breitete. sich unter ihnen aus, während die Gondel sanft auf den Marktplatz hinabsank. Es gab wohl Mauern, doch sie waren sehr unregelmäßig verteilt, niedrig und bunt verziert; sie wirkten eher als Dekoration und vielleicht als Stütze, nicht aber als Sichtschutz oder Abschottung einer Privatsphäre.
    Einzelne Gebäude Waren - mit Ausnahme eines einzigen am Rand der Siedlung nicht auszumachen, alles war durch Stege, Bögen, Hängebrücken und dicke, Taue miteinander verbunden, vom Boden bis in 50 Meter Höhe.
    Nun wurde auch der Zweck der Mauern deutlich: An den Innenseiten waren auf, abenteuerlich. anmutende Weise technische Gerätschaften und Maschinen angebracht, die geradezu in einem „Netzwerk" hingen. An zentraler gelegenen Stellen waren scheinbar willkürlich Stangen angeordnet. Dazu gab es in allen Ebenen unzählige etwa zehn Quadratmeter große Plattformen, auf denen seltsame Konstruktionen in allen Größen ruhten, mehr oder minder geschmückt oder verziert, aber jede für sich ein kleines. Kunstwerk. Die Plattformen wurden von künstlichen Bäumen getragen, mit glatten, geraden Stämmen, die sich weit ausladend vielfach verästelten und verzweigten und ebenfalls mit den Stegen, Leitern und Tauen verbünden waren. „Die.,. die sehen aus wie Nester", stotterte Trim. „Und all diese schwindelerregenden Etagenverbindungen ... Hier müssen Vögel leben!"
    „Ja, und sie leben immer noch", sagte Mondra aufgeregt. „Trim, du hast das Große, Los gezogen!
    Die Gondel landete in einem freien Gestell im Zentrum des Marktplatzes. Nicht weit davon entfernt rauschte ein Wasserfall über künstliche Felsenkaskaden in einen großen Teich, der ebenfalls in eine künstliche Felsenlandschaft mit einem feinen Sandstrand eingebettet war. Am Rand führte ein eher spärlicher Gleiterverkehr vorbei, doch unzweifelhaft gab es hier Lebewesen - und nicht zu knapp.
    Beim Teich herrschte lebhaftes Treiben, das unvermittelt zum Erliegen kam, als die Gondel stillstand. Der Gleiterverkehr brach ebenso schlagartig zusammen.
    Trim und Mondra wurden aus großen runden, in allen Farben gesprenkelten Augen bestaunt. Es waren nur etwa 1,60 Meter große, zerbrechlich wirkende vogelähnliche Wesen, deren Flügel sich zu schlanken Armen mit sehr feingliedrigen, vierfingrigen Händen entwickelt hatten. Sie hielten die Arme angewinkelt, die Hände hingen seitlich an der vorgewölbten Brust. Der Rumpf wurde von zwei kräftigen, straußenähnlichen Laufbeinen getragen. Der auf einem langen Hals sitzende Kopf war schmal und oval, die sehr - kurzen, nur wenig vorgestülpten Schnäbel besaßen eine orangerote Farbe in unterschiedlichen Schattierungen. Weitere Unterscheidungen gab es durch Streifen oder Maserungen. Abgesehen von einem farbenprächtigen, langen Federkamm besaßen die fremden Wesen eine nackte, rosigbleiche Hühnerhaut.
    Mit nach vorne gerichteten Augen wurden die beiden Fremden aus den Gleitern angestarrt; ein paar Vogelwesen näherten sich jetzt der Gondel zu Fuß mit vorsichtigen, staksenden Schritten.
    Sie legten die Köpfe schief, reckten die Hälse ganz lang, schienen die unangemeldeten Gäste von allen Seiten zu betrachten. Ihre Körpersprache konnte die Vögelvorfahren nicht verleugnen. „Sie machen keinen ablehnenden Eindruck", flüsterte Trim aufgeregt. Am liebsten wäre er sofort ausgestiegen, aber zuerst mußten sie die Frist verstreichen lassen und zum Uhrenabgleich zur Entree-Station zurück, bevor sie weitermachen durften. ,„Ja, auf mich wirken sie neugieriginteressiert, höchstens ein bißchen schockiert, wenn ich dieses Verhalten mit terranischen Vögeln vergleiche." Immer wieder sah Mondra auf das Chrono. „Wann ist denn die Zeit endlich um?"
    Die Vogelwesen. verhielten sich abwartend, sie unternahmen keine Kontaktversuche. Aber es wurden mit der. Zeit immer mehr, die um die Gondel herumstanden. Ein paar steckten die Köpfe zusammen und unterhielten sich zwitschernd, in unterschiedlichen Melodien.
    Dann waren die zehn Minuten abgelaufen. Mondra startete sofort die Gondel, und zum ersten Mal ging es beiden nicht schnell genug zurück.
    Der

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