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2081 - Gruppe Sanfter Rebell

Titel: 2081 - Gruppe Sanfter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt darüber.
    Manchmal brachten ihr die Techniker Blumen mit oder ein kleines Geschenk zum Geburtstag, hin und wieder gingen sie alle miteinander nach der Arbeit auf einen Drink in die Spaceport-Bar. Ein paar von ihnen, die praktisch ihr Leben beim Zapfer verbrachten, beschäftigten sich in den Pausen mit diversen Hobbys: Bonsaizüchtung, technische oder künstlerische Kunstwerke; auch Haustiere in Käfigen gab es, Rattengeschöpfe, Vögel und Amphibien. Es war merkwürdig, wie hervorragend Cari Kadjan ihren Job erledigen konnte, während in ihrem Privatleben alles ein wildes Durcheinander war. Aber vielleicht war es gerade das, was ihre berufliche Leistungsfähigkeit ausmachte und die Produktivität dieser Anlage stets auf einem hohen Niveau hielt. „Also dann wollen wir mal wieder an die Arbeit gehen, Leute", sagte Cari zur Begrüßung, als sie den Raum betrat. „Offensichtlich will man auf unsere Dienste doch nicht ganz verzichten." Die Techniker waren auffallend still. Sie nickten nur oder sahen betreten zu Boden, bevor sie sich wieder an die Arbeit machten. Ich hätte mir doch gleich denken können, dass etwas nicht stimmt.
    Cari hörte, wie sich jemand von hinten näherte, und drehte sich um. „Ich nehme an, dass die Nordwestliche Energiegesellschaft nicht mehr der Eigentümer dieser Anlage ist", meinte sie nach einem kurzen Blick. „Ich bin Fengoy, und du solltest dich in Zukunft nach meinen Anweisungen richten, wenn du deinen Arbeitsplatz behalten willst." Der Mann war offensichtlich ein Zaliter, von gedrungener Statur, mit der arttypischen rotbraunen Haut und den kupferfarbenen, leicht grünlich schimmernden Haaren. Sein Gesicht war finster und hart, mit einem unangenehm grausamen Zug um die Mundwinkel und harten hellgrünen Augen. Cari schluckte; sie ließ sich ihre Furcht jedoch nicht anmerken. Hinter dem Zaliter baute sich ein wuchtiger Katsugo-Kampfroboter auf. „Wir werden sicher alle weiterhin darum bemüht sein, die Energieversorgung Terranias sicherzustellen", sagte sie möglichst ruhig. „Das setze ich voraus. Was die Bezahlung angeht, müsst ihr euch selbstverständlich auf Veränderungen einstellen."„Sie ist nicht mehr als angemessen."Cari fühlte, wie die Wut in ihr hoch kroch und allmählich die Angst verdrängte. Unwillkürlich straffte sie ihre Haltung und hob leicht den Kopf. Fengoys Augen glühten auf; Verachtung spiegelte sich darin. Abschätzend maß er sie von unten bis oben, wobei er ein gutes Stück zu ihr aufschauen musste. „Du kannst dir Mühe geben, soviel du willst, arkonidische Klasse wirst du nie erreichen, Larsaferin." Es klang, als würde er ausspucken. „Ihr seid minderwertige Abkömmlinge und werdet es bleiben."
    „Ich habe mein Aussehen nicht freiwillig gewählt", gab Cari zurück. „Sei versichert, dass ich nicht stolz darauf bin." Der Zaliter schien einen Moment nahe daran, gewalttätig zu werden, sie konnte es deutlich in der Anspannung der Wangenmuskeln und an seinen geballten Händen sehen. Cari tat gut daran, sich in Zukunft mehr zurückzuhalten obwohl ihr eine Reihe weiterer Sätze' auf der Zunge lag. Fengoy war gefährlich; das galt nach ihren Informationen für viele Zaliter. Da sie von Kolonisten abstammten und sich vom originalen Typus entfernt hatten, wurden die Zaliter von vielen Arkoniden als zweitrangig betrachtet. Sosehr sie sich auch anstrengen mochten, eine Karriere in der imperialen Flotte blieb ihnen weitestgehend verwehrt. Nicht wenige Bewohner des Voga-Systems litten daher unter Minderwertigkeitskomplexen.
    Fengoy schien einer von diesen Zalitern zu sein. Vermutlich hatte er sich um diesen Job gerissen, damit er wenigstens etwas Macht ausüben konnte. Was er rücksichtslos tun dürfte. Cari musste an ihre Mitarbeiter denken; als Vorgesetzte trug sie die Verantwortung. Prinzipiell wäre sie jetzt überflüssig, da die Arkoniden das Zepter übernahmen. Vermutlich war sich sogar Fengoy darüber im Klaren, dass eine bessere Effizienz erreicht werden konnte, wenn das eingespielte Team nicht zersprengt wurde.
    Cari Kadjan wusste, dass es von jetzt an keinerlei Sicherheit mehr gab. Fengoy würde das Gehalt festsetzen oder sogar ganz streichen, er konnte 24-Stunden-Schichten einführen und alle Pausen abschaffen. Sie waren ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wie Sklaven. Es gab weder jemanden, an den man sich wenden konnte, noch einen Ausweg. Wohin sollte man fliehen? Der gesamte Planet war besetzt und wurde lückenlos überwacht. Ihre

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