2081 - Gruppe Sanfter Rebell
es Versteckmöglichkeiten gibt!"
„Willst du damit die Tatsache verschleiern, dass dir 680 Millionen eingesammelte Netze verlorengegangen sind?" fragte der Mascant mit eiskalter Stimme.
Undan warf die weiße Haarmähne zurück. „Zudem werden die Terraner nicht gehindert, Transmitter zu benutzen oder regen Waffen- oder Personenschmuggel mittels der Handelsschiffe zu betreiben!" versuchte er von seinem Versagen abzulenken. „Wir müssen die Wirtschaft des Larsaf-Systems so schnell wie möglich wieder in Gang bringen, sonst haben wir den nächsten Klotz am Bein - und den gewichtigsten!" schnappte Kraschyn. „Die minderwertigen Terraner wissen, dass wir sie besiegt haben, wir brauchen das nicht ständig zu betonen. Natürlich geben sie nicht sofort klein bei, aber wenn wir sie tyrannisieren, treiben wir sie nur noch mehr in den Widerstand! Wir müssen genau das Gegenteil machen: Wir geben ihnen trügerische Sicherheit, dass sich für sie kaum etwas ändert. Denn wir haben hier nicht einfach ein System übernommen, sondern wollen von diesem wichtigen funktionierenden Industriestandort profitieren."
„Aber das ist doch ..."
„Zahlreiche Welten der Liga sind auf Terra - nein, Larsaf III - und dessen Wirtschaftskraft angewiesen, Undan. Somit haben wir diese ebenfalls schon erobert, ohne einen militärischen Handschlag tun zu müssen! Das funktioniert aber nur, wenn das ökonomische Gleichgewicht erhalten bleibt."
„Dennoch können wir nicht einfach den interstellaren Verkehr freigeben!"
„So einfach machen wir das ja nicht. Jedes Schiff wird vor dem Start vom Zoll geprüft. Aber wir haben nicht die Möglichkeit, unterwegs noch einmal - abgesehen von Stichproben - weitreichende Sicherheitsuntersuchungen durchzuführen. Würden wir den Verkehr beschränken, wäre das eindeutig der falsche Weg. Lieber sollen ein paar Schmuggler mit Agenten, Waffen oder meldepflichtigen Waren durchkommen; viele werden das Risiko nicht eingehen wollen, ihre Geschäfte zu riskieren. Sie müssen jederzeit mit unangemeldeten, Untersuchungen rechnen. Vor allem können wir den Schmuggel gar nicht verhindern, es sei denn, wir isolieren das Solsystem komplett. Und das kann keinesfalls unser Ziel sein."
„Ich halte es dennoch für einen Fehler, gerade hier lasch vorzugehen, anstatt mit allen Mitteln durchzugreifen. Sie werden uns nicht ernst nehmen!"
„Doch, das werden sie." Ein gefährlicher Funke blitzte in Kraschyns roten Augen auf, und seine Stimme wurde leise. „Sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, denn ich bin und bleibe persönlich hier. Was ich einmal auf Ertrus getan habe, kann ich jederzeit wiederholen. Diese Unsicherheit wird sie gefügig machen, nicht zu weit zu gehen." Der Dor'athor zögerte; ihm war der Schneid zumindest für ein paar Augenblicke abgekauft worden. Aber ganz hatte er den Widerstand noch nicht aufgegeben. Nach einigen Sekunden bemerkte er: „Dann sollte wenigstens der Transmitterverkehr besser kontrolliert werden."
„Auch das würde die Wirtschaft empfindlich stören. Abgesehen davon besitzen TLD und USO nach unseren Informationen derzeit sowieso neue Systeme, die unsere Technik weder orten noch stören kann. Das wäre ein ungerechtfertigter Aufwand für die öffentlichen Stationen. Zudem solltest du nicht vergessen, dass wir NATHAN in der Hand haben und die Syntronik arbeitet sehr zu unserer Zufriedenheit. NATHAN steuert und regelt alles, damit haben wir sämtliche Fäden in der Hand." Kraschyn wanderte ein paar Schritte schweigend auf und ab. Offensichtlich wartete er auf weitere Einwände Undans, der sich jedoch nicht gern wiederholte. Er hatte seine Überzeugungen hinreichend dargelegt. „Kehren wir zu den PsIso-Netzen zurück!" schoss der Mascant im geeigneten Moment ab. „Du hast sie verloren, alle miteinander. Nun musst du also nach weit über sechs Milliarden Netzen fahnden, wobei du ja schon mit weniger Probleme hattest."
„Das ist ja der Grund, weswegen ich um härteres Vorgehen bitte", schlug Undan sofort zurück. „Es war ein terroristischer Anschlag. Um so etwas in Zukunft verhindern zu können, brauche ich Handlungsmöglichkeiten!"
„Handlungsmöglichkeiten? Du willst etwas tun, statt blödsinnige Ratschläge zu erteilen? In Ordnung!" Kraschyn funkelte den Dreimondträger an. „Ich gebe dir eine Aufgabe: Bring den verdammten Residenzfunk zum Schweigen!"
Undan musste einsehen, dass Kraschyn nicht umsonst Mascant und eine Hand SEELENQUELLS war. Der Dreimondträger hatte sich
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