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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zheob-0134."
    Jemand keuchte auf. Rosita la Camarx, die Telepathin. „Das Zeug hat doch schon einen von uns umgebracht!" platzte sie heraus. „Wie kannst du es wagen ... ?"
    Der Mutantensprecher gebot ihr mit einer knappen Geste zu schweigen.
    „Handelt es sich um das gleiche Präparat, das Francesco Riviera das Leben kostete?"
    „Ich habe es zum Zwei-Komponenten-Medikament ausgebaut. Überflüssig zu erklären, was es damit auf sich hat. Du würdest es ja doch nicht verstehen. Und außerdem ...", der Ara blickte Farkim hochmütig an, „...
    hast du wohl keine andere Wahl, als dich auf meine Behandlung einzulassen."
    Der Mediker sah, wie die Wangenmuskeln seines Gegenübers zuckten. Die Antwort gefiel ihm sichtlich nicht, aber Zheobitt hatte recht. Er hatte sein und das Schicksal aller noch lebenden Monochromen in seine Hände gegeben und war seinen Entscheidungen jetzt auf Ge deih und Verderb ausgeliefert.
    „Schaff deinen Bruder in meinen Kliniksektor!" wies der Ara ihn an. „Am besten per Teleportation. Und vergiß die beiden anderen nicht!"
    Er verschwieg Rain Farkim, daß er dem erst halbfertigen, Medikament selbst nicht traute. Es konnte eine Heilung bestenfalls vorbereiten. Aber er hatte einen letzten, verzweifelten Plan: Er würde versuchen, den Sechzehnjähri gen mit einer Notoperation zu retten.
    „Einverstanden", sagte der Mutantensprecher und blickte sich ein wenig verwirrt um. „Ich bringe Killmy und dich persönlich in den Trakt." Sein Blick fiel auf Ryndoss und Salenka, die sie aus einigen Metern Entfernung beobachteten. „Rulf, du schaffst deinen Bruder und Pina in die Klinik! Avi, du kümmerst dich hier um alles, bis ich zurück bin!"
    Farkim wartete ihre Antwort nicht erst ab, sondern streckte die Hände nach Killmy und Zheobitt aus.
    Seltsam, daß er uns persönlich hinbringt, überlegte der Ara noch, als er das leichte Ziehen der Entstofflichung verspürte. Hat er denn die Situation der ROALD AMUNDSEN ganz vergessen? Sie kann doch jeden Moment verglühen!
     
    8.
     
    Goldbach wollte sie noch auffangen, aber er war nicht schnell genug. Pina Rickarovic glitt ihm geradezu durch die Hände. Er kniete nieder und ,stellte be ruhigt fest, daß sie nicht tot, sondern nur bewußtlos war. Ihr Atem ging regelmäßig, der Puls schlug langsam, aber deutlich spürbar.
    Seine Psi-Gabe ermöglichte es ihm, verschiedene Geschehnisse in Sekundenschnelle rückgängig zu machen, doch bei Krankheit versagte sie. Es war zwecklos, bis zur persönlichen Erschöpfung immer wieder den Zusammenbruch zu verhindern, wenn das Leiden Tage oder Wochen Zeit gehabt hatte, um zu seinem letzten vernichtenden Schlag auszuholen.
    Also erhob er sich neben den Speicherbänken und begab sich raschen Schrittes zum Emotionautenpult.
    Er durfte Ikarius Jopro nicht aus den Augen lassen, und deshalb stellte er sich so hin, daß er das Gesicht des Ertrusers deutlich sah. Noch einmal durfte er nicht versagen wie in dem Moment, als Jopro die Kontrolle über das Schiff an sich gerissen hatte. Wenn der Emotionaut seine Drohung wahr machte und durch einen mentalen Befehl den Sturz der ROALD AMUNDSEN in Kalups Pforte veranlaßte, mußte Goldbach sofort eingreifen und ...
    Ihm blieben in einem solchen Fall zwei Sekunden - wobei er für einen Erfolg nie garantieren konnte.
    Aber er konnte nur auf das reagieren, was er mitbekam. Also mußte er jedes verräterische Zeichen in Jopros Gesicht deuten, jedes Lidzucken und jede Veränderung des Blicks.
    Nicht zum ersten Mal verfluchte Gold bach seine Gabe, die so großartig erschien und oft so vergeblich war. Und die ihm so unermeßlich viel Verantwortung aufbürdete.
    Zwei Sekunden, die über Wohl und Wehe entschieden! Über das Schicksal Tausender von Menschen!
    Er achtete kaum auf den Trubel ringsum, auf die verzweifelten Schreie beim Zusammenbruch zweier weiterer Monochromer. Damit war zu rechnen gewesen. Es konnte jeden allezeit treffen.
    Aus den Augenwinkeln sah er, daß sich Rain Farkim um seinen erkrankten Bruder kümmerte und einen Teleporter aussandte. Er kehrte anscheinend mit Zheobitt zurück, der rasch die drei Monochromen am Boden untersuchte.
    Wenig später brachten Rulf und Farkim sie und den Ara fort - vermutlich in Zheobitts Arbeitsbereiche.
    Aber auch nach etlichen Minuten war der Mutantensprecher noch nicht zu rück. Goldbach fragte sich, was ihn aufhielt. Er mußte doch eine Entscheidung an Bord, herbeiführen!
    Da brach ein weiterer Monochromer zusammen. Saris Torndyll!
    Zum

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