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2090 - Kampf um das Zentralplasma

Titel: 2090 - Kampf um das Zentralplasma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plasmakuppeln liegt, existiert ebenfalls kaum eine Überwachung", teilte der USO-Chef mit. „Zwei unserer siganesischen Scouts haben das herausgefunden, während du Suntown untersucht hast. Die Celistas haben offenbar aus purer Routine einige Energieorter aufgestellt.
    Optische oder akustische Kontrolle dürfte jedoch nicht stattfinden. Mit den Mitteln unserer Spezialisten sollte es möglich sein, diese Sensoren zu täuschen."
    „Ich bin bereit", sagte ich. In diesem Moment begann es im Schiff zu rumoren. Wir alle wussten, was das bedeutete. Die Pos bis nahmen soeben die ersten Reparaturarbeiten an BOX-5511 auf.
     
    4.
     
    Die Matten-Willys Ich erzähle den Anfang der Geschichte so, wie Bruno ihn mir erzählt hat - um des besseren Verständnisses willen: Tiefe Depression lag über der Siedlung der Matten-Willys. Die „Krankenschwestern der Posbis und des Zentralplasmas" waren hoffnungslos betrübt, denn sie konnten spüren, dass das Plasma seine einstige Ausstrahlung von Güte, Elterlichkeit und Weisheit verloren hatte. Dieser Zustand hielt schon seit rund vier Monaten an, seit dem Besuch Bré Tsingas auf der Hundertsonnenwelt; auch damals schon waren die Willys kaum anzusprechen gewesen. Einer von ihnen hatte sogar aus lauter Verzweiflung Selbstmord begangen. Nur durch die Verabgabe von Unmengen unechtem Vurguzz hatten die amorphen Wesen aus ihrer Lethargie gerissen werden können. Die Terraner von Suntown, früher oft willkommene Retter in der Not, wenn unlösbare, universell bewegende Probleme die Matten-Willys plagten, waren verschwunden. Stattdessen hatten sich uninteressierte Arkoniden in den Kuppeln rings um die Zentralpositronik eingenistet - sehr zum Missfallen des einzigen Genies in den Reihen der Matten Willys: Bruno der Große, der Evolutionssprung, der einzige Techniker, den das Volk der Matten-Willys jemals hervorgebracht hatte.
    Selbst Bruno wusste in der augenblicklichen Situation keinen Rat mehr. Er konnte nicht mehr zu den Terranern gehen und sie um Hilfe bitten. Er war einsam und allein. Seine Artgenossen hatten sich aufgegeben. Wenn sie wenigstens dem Zentralplasma hätten helfen können - doch das Plasma schien wie von einem bösen Geist besessen. Das spürten die Matten-Willys, aber sie wussten nichts über die Natur dieses bösen Geistes. Das machte sie noch verzweifelter. Etwas war da - aber was es war, das konnten sie nicht fühlen und nicht verstehen. Sie fühlten nur, wie das Zentralplasma litt und sich ihnen immer mehr entfremdete. Bruno strich tagelang - auch wenn er auf der Hundertsonnenwelt keine echten Tage kannte - ruhelos durch die Häuser der Siedlung, in denen seine Artgenossen dröge dahindämmerten. Viele von ihnen hatten keinen Appetit mehr und seit viel zu langer Zeit nichts mehr zu sich genommen. Er nahm sich der schlimmsten Fälle an und übergoss sie mit einer Nährlösung, die von ihrer Haut gierig absorbiert wurde. Dabei spürte er, wie auch er schwächer wurde. Seine Pseudoarme konnten die schweren Kanister kaum noch tragen und kippen.
    Mit am schlimmsten hatte es Quost und Cassim erwischt. Die beiden Streithähne, aber immerhin noch die exponiertesten Exemplare ihrer Gattung, lagen als platte Fladen in ihrem gewölbten, höhlen artigen Haus und rührten sich nicht mehr. Bruno sah alle paar Stunden nach ihnen und befürchtete jedesmal, sie tot vorzufinden.
    Dass es bislang keine neuen Todesopfer gegeben hatte, war allein seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken. Er wollte nicht aufgeben. Er wollte noch so vieles vollbringen, große Taten. Aber wie sollte er das allein schaffen, außerdem mit dem ständigen Druck im Schädel, der von dem veränderten Zentralplasma der Posbis herrührte? So trieb sich Bruno zwischen und in den Häusern herum, immer mit neuen Kanistern mit Nährflüssigkeit, immer mit einem Wort des Trostes, wo es nichts mehr zu trösten gab. An diesem Tag fand er die erste Leiche. .Bruno erstarrte fast, sank zum Fladen zusammen und bildete mehrere Tentakelarme aus, um nach dem toten Kameraden zu sehen. Er betastete ihn, konnte ihn aber nicht wieder lebendig machen. Der Matten-Willy - sein Name war Posch - war innerlich ausgetrocknet. Am Schluss hatte seine Haut die flüssige Nahrung nicht mehr aufnehmen können. Von den Seiten schoben sich träge andere Willys heran. Bruno wuchs wieder in die Höhe, von plötzlichem Zorn gepackt, und fuhr drei zusätzliche Rentakelaugen aus, für jede Richtung eines. „Warum habt ihr das zugelassen?" fragte er

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