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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzögern. Bringt die eintreffenden Monochromen in Hibernationskammern oder versetzt sie durch Reduzierung des Stoffwechsels in Tiefschlaf. Und jetzt' bereitet alles vor. Denkt daran: Die Rettung der MonochromMutanten ist mit größten Risiken behaftet und bedarf eines maximalen Aufwands. Die Patienten treffen in den nächsten Minuten bei euch ein."
    Jani Keitz hatte die Verschickung der Monochromen bereits angeordnet. Überall an Bord der ROALD AMUNDSEN zogen gerade scharenweise Antigravtra gen und Energiewannen durch die Korridore zu den Transmitterhallen.
    Als der Galaktische Mediziner die Netzschaltung beendete, stellte der Syntron ihre Verbindung wieder her.
    „Herzlichen Dank", sagte Jani Keitz. „Das wird dir keiner an Bord jemals vergessen."
    Auch wenn du ein Mediziner bist, dachte sie bei sich,' der von Eigennutz und Selbstsucht nur so strotzt.
    „Ich gebe jetzt meinen Assistenten an Bord der ZENTRIFUGE II Bescheid, damit sie die Rohstoffe bereitstellen", sagte Zheobitt. „Um dreieinhalbtausend Mutanten zu versorgen, muß sehr viel Zheob-0134 synthetisiert werden."
    Auf einem Kontrollholo sah die Kommandantin, daß die ROALD AMUNDSEN mit Höchstgeschwindigkeit für den Atmosphärenflug den alten Liegeplatz ansteuerte.
    „Wenn du zur ZENTRIFUGE II wechselst", sagte sie, „benutze Bodenschleuse HU-202. Wir landen so dicht wie möglich neben deinem Schiff."
     
    *
     
    Es war ein schwerer Gang, der Jani Keitz durch die Korridore der Solaren Residenz führte. Eskortiert von zwei Soldaten, die sie in der Transmitterhalle abgeholt hatten, strebte sie ,dem Büro des Terranischen Residenten entgegen.
    Sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Die Meuterei der Monochromen war vielleicht vorhersehbar, aber nicht vermeidbar gewesen. Vor soviel geballter Psi-Energie gab es kein Entrinnen. Ange sichts dessen war die weitere Entwicklung an Bord des ENTDECKERS sogar noch glimpflich verlaufen.
    Ein einziges Todesopfer hatte es in direkter Konsequenz aus der Meuterei gegeben, die Terranerin Lora Shumei, Wenn man bedachte, wie viele Personen in die Kämpfe verwickelt gewesen wa ren, grenzte das fast an ein Wunder.
    Die ROALD AMUNDSEN war zudem gerettet worden.
    Nein, sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Aber dieses nagende Gefühl im Hinterkopf wollte nicht weichen.
    Es verstärkte sich sogar noch, als die Soldaten mit ihr vor einer schmalen grauen Tür stehenblieben. Einer der Männer preßte seine Handfläche auf ein Sensorfeld an der Wand, und die Tür glitt zur Seite, so daß der Blick der Kommandantin auf ein großes Panoramaholo fiel, das die gesamte Fläche der hinteren Bürowand einnahm.
    Heftige Sturmböen wühlten die Atmosphäre von Pforte 3 auf und überzogen den ENTDECKER, der dort undeutlich zu erkennen war, mit einem Schleier aus Schlammfarben. Um die sechzehn Landestützenherum brodelte es gelb lichbraun. Da die Residenz in einem Kilometer Höhe schwebte, lag seine Kuppe etwas tiefer. Alle 1800-Meter-Giganten hatten sich rings um den flugfähigen Re gierungssitz versammelt, um ihn notfalls zwischen sich zu nehmen und ihm zu entsprechender Beschleunigung zu verhelfen.
    Jani Keitz klammerte sich an den ver trauten Anblick des Raumschiffs und hätte darüber fast den dunkelblonden Mann übersehen, der vor dem Panora maholo stand. Mit auf dem Rücken ver schränkten Händen blickte er auf die wirbelnden Gasmassen der Extremwelt hinaus.
    „Tritt ruhig näher", erklang seine Stimme.
    Sie folgte der Aufforderung, während die Tür sich hinter ihr schloß. An der rechten Wand lümmelte in einem Kontursessel ein stämmiger Mann mit rotem Borstenhaar.
    „Ich bin mir der Konsequenzen bewußt, die der unerlaubte Flug der ROALD AMUNDSEN für mich haben wird, Resident."
    Es war zu starken psionischen und energetischen Entladungen gekommen, die weithin meßbar gewesen waren. Die Heimatflotte Sol befand sich in Alarmbereitschaft, weil nicht auszu schließen war, daß sich ein Spähtrupp der Arkoniden in der Nähe befunden hatte, der auf die Ereignisse im System Kalups Pforte reagierte.
    Der Mann an der Holo-Bildwand drehte sich um.
    „Du hast richtig gehandelt", sagte er.
    Die Kommandantin spürte, wie ein Zentnergewicht von ihrer Seele fiel. Wenigstens warf ihr der Resident nichts vor. Es genügte schon, daß sie sich selbst unablässig vorhielt, die Meuterei verhin dert haben zu können ... irgendwie ... durch Vorausschau und rechtzeitiges Handeln ...
    „Wir haben den Ortungsschutz über den Haufen geworfen. Allein der

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