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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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innerlich aufge wühlt, lauschte Ikarius Jopro dem Countdown.
    „Drei Sekunden ... zwei ..."
    Sie dürfen nicht entkommen! schoß es ihm durch den Kopf. Wenn der Resident nicht eingreifen kann, muß ich eben etwas unternehmen.
    „Eine ... t" Die ROALD AMUNDSEN glitt in den Hyperraum - und der Emotionaut handelte ganz automatisch.
    Seine riesige Faust krachte auf einen Schalter in der rechten Armlehne des Pilotensitzes. Flackernd legte sich ein In dividualfeld um ihn, während die golden schimmernde SERT-Haube auf seinen Kopf herabfiel.
    Bevor die Monochromen begriffen, wie ihnen geschah, hatte Jopro schon die Wiedereintauch-Koordinaten gelöscht und das Überlichtmanöver aufgehoben.
    Die ROALD AMUNDSEN flog nur einen Augenblick lang durch den Hyperraum, dann fiel sie ins Einsteinsche Kontinuum zurück ...
    Direkt in der Korona von Kalups Pforte!
     
    7.
     
    „Keine Gegenwehr!" hörte Rain Farkim den Ertruser unter seiner SERTHaube brüllen. „Ich brauche bloß eine Sekunde, und die ROALD AMUNDSEN ist verglüht!"
    Der Monochrome hatte einen kurzen Moment lang Schwierigkeiten, aus dem Para-Block, der ihn mit den anderen Mutanten an Bord verband, in die Realität zurückzufinden.
    Er sah Goldbach an, der einige Meter entfernt mit Pina Rickarovic und dem blonden Frequenztaster Göran Hansen die Speicherbänke des Bordsyntrons überprüfte. Sie erstellten eine Liste der schon erkrankten Monochromen.
    Die kostbaren zwei Sekunden, in de nen der Temporaldesigner die Aktion des Ertrusers hätte ungeschehen machen können, waren ungenutzt verstrichen.
    Verdammt! fluchte Farkim. Der ParaBlock ist viel zu stark. Er lastet auf unseren Bewußtseinen und macht uns schwerfällig ...!
    Alle Aufmerksamkeit war jetzt auf die mächtige. Gestalt des Ertrusers gerich tet, dessen kahler Schädel von der SERT Haube umschlossen war.
    „Ergebt euch!" dröhnte seine Stimme. „Nehmt mit der LEIF ERIKSSON Verbindung auf und sagt ihnen, daß ihr ka pituliert! Worauf wartet ihr noch? Wir sind hier einer Million Kelvin ausgesetzt!"
    Wie zur Bestätigung erfaßte eine mächtige Stoßwelle das Schif f, ein Gruß von der brodelnden Oberfläche der Sonne. Die Andruckabsorber hatten Mühe, den Schlag abzufangen. Die Holo-Würfel über dem Platz der Kommandantin zeigten das blaurote Prasseln der hochionisierten Atome und freien Elektronen im sechsfach gestaffelten Paratronfeld, das sieh beim Wiederein tritt in die äußerste Atmosphäreschicht von Kalups Pforte automatisch um den ENTDECKER gelegt hatte.
    Blufft der Ertruser, oder sagt er die Wahrheit? überlegte der Mutantenspre cher. Bringt er es fertig, die ROALD AMUNDSEN zu vernichten und damit die ganze Besatzung und alle Monochromen an Bord?
    Ein Blick in das verzerrte Gesicht des Riesen genügte, um sich zu überzeugen. Der Monochrome traute Jopro jederzeit zu, daß er notfalls Ernst machte. Ein Fanatiker wie er ... !
    Aber Kapitulation kam für sie nicht in Frage. Es wäre ihrem Todesurteil gleichgekommen.
    „Einverstanden", sagte Farkim. „Wir, nehmen mit dem Residenten Kontakt auf. Funker, gib der LEIF ERIKSSON Bescheid. Sie soll uns nach Pforte 3 eskortieren."
    „Wurde auch langsam Zeit, daß ihr vernünftig werdet", knurrte der Ertruser unter der SERT-Haube.
    Doch Rain Farkim war weit davon entfernt, so einfach aufzugeben. Er wollte nur Zeit schinden und nickte Rosita la Camarx zu, die mit verschränkten Armen neben dem Funker stand.
    Die schlanke, flachsblonde Telepathin begriff sofort und drang in seine Gedanken ein.
    Ein Hinhaltemanöver! dachte er konzentriert. Sag Hylmor, er soll auf keinen Fall einen Funkspruch abschicken.
    Aber unauffällig, damit Jopro nichts merkt!
    Die Telepathin schlug zur Bestätigung die Augen nieder, dann legte sie dem Funker die Hand auf den Arm. Als er überrascht zu ihr hochsah, flüsterte sie ihm etwas ins Ohr.
    Der hagere Venusgeborene machte eine hektische Geste, doch Rosita la Camarx deutete zum Mutantensprecher, und Hylmor von Port Teilhard sah ihn nicken.
    Rain Farkim wußte, daß die nächsten Minuten gerettet waren. Doch das änderte nichts an ihrer Zwangslage. Sie mußten aus der Korona heraus. Und das ging erst,, wenn sie Jopro unter dem Individualfeld hervorgeholt hatten.
    Das Feld diente dazu, den Emotionauten im Katastrophenfall zu schützen - eine Kombination von Paratronschirm und Prallfeld, wobei letzteres dafür sorgte, daß nicht unnötig Materie in den Hyperraum abgestrahlt wurde ...
    Göran Hansen! Er war Frequenztaster!
    Wenn er

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