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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fremden Mediums unbeschränkt manövrierfähig war.
    Psiqs trieben an ihm vorbei, bildeten Gruppen und trennten sich wieder voneinander, und die Erkenntnis, daß jedes dieser Psiqs ein vollständiges Universum bedeutete, brachte ihn erneut fast wieder um den Verstand.
    Das waren potentielle Strukturen - aber in diesem Medium waren sie objektiv reale Universen.
    Die Kapsel las seine Gedanken, und seine Gedanken waren genug, und die STERN erfüllte ihm seinen größten Wunsch und drang in ein Psiq ein.
     
    *
     
    Atha'Kimb war wunderschön geraten.
    Das Neue Kimb lag, weitab von jedem Meer, an einen sanft ansteigenden Hügel geschmiegt, hinter dem sich in einiger Entfernung die Ausläufer eines gewaltigen Gebirges erhoben. Von der Umgebung her erinnerte nichts an das alte Kimb.
    Nur die Stadt selbst ließ ihre Bewohner niemals vergessen, woher sie kamen.
    Schlanke, filigrane Wohntürme reckten sich in den Himmel. Die Reihen der großzügigen Quartiere wurden immer wieder von flüsternden Brunnen, hängenden Gärten und sich wellenden Rasenflächen durchbrochen, die Wohntürme selbst waren von weitläufigen Parks umgeben.
    Selbst die flacheren, gedrungeneren, bodenverbundeneren Gebäude der Caranesen fügten sich harmonisch in die Hügellandschaft ein.
    Und Atha'Kimb wimmelte von Leben.
    Wie ganz Rinxxa, der Planet in der Galaxis Pooryga, auf dem die Kimbaner eine neue Heimat gefunden hatten. Kimbaner, die sich fortgepflanzt und weiterentwickelt, die die schönen Künste, die Kultur und die Wissenschaften zu neuen Höhen geführt hatten, die das alte Kimb vergessen machten.
    Ein Volk der Kimbaner, das die Vernichtung von Kohagen-Pasmereix überstanden hatte!
    Nein! Das war nicht real ...
    Und doch war es real. In diesem Psiq gab es ...
    Real oder nicht real ...? Welch eine schwierige Frage ...
    Die STERN schwebte über Atha'Kimb, ohne daß die Kimbaner aus diesem Paralleluniversum die Kapsel orten konnten, und Mohodeh Kascha dachte seine gequälten Gedanken.
    Sollte ich Kontakt mit ihnen aufnehmen? War das meine große Chance, doch noch dem Schicksal als letztem Vertreter eines einst großen Volkes zu entfliehen? Ich konnte hierbleiben, alles vergessen, mich geborgen fühlen und mein Leben so leben wie in jeder anderen Realität auch. Diese potentielle Welt unterschied sich in nichts von einer Realität. Ich hätte hier eine Heimat. Ich konnte mich fortpflanzen. Ich hätte ein Volk und Freunde, die mich verstehen würden.
    Ein anderer Gedanke widersprach entschieden.
    Aber meine Verpflichtung ist es nicht, für mein eigenes Glück zu sorgen. Meine Mission ist die Mediane Kultur im Land Dommrath. Ich werde keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen, und ich werde nie wieder ein Paralleluniversum besuchen. Die Verlockung ist zu groß.
    Die STERN gehorchte seinen Gedanken, und Mohodeh Kascha fand sich übergangslos in einer Waffenkammer wieder. Niemand bemerkte ihn, als er sie durchsuchte. Nach einiger Zeit entdeckte er dort ein schwarz eloxiertes Rohr, das wie maßgeschneidert für seine Zwecke war.
    Ein Xan-Katapult. Unvermittelt tauchte der Begriff in seinem Bewußtsein auf. Eine Waffe, mit der er sich gegen den Instinktkrieger verteidigen konnte.
    Und er begab sich zurück in die STERN, während sein Herz brach und sein Geist gellend schrie, kehrte aus dem Psiq zurück in den Innenraum des Kosmonukleotids - und landete wieder im Observatorium, als habe er sich niemals auch nur um einen Zentimeter fortbewegt.
     
    *
     
    Der Instinktkrieger stand vor der Leiche des Architekten. Kascha konnte in seinen Augen sehen, daß er die Identität des Leichnams erkannt hatte.
    Doch sein mörderischer Gegner hatte aus dem Zustand des Körpers nicht den einzig richtigen Schluß gezogen. Er hätte erkennen müssen, daß Kintradim Crux bereits seit langer Zeit tot war, seit viel, viel längerer Zeit, als Mohodeh Kascha in diesem Kabinett weilte.
    Statt dessen machte er mich für den Tod des Architekten verantwortlich!
    Der aufglimmende Haß in den Augen des Instinktkriegers ließ jeden Gedanken an Verständigung illusorisch erscheinen.
    Mohodeh Kascha riß das Xan-Katapult hoch, war um den Bruchteil einer Sekunde schneller als sein offenbar tief ins Mark getroffener Gegner und feuerte die mächtige Waffe ab.
    Ein blaßgelber Strahl hüllte den Krieger ein, sein Schutzschirm implodierte und zog sich zur Größe eines Fingerhuts zusammen, und als er erlosch, war von dem Kämpfer nur noch ein Häufchen Schlacke übrig.
    Seltsamerweise

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