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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Prickeln, als sie die unerwartet heiß wirkenden Fingerspitzen auf der Haut fühlte. Danach war Trim an der Reihe, der aufrecht stehenbleiben konnte.
    Die Berührung war nur kurz, aber mit dem Vogelwesen ging etwas Eigenartiges vor - es reckte den Hals ganz lang, stieß schrille, stakkatoartige Triller hervor und trommelte mit den kräftigen Krallen des linken Fußes auf den Boden. Diese ekstatisch anmutende Erregung steckte seine Artgenossen an, die ihre Federkämme aufstellten und in einen an- und abschwellenden Flötengesang ausbrachen.
    Mondra und Trim wechselten ratlose Blicke; sollten sie nun fragen, was das zu bedeuten hatte Wie sollten sie sich verhalten?
    Doch da faßte sich Kitodd Skitti wieder, aber seine Stimme klang immer noch aufgeregt, als er wissen wollte: „Seid ihr aus Kintradims Höhe geschickt worden, um uns zu helfen? Hat man, endlich ein Einsehen über unsere Notlage?"
    „Tut mir leid, nein", antwortete Mondra. „Wir sind hier, weil wir jemanden mit Namen Mohodeh Kascha suchen."
    Die ehemalige Agentin hielt es für besser, gleich die Karten auf den Tisch zu legen und zugleich möglichst neutral zu wirken. Es war wichtig, den Kimbaner weder als Freund noch als Feind zu bezeichnen, solange sie nicht wußte, ob er hier bekannt war - und falls dem so war, welchen Status er besaß. Voreilige Wertungen konnten eine gerade erst aufgebaute freundschaftliche Beziehung wieder zerstören. „Mohodeh Kascha?" pfiff Kitodd .Skitti. „Ihr kennt diesen Dieb?"
    „Äh ... gewissermaßen. Wir benötigen wichtige Auskünfte von ihm. Aber als Dieb ist er uns nicht bekannt..,", drückte Mondra sich vorsichtig aus.
    Neben sich hörte sie Trim scharf Luft holen. Sie hatten tatsächlich schon einen Treffer gelandet, so unglaublich das erscheinen mochte! Auch wenn der letzte Kimbaner seit etwa dreizehn Jahren in ZENTAPHER unterwegs war und sich nicht. unbedingt unauffällig bewegte, standen die Chancen doch recht gering, ihn aufzuspüren. „Mohodeh Kascha gab sich als Beauftragter des Architekten aus, und obwohl er ein Dieb war, hat er uns unbezahlbare Dienste erwiesen. Deshalb hoffte ich, daß er euch geschickt hätte ..."
    Kitodd Skitti winkte ihnen. „Ich zeige euch, weshalb."
    Der Hochgenetiker führte seine Gäste durch die Siedlung. Zwischendurch wollte er in höhere Etagen wechseln und besondere technische Einrichtungen zeigen, hatte aber ein Einsehen, als die humanoiden Zweibeiner mit ihren mageren Kletterkünsten nicht hinterherkamen.
    Da Mondra ihr Flugaggregat nicht aktivierte, ließ es auch Trim bleiben. So viele Karten wollten sie auch wieder nicht auf den Tisch legen. „Ihr seid nicht sehr gut zu Fuß, wie?" stellte der Pseutare fest. „Wir benutzen unsere Gleiter nur zum Transport, ansonsten verlassen wir uns auf unsere Beine."
    „Es geht schon", meinte Mondra lächelnd. „Ich nehme an, daß wir darin Mohodeh Kascha ähneln."
    „Allerdings, wenngleich er sich nicht so schwerfällig wie ihr bewegt hat, sondern einen sehr schwebenden Gang hatte. Es sah elegant aus, wohl das Beste, was eure humanoide Art zustande bringt." Kitodd verharrte kurz, als er von einem höheren Ast herab angezwitschert wurde.
    Dort saß ein bezaubernd aussehender Pseutare, mit hauchfeinen orangefarbenen Daunenfedern bedeckt. Neben ihm hockten, mehr oder minder wacklig, drei gelbe Flaumbällchen, nicht mal einen Unterarm lang. Ihnen gegenüber saßen vier noch nicht voll ausgewachsene Pseutaren, mit kurzen Federkämmen, aber bereits federlos wie alle anderen. „Das ist meine Familie", erklärte der Hochgenetiker mit vorgewölbter Brust. „Die vier arbeiten bereits mit oder helfen Lalee mit den Nestlingen. Sie sind meistens außer Rand und Band und schwer zu bändigen."
    Die Winzlinge hüpften den Ast entlang, immer haarscharf an einem Absturz vorbei, und piepsten mit zarten Stimmen in einem sehr schwer verständlichen Phrantisch. „Ich gratuliere dir zu diesen entzückenden Kindern. Das kommt nicht oft vor, nicht wahr?" fragte Mondra. „Nein, es ist die, zweite Brut in vielen Zyklen. Und wir brauchen dringend Nachschub", antwortete Kitodd. „Zihi", quäkte einer der Halbwüchsigen. „Sie finden, daß ihr sehr merkwürdig ausseht!" übersetzte Kitodd.
    Mondra lachte. ;„Das kann ich mir vorstellen!"
    „Du mußt den Nestlingen das nachsehen, sie kennen bisher keine anderen Wesen außer Pseutaren", entschuldigte sich Kitodd. Hastig ging er weiter.
    Die übrigen Pseutaren kümmerten sich nicht mehr um die Fremden,

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