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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingeprägt hatte.
    Das Eingangsschott öffnete sich geräuschlos und schloß sich hinter mir wieder. Von innen war es praktisch nicht zu sehen, ich nahm dort nur ein Stück kahle Wand wahr.
    Man mußte schon wissen, daß es dort eingelassen war.
    Es hatte den Anschein, daß Kintradim Crux gewisse Geheimnisse selbst in seinem Schloß bewahren wollte, zum Beispiel, auf welche Art und Weise er das Schloß eigentlich betreten und verlassen hatte.
    Ich drang vorsichtig ein Stück weit ins Innere des Schlosses ein, stürmte nicht einfach kopflos durch die Räumlichkeiten, sondern sicherte jeden meiner Schritte ab, um nicht in eine Falle zu geraten. Ich warf Blicke in einige wahnwitzig prunkvoll ausgestattete Räume, aber auch in einige, die ausschließlich mit technischen Anlagen ausgestattet waren, die wahrscheinlich dem Schutz des Gebäudes galten.
    In einer großen Halle wartete dann eine fürchterliche Entdeckung auf mich.
     
    *
     
    In gläsernen Konservierungstanks schwebten dort Hunderte, vielleicht Tausende von Lebewesen, gefangen irgendwo zwischen Leben und Tod, zwischen Bewußtsein und gnädiger Ohnmacht; ich wußte es nicht.
    Doch noch entsetzlicher war, bei allen handelte es sich um Opfer der Seuche, die das Land Dommrath seit so langer Zeit immer wieder heimsuchte, um schrecklich entstellte, gequälte Wesen, für die der Tod vielleicht eine Erlösung gewesen wäre.
    Wie vereinbarte sich das mit der Würde, die Kintradim Crux' Leichnam ausgestrahlt hatte?
    Doch ich hütete mich, vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Vielleicht hatte der Architekt die Seuchenopfer ja konserviert, um ihnen zu helfen, sie eines Tages, wenn ihm die Mittel dafür zur Verfügung standen, zu heilen ...
    Noch während ich das Bild des Grauens zu verarbeiten versuchte, heizten sich plötzlich zahlreiche technische Ausrüstungsgegenstände meines Anzugs auf. Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Die ersten begannen schon zu glühen, und der Schmerz brannte sich durch die Kombination in meine Haut, wurde immer intensiver ...
    Ich machte kehrt und rannte zurück zur Außenschleuse, diesmal nicht vorsichtig und bedacht, sondern geradezu kopflos. Ich erreichte sie, als der Schmerz gerade unerträglich wurde.
    Die Aggregate kühlten langsam wieder ab, doch die interne Analyse ergab, daß sie so gut wie zerstört waren. Besonders bedauerlich war der Verlust des Rückentornisters mit dem Flugaggregat und der Vorrichtung gegen Strangeness-Schocks. Das dichtgepackte Aggregat war praktisch durchgebrannt und völlig unbrauchbar. Auch zahlreiche weitere Geräte hatten den Heizeffekt nicht überstanden.
    Eine Schutzfunktion von Kintradims Heim gegen unbefugte Eindringlinge, soviel war klar.
    Wenigstens funktionierte das Notflugaggregat noch.
    Doch was sollte ich jetzt tun - aufgeben oder weitermachen?
    Natürlich weitermachen. Ich würde notfalls weitere Ausrüstungsgegenstände opfern, aber ich würde in Kintradims Heim eindringen!
    Der hyperenergetische Heizeffekt hatte meine Aggregate zerstört, aber die Einrichtungen innerhalb des Heims waren offensichtlich - konstruktionsbedingt? - gegen diesen Heizeffekt gefeit. Vielleicht konnte ich mir neue Ausrüstungsgegenstände besorgen? Ich hatte keine Skrupel; die hatte ich spätestens verloren, als ich den Z-Atlas und den Gleiter der Ektapa an mich genommen hatte.
    Ich legte meine Kombination ab und heftete das wertvolle Kleidungsstück vor der ersten Schleuse an der Außenwandung fest. In den Stoff waren diverse Vorrichtungen integriert, die dem Heizeffekt auf Dauer vermutlich nicht standhalten würden, auch wenn die meisten Aggregate selbst schon ausgefallen waren.
    Nackt begab ich mich auf den zweiten Erkundungsgang in Kintradims Heim.
     
    *
     
    Ich hatte lediglich ein einziges Ortergerät mitgenommen. Wenn ich Glück hatte, würde es dem Heizeffekt vielleicht 1000 Hiddyn lang widerstehen und mir, bevor es dann durchbrannte, zumindest eine ungefähre Vorstellung vom inneren Aufbau von Kintradims Heim liefern.
    Die Mehrzahl meiner Ortergeräte hatte ich schon auf die Verlustliste gesetzt; ich würde bei meinen Erkundungen ein Gerät nach dem anderen mitnehmen, bis sie vernichtet waren, und anschließend hoffentlich irgendwo in dem Kabinett die so dringend benötigten Schlüssel rinden.
    Aber ich wußte im Grunde gar nicht, wonach ich suchen sollte. Und ich war mir des Risikos bewußt. Sollte das Heim des Architekten tatsächlich unbewacht sein?
    Schon nach wenigen Hiddyn erzielte ich den ersten, in

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