2079 - Die Genetiker von Rynkor
... nicht mehr ... aber es würde uns alle retten. Ich kann nicht mehr tun als euch anflehen .... denn wir haben nichts, was wir euch da für geben könnten."
Trim Marath schluckte einen Kloß im Hals hinunter, sein Mund war auf einmal ganz trocken.
Es war ihm unmöglich, in die großen, so unschuldig wirkenden Augen dieses Wesens zu blicken und dazu seiner rührend vorgetragenen Bitte zu lauschen.
Mondra zeigte eine undurchdringliche Miene. Fast ein wenig grob zog die Terranerin ihre Hand zurück. „Darüber müssen wir uns erst beraten", sagte sie. „Ich kann das nicht so einfach entscheiden.
Erst einmal will ich wissen, Wozu genau das Genmaterial verwendet werden soll. Dann ... reden wir noch einmal."
„Gut." Kitodd Skitti reckte sich hoch auf. „Das werde ich dir gerne zeigen. Kommt mit, ich führe euch durch die Klonbatterien von Rynkor."
10.
Eine Gewissensfrage
„Warum. warst du so barsch?" wisperte Trim Mondra zu, während sie dem Hochgenetiker folgten. Die Translatoren waren ausgeschaltet. „Um ihm widerstehen zu können", gab sie ebenso leise zurück. „Wenn er weitergemacht, hätte, hätte ich ihm alles gegeben, was er nur verlangt hätte!"
„Es hätte mir beinahe das Herz zerrissen", stimmte der Jungmutant zu. „Aber was hast du für Bedenken?"
„Das fragst ausgerechnet du, ein Monochrom-Mutant? Überleg doch mal. Ein Todesgen, zwölf Milliarden Massenklone ... wofür das alles? Was geschieht hier in ZENTAPHER? So ein Bauwerk wird doch nicht ohne Zweck errichtet! Vor allem: Wer ist dieser ominöse, allmächtige Architekt, welche Ziele verfolgt er?"
„Aber wir können den Pseutaren doch den Gefallen tun."
„Tun wir das denn? Bist du sicher, daß wir ihnen damit einen Gefallen erweisen? Ich nicht."
„Aber sie sind doch so harmlose, liebenswerte Geschöpfe mit einem begnadeten Talent."' „Das ist richtig, sie sind die fähigsten Genetiker, die man sich vorstellen kann, und sie tun ihre Arbeit nur auf Befehl, weil sie es nicht anders kennen. Aber vielleicht ist dieser Gehorsam auch genetisch in ihnen verankert? Wahrscheinlich sind sie selbst ebenfalls künstlich geschaffene Wesen, im Labor zusammengewürfelt aus dem Erbmaterial verschiedener einstmals existenter Lebensformen. Wenn ich mir das vorstelle, läuft es mir eiskalt dien Buckel runter!" Mondra schüttelte sich.
„So etwas unterstütze ich nicht, auch wenn ich dieses reizende Geschöpf damit schwer vor den Kopf stoße! Und du wirst es ebensowenig tun; denk doch daran, wer du bist! Auch wenn es lange her ist, dürfen wir nie vergessen, was Monos uns angetan hat - noch immer antut!"
Trim starrte vor sich auf den Boden und schwieg. In der Tat durfte er sich nicht von seinen Gefühlen leiten lassen, nur weil ihm diese Wesen sympathisch waren und seinen Beschützerinstinkt weckten. Er mußte die Sache als Ganzes betrachten und da hatten die Galaktiker nach wie vor zu wenige Informationen. Sie wußten immer noch nicht, was die Große Verheerung ausgelöst hatte. „Wir dürfen uns von unseren Emotionen nicht zu Fehlern verleiten lassen, die womöglich nie wieder auszübügeln sind", fügte Mondra hinzu. „Manchmal ist es besser, Dinge ruhenzulassen, da hast du schon recht", murmelte Trim. Er hoffte, nur daß es kein nie wiedergutzumachender Fehler war, die Unterstützung zu verweigern. „Aber du sagst es Kitodd, ich halte mich da raus."
Kitodd Skitti führte sie durch. gläserne, komplex konstruierte Gebäude, die von oben bis unten mit durchsichtigen Klontanks gefüllt waren. Zu jedem Tank -gehörten eine Regelsyntronik und meist leere Materialbehälter. Wegen der fehlenden Rohstoffe, Gendaten und des Personals standen viele Kläntanks leer, andere waren zerstört.
In einem Gebäude wurden Alpträume lebendig; es war ein wahres Horrorkabinett an deformierten Körperfragmenten in trüben Flüssigkeiten, in jedem Stadium der Entwicklung.
Hier waren, die Versuche der Gen-Rekonstruktion eindeutig fehlgeschlagen.
Glücklicherweise sah es im nächsten Gebäude anders aus; hier wuchsen gesunde Klone heran.
Ein halbfertiges Wesen ähnelte den von Atlan geschilderten Bibliothekaren von Saraogh; eine andere Gruppe Klontanks enthielt inallen Stufe~i der Entwicklung jene echsenhaften Wesen, die Trim und Mondra zuvor in den Acrylsärgen entdeckt hatten. „Dies, sind Keyrettler", erläuterte Kitodd Skitti, „ein Volk von technisch begabten Arbeitern, die gut in der Massenproduktion zu gebrauchen sind."
Schließlich
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