2081 - Gruppe Sanfter Rebell
Wenn einer von euch Widerstand leistet, müssen die anderen darunter leiden. Ich werde euch nicht vorher sagen, wen ich bestrafe oder auf welche Weise. Aber ich werde es tun. Ich werde jeden noch so kleinen Verstoß hart ahnden. Und du - wie ist dein Name?"
„Mohamin Skana."
„Du, Skana, stehst schon ganz oben auf meiner Liste. Und jetzt arbeitet gefälligst weiter und holt die sinnlos vertane Zeit auf! Die Produktion muss gesteigert werden!" Zur Bekräftigung ließ er die Peitsche knallen. Die Techniker sahen Cari Kadjan an, die stumm nickte. Schweigend gingen sie an die Arbeit. „Ich nehme an, dass ich damit entlassen bin", erlaubte sich die Leiterin eine Bemerkung. Sie hoffte sogar sehr auf die Entlassung. Sie konnte es gar nicht erwarten, so schnell wie möglich von ihrer Arbeitsstelle fortzukommen und sich zu verkriechen. Die Brutalität, mit der Fengoy vorging, lähmte sie vor Angst. Sie wünschte, sie könnte sich aus allem heraushalten. Irgendwann würde sich schon alles beruhigen und zur Normalität zurückkehren.
Irgendwie würde man sich schon arrangieren. Wir sind Zivilisten, Privatpersonen, die mit dem Militär nichts zu tun haben. Kämpfen können wir nicht ...
Was redete sie sich da nur ein? War sie wirklich so sehr überzeugt davon, oder hatte die Furcht sie derart im Griff? Erinnere dich an das Schreiben Roi Dantons! ermahnte sie eine Stimme, die sie nicht gern hörte. Sie nannte sich „Gewissen". Du kannst es auswendig, Zeile für Zeile rezitieren, weil es dir nicht mehr aus dem Kopf geht und weil du genau weißt, dass er recht hat. Wort für Wort ist wahr. Den Kopf in den Sand zu stecken ist töricht, und deine Angst ist nur eine dumme Ausrede. „Oh, aber keineswegs bist du entlassen", wandte Fengoy sich ihr mit einem abstoßenden Lächeln zu. „Mit dir, Zhdopan, habe ich ganz im Gegenteil noch eine Menge vor." Dieser achtungsvolle Ausdruck „Erlauchte" für eine arkonidische Adlige im Zusammenhang mit ihr war der jungen Frau unangenehm.
Noch weniger behagte ihr die Art und Weise, wie Fengoy sie dabei ansah. Ein merkwürdiges Licht entzündete sich in seinen Augen, das Cari Kadjan einen eiskalten Schauer den Rücken hinunterjagte.
3.
Hand Kraschyn
Es funktionierte besser als gedacht. Der Mascant hatte nach all den Fährnissen und Fehlschlägen der letzten Perioden mehr Schwierigkeiten erwartet. Aber sein Meister SEELENQUELL hatte die Invasion Terras sehr gut vorbereitet. Und Arkon war einen gewaltigen Schritt weitergekommen. Mit Terra war ein wichtiger Machtfaktor in diesem Krieg vom Spielfeld gefegt worden. Der Rest der Milchstraße würde sich garantiert demoralisieren lassen, Bündnisse würden möglicherweise zerbrechen und den Weg für das Göttliche Imperium ebnen. Der Kampf war noch nicht vorüber, aber der endgültige Sieg nur noch eine Frage der Zeit.
Dor'athor Undan marschierte herein; der Dreimondträger gehörte zu Kraschyns Stab. Er war ein überaus arroganter Besserwisser, der ständig und überall seine Meinung verkünden musste, und das ohne Rücksicht auf Verluste. Deswegen hatte er es bisher in seiner militärischen Laufbahn bisher nicht weitergebracht, da er sämtlichen Vorgesetzten sauer aufstieß. „Mascant, wir müssen etwas unternehmen", fiel er gleich mit der Tür ins Haus. „Die Terraner sind aufsässig. Wir müssen mit unerbittlicher Härte gegen sie vorgehen und ein Exempel statuieren, das den anderen LFT-Mitgliedsstaaten wie ein Stein im Magen liegen soll und sie zum Einlenken bringt. Sie müssen wissen, dass es keinen Sinn hat, weiter gegen uns zu kämpfen!"
„Hast du lange darüber nachgedacht, Undan?" spöttelte der Mascant. „Deine Idee ist weder originell noch geistreich." Der Dreimondträger zuckte zusammen. Er teilte zwar gern aus, steckte aber ungern ein. „Es ist keine Idee, sondern eine Strategie."
„Und sie ist falsch", wiegelte Kraschyn ihn ab. „Wenn wir die Terraner mit Grausamkeit unter Druck setzen, stacheln wir ihren Hass nur an und reizen sie zu offener Gegenwehr - wobei Produktionsausfälle das Harmloseste sind. Sie werden irgendwann nicht mehr vor Sabotage- und Terroraktionen zurückschrecken."
„Aber sie weigern sich, die PsIso-Netze zurückzugeben, trotz Androhung der Todesstrafe!" ereiferte sich Undan. „Selbst wenn sie beim Tragen erwischt und unter vorgehaltener Waffe gezwungen werden, das Netz herzugeben, reagieren sie aufsässig! Wir können doch nicht jeden einzelnen Einwohner überprüfen; noch dazu da
Weitere Kostenlose Bücher