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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inkaty auf und betrachtete ihn lange aus seinen unergründlichen Regenbogenaugen. „Ich kann dir ein Angebot machen", sagte Wircen La'm Uvaru schließlich.
    „Ich werde dich nicht sofort auslöschen, sondern dich erst einmal mit nach ZENTAPHER nehmen." Das klang in Chirpagnons Ohren wie Musik. Doch die seltsame Betonung der beiden Worte „nicht sofort" gefiel ihm weniger. „Auf Grund deiner absonderlichen körperlichen Erscheinung könntest du dich für eine spezielle Aufgabe eignen", fuhr der schreckliche Instinktkrieger fort. „Ich weiß zufällig, dass unser Herr und Meister, der Architekt Kintradim Crux, auf der Suche nach einem neuen Haushofmeister ist. Du, scheint mir, könntest dich dafür eignen." Diese Worte wirkten wie Balsam auf Chirpagnons seelische Wunden, signalisierten sie doch Erlösung von der Ungewissheit über sein Schicksal. „Ich bin überaus geschickt und vielseitig", versicherte er und wollte zu einem längeren Lobgesang Über seine Qualitäten ansetzen. Aber da wurde er plötzlich so hart von hinten gepackt, dass es ihm das Bewusstsein raubte. Er versank in Nacht und Nichts.
     
    2.
     
    Herkoven-Lu Über den drei Menschen hatte sich die Energiekuppel kaum geschlossen, da nahm die Gondel auch schon mit rasender Beschleunigung Fahrt auf. Kurz darauf war die Entree-Station hinter ihnen zu einem Punkt zusammengeschrumpft und war in dem sie umschließenden Meer aus fraktalen Wolkengebilden versunken. „Es ist doch gut zu wissen, dass es nicht ein Flug ins Blaue ist", sagte Trim Marath, während sich seine Hände um die Kante der Sitzbank verkrampften. „Dank des Z-Atlas können wir nun Kabinette gezielt anfliegen."
    „Leider nicht alle", entgegnete Mondra Diamond, die merkte, dass der junge Monochrom-Mutant nur Konversation führen wollte, um sich von dem wahnwitzigen Flug abzulenken. „Dem Z-Atlas zufolge ist Kintradims Heim mit den Gondeln nicht zu erreichen. Oder nur für Privilegierte. Und gerade dieser Ort wäre vermutlich interessant für uns."
    „Da!" rief Startac Schroeder, als ein gewaltiges Objekt rechts von ihnen auftauchte und im nächsten Moment schon wieder verschwunden war. „Das war die fliegende Stadt MORHANDRA."
    „Dort würde sich ein Besuch wohl ebenfalls lohnen." Mondra Diamond seufzte. „Aber auch zu den drei fliegenden Städten bleibt uns der Zutritt versagt."
    „Herkoven-Lu könnte ebenso ein lohnendes Ziel sein", sagte Trim Marath, der redselig wie selten war. „Immerhin liegt das Kabinett, das wir ansteuern, laut Z-Atlas in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kintradims Heim."
    „Hoffen wir, dass sich der Flug dorthin lohnt", sagte Mondra Diamond. „Aber vergesst nicht ..." Sie brach mitten im Satz ab, denn nun flogen sie in die geschlossene Wolkendecke ein. Mondra machte sich auf den zu erwartenden Strangeness-Schock gefasst und verspürte gleich darauf für einen Moment eine geistige Verwirrung und Desorientierung. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass die Gondel um 180 Grad gekippt wurde..
    Die Gondel verlangsamte die Geschwindigkeit. Als sie die Wolken auf der anderen Seite von ZENTAPHER durchbrach, glitt sie nur noch schwebend dahin. Unter ihnen erstreckte sich eine gebirgige Landschaft, deren höchste Gipfel nach Schätzung der Menschen gut einen Kilometer erreichten. Die Täler zwischen den Bergen waren von sattem Grün, und es waren für einige Momente einige Siedlungen zu erkennen. Manche davon wirkten so groß, als könnten sie mehrere tausend Einwohner fassen. „Was für eine paradiesische Landschaft!" schwärmte Startac. „Kein Vergleich mit dem Trümmerhaufen Saraogh mit seinen vermoderten Büchern. Herko ven-Lu ist weitaus größer als Saraogh, bestimmt fünfmal so groß, wenn nicht mehr. Der Flug nach Herkoven-Lu hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt."
    „Was hast du vorhin sagen wollen, Mondra, als du dich selbst unterbrochen hast?" fragte Trim, während die Gondel in eine offenbar unbewohnte Schlucht hinabschwebte. „Ich wollte euch daran erinnern, dass dies bloß ein Testflug ist", sagte Mondra. „Wir werden zehn Minuten zuwarten und dann zur Entree-Station zurückkehren. Ohne auszusteigen.
    Ohne kurz schnell mal irgendwo hin zu teleportieren. Ist das klar?"
    „Ja, Boss", sagte Startac. „Du übernimmst das Kommando, Mondra, und sagst uns, was Sache ist."
    „Ich wollte damit keine Diskussion über Kompetenzen entfachen", sagte Mondra. „Aber wir müssen absolute Disziplin bewahren."
    „Ist schon gut." Startac lächelte.

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