2090 - Kampf um das Zentralplasma
hätten sich Daniela May und ihre Untergebenen freiwillig abführen lassen.
Ich untersuchte stichprobenartig einige Gebäude, immer noch in der trotzigen Hoffnung, mich doch zu irren. Aber ich fand keinen einzigen Menschen. Niedergeschlagen kehrte ich Stunden später zum Glaspalast zurück und ließ mich zu der Etage mit dem Transmitter hoch tragen. Ich des aktivierte den Deflektor und fand Monkey mit einigen Siganesen im Raum mit dem Excalibur. Die beiden Katsugos fehlten. „Und?" fragte der Oxtorner.
Ich berichtete über meine Erkundung. Monkey nickte, so als hätte er es gewusst. „Wir können jetzt also nur hoffen, dass die Bewohner Suntowns nicht exekutiert wurden, sondern in Gefangenschaft und am Leben sind", sagte ich. „Ja", sagte der USO-Chef. „Wir waren nicht untätig. Die Siganesen haben die weitere Umgebung erkundet. Mit neuartigen, erst vor kurzem entwickelten Ortungsschutzgeräten. Sie brachten einige erstaunliche Beobachtungen mit."
„Ich höre", sagte ich gedehnt. Wozu trieb er diesen Aufwand? Wäre die Aktion der siganesischen „Kampfflieger"nicht auch ebenso gut von der BOX aus zu machen gewesen? „Die verlassene Stadt ist nach Auswertung der Messergebnisse offenbar die einzige Region der Umgebung, die nicht überwacht wird. Der Grund liegt auf der Hand. Suntown steht leer, und niemand kommt hierher. Die Arkoniden sind an Bord ihrer Schiffe, von denen sind einige beim Zentralplasma gelandet."
„Ich dachte es mir", sagte ich. Monkey war geradezu geschwätzig, verglich man es mit seiner sonstigen stillen Art. „Weiter!"
„Dafür wird der gesamte Umkreis der achtzig Kuppeln von zahlreichen Sensorsystemen überwacht. Früher hat eine umfassende Kontrolle in dieser Form nicht bestanden. Früher stellten die Sensoren der allgegenwärtigen Posbi-Roboter das einzige Instrument zur Sicherung dar. Das ist heute anders. Die arkonidischen Celistas haben arkonidische Sicherheitssysteme nachgerüstet nur nicht in Suntown. Daraus folgt, dass sich die Diplomatensiedlung als idealer Ausgangspunkt für alle weiteren Aktionen anbietet."
„Sobald die Arkoniden Verdacht schöpfen, werden sie zuerst hier nach Eindringlingen suchen", prophezeite ich. „Sie dürfen eben keinen Verdacht schöpfen", antwortete Monkey.
Zwei weitere Siganesen erschienen und landeten auf seiner Schulter, dann noch zwei. Schließlich stampften die beiden Katsugo-Roboter in den Raum. Wir waren wieder vollzählig. Monkey gab „keine Erklärung darüber ab, was die Katsugos in Suntown oder der Umgebung getan hatten. Um 17.23 Uhr Terra-Zeit kehrten wir durch den Transmitter aus dem leeren Suntown in die BOX-5511 zurück. Und diesmal gab Monkey Erklärungen.
Er rückte tatsächlich mit dem Kern seines Planes heraus. Etwas, das ich schon nicht mehr für möglich gehalten hatte. „Folgendes", begann der Oxtorner. „Die Bauarbeiten am Zentralrechner haben SEELENQUELL die Übernahme des Plasmas ermöglicht. Dieselben Bauarbeiten müssen jetzt wir nutzen." Wieder sprach er vergleichsweise lange, als wollte er sein Kommando persönlich überzeugen. „Die achtzig Kuppeln des Zentralplasmas waren ursprünglich. von PsIso-Netzen umgeben, damit galt das Plasma als sicher vor SEELENQUELL. Die militärische Sicherheit der Posbis galt ohnehin als unzweifelhaft. Allerdings gelang es den Kralasenen, zweifellos von SEELENQUELL unterstützt, ins Zentrum vorzustoßen. Mittlerweile wurden die PsIso-Netze von den Kuppeln vollständig abgezogen. Stattdessen bedeckt, wie unsere Späher herausgefunden haben, ein feines Gespinst aus weitgehend identischem Material die Kuppeln: KrIso-Netze, die arkonidische Variante. Und KrIso-Netze halten bekanntlich SEELENQUELLS Einfluss nicht auf, sondern dienen der Superintelligenz im Gegenteil als Peilhilfe."
Monkey legte eine Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen. Niemand fragte oder sagte etwas. Alle, auch ich, warteten gebannt darauf, dass er fortfuhr. „Um also das Plasma zu befreien", sagte er, „müssen wir nicht nur die KrIso-Netze beseitigen, sondern neue PsIso-Netze an den achtzig Kuppeln anbringen. Dass dies so nicht möglich sein wird, nicht mit herkömmlichen Netzen, ist sicher jedermann klar. Doch wir haben vielleicht einen Weg gefunden - mit eher gedämpften Erfolgsaussichten, aber immerhin nicht chancenlos. Unsere Quintechs haben von Perry Rhodan die Herstellungsunterlagen für flüssige PsIso-Netze erhalten. Der Werkstoff wurde gerade erst entwickelt als Munition für terranische
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