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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Risse erspürte, durch die gewöhnlich überschüssige Energien abgeleitet wurden, konnte die Psi-Energetin Zimba Ralfes sie vielleicht blockie ren. Und ohne abstrahlende Wirkung schaukelte sich vermutlich schon ein einfacher Thermostrahl zwischen Paratronschirm und Prallfeld so weit auf, daß er im Individualfeld verheerende Kräfte entfesselte.
    Das wäre der Tod des Ertrusers!
    Anschließend könnte Pina Rickarovic im Bordsyntron die letzten Befehle des Emotionauten erlauschen und sofort an Kempar Onyx weiterleiten. Der Erste Pilot könnte dann automatische Abläufe wie den Sturz des ENTDECKERS in Kalups Pforte, die möglicherweise in Aktion traten, sobald der Ertruser von seiner SERT-Haube getrennt wurde, aufheben und sie aus der Korona fliegen.
    Alles mußte in Sekundenschnelle geschehen. Riskant, aber ihre einzige Chance ...
    „Zimba, Göran! Pina!" sagte der Mutantensprecher nahezu beiläufig. Dabei winkte er die drei nachdrücklich herbei, um ihnen zu bedeuten, daß er einen Plan hatte.
    Sie waren gerade zu ihm unterwegs, als jemand hinter ihm aufstöhnte und seinen rechten Arm umklammerte.
    Farkim fuhr herum. Killmy?
    Sein kleiner Bruder zitterte. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, während er Rain verdutzt ansah. Dann sank er mit einem Stöhnen zu Boden.
    „Nein", entfuhr es Rain Farkim. „Nicht du auch noch. Du bist doch der einzige, der mir geblieben ist!"
    Der Teleporter kniete sich neben. Killmy und bettete dessen Kopf inseinen Schoß. Tränen liefen ihm über die Wangen, als er den kleinen Bruder stöhnen hörte.
    „Mein Gott, wie bei Jellyanne", murmelte er mit totenblasser Miene. „Wie bei Jellyanne ..."
    Die herbeigerufenen Monochromen .und einige andere, die den Vorfall be merkt hatten, scharten sich um sie. „Egal was kommt, ich stehe zu dir."
    Farkim strich seinem Bruder einige blonde Strähnen aus der Stirn. Er versuchte, nicht an seine tote Freundin zu denken. Es gelang ihm nicht. Er sah sie immer wieder reglos auf dem Medobett, die braunen Augen gebrochen.
    Und in seinen Armen krümmte sich Killmy, derselbe junge Mann, der ihr mit seinen Psi-Fähigkeiten das Sterben erleichtert hatte. Wer half ihm jetzt?
    Dieser verdammte Ertruser verhinderte, daß sie sofort den einzigen Weg der Rettung einschlugen, der Aussicht auf Erfolg versprach - zu SEELENQUELL. Und selbst wenn sie Jopro überwältigen konnten, waren sie noch Stunden von Arkon III und der Superintelligenz entfernt!
    Wie sollte sein Bruder so lange durchhalten? Farkim griff nach dem letzten Strohhalm.
    „Zheobitt." Er blickte zu den anderen Monochromen hoch. „Sucht nach Zheobitt, habt ihr gehört? Schafft mir den Ara hierher! Er muß meinen Bruder retten!"
    Mit etwas Glück befand sich der Mediziner an Bord. Wenn nicht, wenn er gerade auf der ZENTRIFUGE II geweilt hatte, als sie den ENTDECKER kaperten und ins All aufgebrochen waren ... Aber daran wollte Farkim nicht denken.
    Ein Raunen erhob sich unter den Umstehenden. Sie schauten nach hinten. Rain T. Farkim folgte ihrem Blick. Gut zehn Meter entfernt war gerade noch jemand vor den Speicherbänken zu Boden gesunken.
    Pina Rickarovic!
    Er starrte verdutzt zu der jungen Frau, als eine weitere Person direkt neben ihm zusammenbrach. Keuchend, die Augen verdreht, die Hä nde in der Brust verkrallt, als erlitte er einen Herzinfarkt.
    Spizak Salenka, die eine Hälfte des Teleporter-Zwillingspärchens.
    O mein Gott! dachte Farkim. Es geht los!
    Das kollektive Sterben der dreiein halbtausend Monochrom-Mutanten hatte eingesetzt.
    Selten hatte sich der Mediker in einer Situation von so tödlicher Brisanz befunden.
    Er hatte die Kaperung des Schiffes hautnah miterlebt. Nach einem weiteren Besuch auf der ZENTRIFUGE II, um dort neu entwickelte technische Geräte für seine Forschungen abzuholen, war er gerade in seine Medoklinik zurückgekehrt und hatte sich noch gewundert, weshalb Kreyfiss so nervös durchs Labor sprang, mit geducktem Kopf und lautem „Pickpickpick", als der ENTDECKER auch schon abhob.
    Die Monochromen mußten das Schiff wirklich fest in der Gewalt haben, wenn niemand den Start hatte verhindern können. Das bewies auch der Verschlußzustand, der ihm weder Flucht noch eine Kommunikation an Bord ermöglichte.
    Was hatten sie vor? Wohin wollten sie entkommen? Er bot doch den einzigen Ausweg! Wenn sie ihm bloß genug Zeit ließen!
    Er forschte weiter, schob seine Fragen beiseite. Für ihn zählte nur eins: daß er ein

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