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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe, entsteht hier aus Elementarteilchen Sauerstoff."
    „Dieser entweicht durch die Kamine", setzte Atlan fort und deutete nach oben. „Aufgrund der hohen Temperatur steigt der Sauerstoff auf, diffundiert langsam durch die Wolken und läßt im Austausch kältere, sauerstoffärmere Luft von außen herein."
    „Genau, andernfalls müßten wir Sauerstoff-Werte von annäherend einhundert Prozent erreichen und hätten einen enormen Überdruck", stimmte Myles zu. „Damit haben wir endlich ein Rätsel gelöst, wie die Umweltbedingungen aufrechterhalten werden. Diese Anlage hier dient eindeutig der Lebenserhaltung! Es muß Tausende davon geben."
    „Ein Bauwerk von der Größe ZENTAPHERS muß ja über Mechanismen zur Druck- und Klimaregelung und so weiter verfügen; sonst dürfte es in der Entree-Station in 19 Kilometern Entfernung deutlich ungemütlicher sein." Atlan aktivierte sein Flugaggregat. „Schauen wir uns das noch mal aus der Höhe an, bevor wir zurückfliegen, wir haben noch ein paar Minuten."
    „Die Versorgungskabinette scheinen zu mindestens 90 Prozent noch intakt zu sein, sonst hätten wir unterschiedliche Bedingungen", fuhr Myles fort. „Ein Glück für uns und die Bewohner ZENTAPHERS. Vielleicht haben sie eine besondere Schutzvorrichtung, die selbst der härtesten Belastung standhält. Ich gehe übrigens davon aus, daß wir hier dieselbe Zeit wie in der Station haben."
    „Lassen wir es lieber nicht darauf ankommen, nutzen wir die Zeit für die Erkundung des nächsten Kabinetts. Vielleicht kann unser Freund Tolotos inzwischen aus diesen Koordinaten Wahrscheinlichkeiten berechnen, in welchen Entfernungen die Lebenserhaltungssysteme positioniert sind, um ein gleichmäßiges Klima zu erzeugen - dann haben wir ein paar Adressen, die wir bereits abhaken können."
    „Das wäre jedenfalls ein großer Vorteil", sagte Myles nicht ohne Ironie in der Stimme, „aber ich fürchte, sehr viel weiter bringt uns das nicht."
     
    9.
     
    Kitodd Skittis Hoffnung
     
    Als Trim und Mondra zurückkehrten, wurden sie bereits erwartet. Das Gestell war dicht umringt; die Vogelähnlichen unterhielten sich lautstark mit melodiösen, kräftigen Stimmen. Ob es, Phrantisch war, konnten selbst die Translatoren nicht feststellen, weil alles viel zu sehr durcheinanderschwirrte; manches klang sogar nach Versatzstücken aus Liedern.
    Als die Gondel zum Landen ansetzte, verstummten die Bewohner des Kabinetts verdutzt.
    Offenbar hatten sie wenn überhaupt - nicht so schnell mit einer Rückkehr der unerwarteten Gäste gerechnet.
    Trim Marath blieb ruhig, auf ihn machten diese Vogelwesen keinen gefährlichen oder aggressiven Eindruck. Zudem vertraute er Mondra, trotz der kurzen Zeit, die sie erst zusammen waren. Aber er sah sie als versierten Profi an; sie hatte schon sehr viel mehr erlebt als er. Und sie waren keineswegs hilflos, besaßen eine Menge offensive und defensive Waffen.
    Mondra zögerte noch, ihre Hand ruhte knapp über dem Sensorfeld des Steuermoduls. Als Liga-Agentin hatte sie ähnliche Situationen mitgemacht und war erfahrungsgemäß mißtrauisch.
    Allerdings hatte sie den Kuppelschirm geöffnet, so daß beide Möglichkeiten offenlagen - auszusteigen oder die Flucht zu ergreifen.
    Da öffneten sich die Reihen der Vogelähnlichen, um einem Artgenossen Platz zu machen, der schwungvoll mit seinen Straußenbeinen ausgriff. Ein prächtiger, in allen Regenbogenfarben' schillernder Federkamm war hoch aufgerichtet, und als einziger besaß er fein gefiederte, lange, in allen Gelbschattierungen leuchtende Schwanzfedern, die er nun wie ein Pfau zu einem Rad schlug. Nacheinander musterte er die beiden Neuankömmlinge aus türkis gesprenkelten Augen. „Seid willkommen", flötete er mit wohlklingender Stimme in einem weichen Phrantisch. „Ich bin Kitodd Skitti aus dem Volk der Pseutaren, Hochgenetiker des Kabinetts Rynkor."
    Die beiden Menschen sahen sich an: Das klang eindeutig nach einer Einladung. Und Skitti machte einen sympathischen Eindruck, trotz aller Fremdheit. Mondra stieg als erste aus, gefolgt von Trim. „Ich bin Mondra Diamond, und das ist Trim Marath", stellte sie sich beide vor. „Wir danken für deine gastfreundliche Begrüßung."
    Kitodd Skitti streckte die rechte Hand mit, gespreizten Fingern nach oben und verlagerte das Gewicht auf die Zehenkrallen. Mondra, die instinktiv erfaßte, was er wollte, beugte sich so tief hinab, daß er ihre Stirn berühren konnte. Sie empfand ein seltsames, aber nicht unangenehmes

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